PayPal: Aktie stürzt trotz KI-Offensive und Liverpool-Deal ab
21.11.2025 - 13:19:12Der Bezahldienst verliert binnen drei Wochen 16 Prozent an Wert. Insider-Verkäufe und verhaltene Prognosen wiegen schwerer als Quartalszahlen und neue Partnerschaften.
PayPal Holdings (NASDAQ: PYPL) kommt nicht aus der Abwärtsspirale: Am Donnerstag schloss die Aktie bei 58,10 US-Dollar – ein Minus von rund 16 Prozent seit den Oktober-Hochs. Dabei hatte der Finanzdienstleister im dritten Quartal durchaus geliefert: Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen, Ende Oktober präsentierte das Unternehmen mit “Agentic Commerce” eine KI-basierte Bezahlplattform. Doch die Anleger bleiben skeptisch.
Was ist da los? Die Antwort liegt in einer Mischung aus internen Aktienverkäufen und einem vorsichtigen Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft. Während PayPal mit dem englischen Fußballclub Liverpool FC und künstlicher Intelligenz neue Wege geht, scheint das Vertrauen in die kurzfristige Ertragskraft zu schwinden.
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Besonders ins Gewicht fällt das Verkaufsverhalten von Suzan Kereere, Präsidentin für globale Märkte bei PayPal. Laut Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC veräußerte sie diese Woche erneut Aktien: Am 19. November trennte sie sich von 4.162 Papieren zu durchschnittlich 59,84 US-Dollar – ein Erlös von rund 249.000 US-Dollar.
Damit setzt sich ein Muster fort, das Investoren nervös macht. Bereits am 3. November hatte Kereere 12.500 Aktien zu 68,87 US-Dollar abgestoßen, Ende Oktober weitere 5.000 Stück für knapp 70 US-Dollar. Insgesamt trennte sich die Managerin innerhalb von vier Wochen von Anteilen im Wert von über 1,4 Millionen US-Dollar – parallel zum Kursrutsch von 70 auf unter 60 US-Dollar.
Zwar können persönliche Gründe hinter solchen Transaktionen stehen. Doch wenn eine Führungskraft wiederholt verkauft, während der Kurs fällt, werten Anleger das häufig als Warnsignal. Die Frage drängt sich auf: Warum sollte man kaufen, wenn selbst das Management aussteigt?
Liverpool-Partnerschaft als Hoffnungsträger?
Immerhin versucht PayPal, mit spektakulären Deals gegenzusteuern. Am 19. November gab das Unternehmen eine mehrjährige Partnerschaft mit dem FC Liverpool bekannt. PayPal wird offizieller digitaler Zahlungspartner des Champions-League-Teilnehmers und führt mit “PayPal+” ein maßgeschneidertes Treueprogramm für die globale Fanbase ein.
“Diese Partnerschaft ist ein aufregender Schritt nach vorn in unserem Bestreben nach Innovation”, erklärte Ben Latty, Leiter Kommerzialisierung bei Liverpool FC. Das dreistufige System – Blue, Gold und Black – belohnt Fans mit Punkten beim Ticketkauf und Merchandising. In der höchsten Stufe gibt es bis zu 50 Prozent mehr Bonuspunkte an der Kasse.
PayPal-Branding wird künftig prominent an Liverpools Heimspielstätte Anfield und im Trainingszentrum St Helens zu sehen sein. Zudem wird der Dienst als bevorzugte Zahlungsmethode auf allen digitalen Plattformen des Vereins integriert. Kann die Reichweite eines Fußballgiganten mit weltweit Hunderten Millionen Anhängern die Trendwende einleiten?
KI-Offensive: Bezahlen per Chatbot
Noch strategischer könnte die KI-Initiative sein. Ende Oktober startete PayPal offiziell seine “Agentic Commerce”-Dienste – ein Werkzeugkasten, der Bezahlfunktionen direkt in KI-Agenten und Chatbots integriert. Basis ist eine Partnerschaft mit der KI-Suchmaschine Perplexity, die bereits im Mai 2025 angekündigt worden war.
Die Vision: Künstliche Intelligenz übernimmt Kaufvorgänge autonom. Nutzer könnten künftig etwa im Gespräch mit einem Chatbot sagen “Kaufe das” – und PayPal wickelt die Transaktion im Hintergrund ab. “KI treibt die nächste Innovationswelle bei der Art und Weise, wie Zahlungen getätigt und verwaltet werden”, betonte Michelle Gill, Leiterin Kleinunternehmen und Finanzdienstleistungen bei PayPal.
Das Unternehmen positioniert sich damit als Transaktionsschicht für das sogenannte “agentenbasierte Web” – ein Markt, der erst entsteht. Bis dieser aber nennenswerte Umsätze bringt, dürften Jahre vergehen.
Quartalszahlen überzeugen – Ausblick nicht
Dabei waren die Geschäftszahlen für das dritte Quartal durchaus solide. PayPal meldete einen Umsatz von 8,42 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzung von 8,21 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,34 US-Dollar – deutlich über den erwarteten 1,20 US-Dollar.
Doch die Marktreaktion konzentrierte sich auf das Kleingedruckte: Die Prognose für das vierte Quartal fiel verhalten aus. Das Management verwies auf unsichere Konsumtrends im Weihnachtsgeschäft. In einem wettbewerbsintensiven Finanzmarkt, in dem Apple Pay, Google Pay und lokale Anbieter Marktanteile kämpfen, reichen gute Zahlen allein offenbar nicht mehr.
Als kleine Geste an die Aktionäre kündigte PayPal eine vierteljährliche Dividende von 0,14 US-Dollar je Aktie an, zahlbar am 10. Dezember an alle Aktionäre, die am 19. November im Register standen.
Was kommt als Nächstes?
Am Freitagmorgen notiert die Aktie weiter unter Druck und liegt sowohl unter ihrem 50-Tage- als auch unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Während der Liverpool-Deal und die KI-Plattform langfristige Perspektiven eröffnen, dominieren kurzfristig Insider-Verkäufe und Margensorgen die Schlagzeilen.
Analysten werden 2026 genau beobachten, ob die neuen Treueprogramme und KI-Integrationen tatsächlich zusätzliches Transaktionsvolumen generieren können. Erst dann dürfte sich zeigen, ob die Innovationsstrategie aufgeht – oder ob PayPal weiter Marktanteile an flexiblere Wettbewerber verliert. Bis dahin bleibt die Stimmung an der Börse gedämpft.
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