PayPal, Milliarden

PayPal sichert sich 6,5 Milliarden Euro für Europa-Offensive

20.11.2025 - 03:49:12

PayPal verdoppelt sein Engagement im europäischen Markt: Ein milliardenschwerer Deal mit der Investmentfirma KKR, neue Treueprogramme und strategische Partnerschaften sollen die Position des Zahlungsdienstleisters auf dem Kontinent massiv stärken. Doch was steckt hinter dieser Charme-Offensive?

Der kalifornische Zahlungsriese strukturiert seine europäischen Geschäfte radikal um. Im Zentrum steht ein frisch verlängerter Vertrag mit KKR über bis zu 6,5 Milliarden Euro – eine Kampfansage an traditionelle Banken und Fintech-Konkurrenten gleichermaßen.

Die Strategie ist klar: PayPal will vom reinen Online-Bezahldienst zur unverzichtbaren digitalen Geldbörse für den Alltag werden. Besonders ambitioniert zeigt sich das Unternehmen dabei in Großbritannien, wo es mit einem komplett überarbeiteten Angebot punkten will.

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Das Herzstück der Europa-Strategie ist ein am 17. November bekannt gegebenes Abkommen mit der globalen Investmentgesellschaft KKR. Die von KKR verwalteten Kreditfonds werden künftig bis zu 6,5 Milliarden Euro an PayPals „Jetzt kaufen, später zahlen”-Forderungen aus fünf europäischen Märkten aufkaufen: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien.

Für PayPal bedeutet das: weniger Risiko in den eigenen Büchern, mehr Kapital für strategische Investitionen. Jamie Miller, Finanz- und Betriebsvorstand bei PayPal, betont den Vorteil dieses “bilanziell schlanken Modells”. Die Kundenbeziehung bleibt dabei vollständig beim Zahlungsdienstleister – von der Kreditprüfung bis zur Abwicklung.

Die Partnerschaft mit KKR besteht bereits seit Juni 2023. Die Verdoppelung des Volumens zeigt eindrucksvoll, wie rasant das Geschäft mit aufgeschobenen Zahlungen in Europa wächst.

Großbritannien wird zum Testlabor

Bereits am 12. November läutete PayPal eine neue Ära in Großbritannien ein. Erstmals bietet das Unternehmen ein einheitliches Bezahlerlebnis für Online- und stationären Handel – ein großer Schritt für einen Dienst, der jahrzehntelang vor allem im E-Commerce zu Hause war.

Das neue Treueprogramm PayPal+ ist dabei die entscheidende Neuerung. Erstmals in der Unternehmensgeschichte können britische Kunden Punkte sammeln – egal ob sie mit ihrem PayPal-Guthaben, hinterlegten Karten oder per Ratenzahlung bezahlen. Die gesammelten Punkte lassen sich später für Einkäufe einlösen.

Das dreistufige System (Blue, Gold, Black) belohnt aktive Nutzer mit steigenden Punktewerten. Wer häufig zahlt, steigt auf und erhält mehr für sein Geld. Eine kostenlose Debitkarte verspricht zusätzlich zehnfache Punkte bei Nutzung – ein klarer Anreiz, PayPal auch im Supermarkt oder an der Tankstelle zu zücken.

Von Liverpool FC bis zur Marken-Verschmelzung

Am 19. November folgte die Ankündigung einer Partnerschaft mit dem FC Liverpool. Der Traditionsclub aus der Premier League integriert PayPal prominent in seine digitalen Plattformen – vom Fanshop bis zur Mitgliederverwaltung. Für PayPal bedeutet das Sichtbarkeit bei Millionen Fußballfans weltweit.

Gleichzeitig räumt das Unternehmen im eigenen Produktportfolio auf. Der Händlerdienst “PayPal Zettle” heißt seit dem 17. November schlicht “PayPal Point of Sale” – ein Schritt zur einheitlicheren Markenpräsenz. Praktischer Nebeneffekt: Auch die Verknüpfung zwischen PayPal und der Tochter-App Venmo wird enger. Nutzer können sich künftig leichter über Telefonnummern finden und gegenseitig Geld senden.

Die Rechnung könnte aufgehen

Was auf den ersten Blick wie eine Sammlung einzelner Ankündigungen wirkt, ergibt zusammen ein schlüssiges Bild: PayPal positioniert sich als digitale Finanzplattform für alle Lebenslagen. Online, offline, zwischen Freunden – überall soll das blaue Logo präsent sein.

Der Deal mit KKR zeigt dabei die finanzielle Disziplin des Managements. Statt selbst das volle Kreditrisiko zu tragen, verkauft PayPal die Forderungen weiter und konzentriert sich auf das, was es am besten kann: die Schnittstelle zum Kunden kontrollieren.

Die Konkurrenz dürfte aufhorchen. Traditionelle Banken verlieren weiter an Boden, wenn Kunden ihre täglichen Zahlungen über PayPal abwickeln. Und für Fintech-Herausforderer wird die Luft dünner, wenn ein Schwergewicht wie PayPal mit Treuepunkten und prominenten Partnern um Marktanteile kämpft.

Künstliche Intelligenz als nächster Schachzug

Die jüngsten Initiativen sind vermutlich erst der Anfang. PayPal hat bereits angekündigt, künstliche Intelligenz stärker einzubinden. Geplant sind unter anderem “intelligente Quittungen”, die personalisierte Empfehlungen aussprechen, sowie erweiterte Angebots-Plattformen für Händler.

Kombiniert mit dem neuen Treueprogramm könnte PayPal so ein hochgradig individualisiertes Einkaufserlebnis schaffen. Die Frage ist nur: Wird die britische Kundschaft das Angebot annehmen? Und lässt sich das Konzept später auf Deutschland und andere europäische Märkte übertragen?

Die kommenden Monate werden zeigen, ob PayPals Europa-Offensive aufgeht – oder ob die Konkurrenz schneller reagiert als gedacht.

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