PayPal, Regeln

PayPal: Neue Regeln für Millionen Deutsche ab heute

29.09.2025 - 04:05:01

PayPal führt umfassende Änderungen ein: Zwei-Faktor-Pflicht für Unternehmen, automatische Venmo-Vernetzung und strengere Kontrollen für private Nutzer treten in Kraft.

Der Zahlungsriese führt umfassende Änderungen seiner Nutzungsbedingungen ein. Geschäftskunden müssen sich auf verschärfte Sicherheitsanforderungen einstellen, während die Verbindung zu Venmo kontrovers diskutiert wird.

PayPal stellt deutsche Nutzer vor Tatsachen: Eine Welle neuer Bestimmungen verändert den Umgang mit dem beliebten Bezahldienst grundlegend. Von verschärften Sicherheitsregeln über strikte Kontounterscheidungen bis hin zur umstrittenen Venmo-Integration – der US-Konzern dreht an vielen Stellschrauben gleichzeitig.

Die Änderungen betreffen praktisch jeden Bereich der Plattform. Während Geschäftskunden neue Sicherheitshürden überwinden müssen, erhalten Privatnutzer erweiterte Datenschutzhinweise. Besonders brisant: Die geplante Vernetzung mit der Tochterplattform Venmo könnte die Privatsphäre deutscher Nutzer beeinträchtigen.

Zwei-Faktor-Pflicht für Unternehmen

Geschäftskunden spüren den Wandel bereits seit Anfang September. PayPal schreibt nun die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle Unternehmenskonten vor, die SAML-basierte Single-Sign-On-Lösungen nutzen. Die Maßnahme soll Cyberattacken auf Firmenkonten verhindern – ein brennendes Thema in Zeiten steigender Betrugsversuche.

Parallel dazu verschärft PayPal die Überwachung privater Konten. Wer sein Privatkonto hauptsächlich geschäftlich nutzt, muss mit Konsequenzen rechnen. Die Amerikaner können eine Umwandlung in ein Geschäftskonto fordern oder das Konto gleich sperren. Der Grund: Unterschiedliche Gebührenstrukturen und Funktionsumfänge sollen klar getrennt bleiben.

Venmo-Vernetzung spaltet Datenschützer

Ab November wird es richtig kontrovers: PayPal plant eine engere Verzahnung mit seiner US-Tochter Venmo. Deutsche PayPal-Nutzer werden dann für Venmo-User über Telefonnummern auffindbar – inklusive Name, Nutzername, Profilbild und Land.

Das Pikante daran: Nutzer werden automatisch in diese Funktion eingeschrieben. Wer das nicht möchte, muss aktiv widersprechen. Datenschutzexperten sehen hier einen klaren Verstoß gegen europäische Privacy-Standards, wonach solche Funktionen nur mit expliziter Zustimmung aktiviert werden dürfen.

Händler unter Druck

Bereits heute gelten neue Regeln für Merchant-Services. Die überarbeiteten Vereinbarungen für Online-Zahlungsdienste und ACH-Services verschärfen die Pflichten für Händler erheblich. Besonders betroffen sind Unternehmen, die Kontovalidierungen nutzen – sie müssen ihre Datenschutzpraktiken den neuen Standards anpassen.

Auch das Käuferschutzprogramm wurde modifiziert. PayPal führt temporäre Rückerstattungen bei Streitfällen ein – ein System, das Verkäufern zusätzliche Unsicherheit bringen könnte. Gleichzeitig wurden die Bedingungen für „Artikel nicht erhalten“-Beschwerden angepasst.

Deutsche Alternativen im Aufwind

Die PayPal-Verschärfungen könnten deutschen Konkurrenten in die Hände spielen. Während der US-Riese seine Regeln komplizierter macht, punkten heimische Anbieter wie die Sparkassen-App oder regionale Fintech-Lösungen mit einfacheren Strukturen.

Experten raten: Geschäftskunden sollten ihre Kontoverwaltung umgehend prüfen. Private Nutzer können in den Accounteinstellungen ihre Sichtbarkeit für Venmo-User deaktivieren. Wer die neuen Bedingungen ablehnt, dem bleibt nur der Wechsel zu alternativen Zahlungsdienstleistern.

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Die Botschaft ist klar: PayPal wird sicherer, aber auch komplexer. Deutsche Verbraucher müssen entscheiden, ob ihnen Komfort oder Datenschutz wichtiger ist.

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