PayPal, Milliarden

PayPal: 65 Milliarden Euro für Europa

23.11.2025 - 05:19:12

PayPal geht in die Offensive – und setzt dabei auf zwei mächtige Hebel: ein Kreditprogramm in Milliardenhöhe und die Emotionen von Millionen Fußballfans. Was zunächst nach zwei getrennten Geschäftsbereichen klingt, fügt sich zu einer klaren Strategie zusammen.

In dieser Woche hat der US-Zahlungsdienstleister gleich zwei bemerkenswerte Deals verkündet. Einerseits pumpt die Investmentgesellschaft KKR bis zu 65 Milliarden Euro in PayPals “Jetzt kaufen, später zahlen”-Geschäft. Andererseits wurde Liverpool FC als erster Premier-League-Partner gewonnen. Beide Schritte zielen auf dasselbe Ziel: PayPal will in Europa wachsen, ohne dabei die eigene Bilanz zu belasten.

Die Zahlen der KKR-Vereinbarung sind beeindruckend. Bis März 2028 will die Investmentfirma Ratenkredite im Wert von bis zu 65 Milliarden Euro von PayPal übernehmen. Betroffen sind fünf Schlüsselmärkte: Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien.

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Zusätzlich stellt KKR eine revolvierende Kreditlinie von sechs Milliarden Euro bereit. Das Prinzip dahinter? PayPal vergibt die Kredite, kümmert sich um Bonitätsprüfung und Abwicklung – trägt aber nicht das finanzielle Risiko. Das übernimmt KKR.

“Unsere fortgesetzte Partnerschaft mit KKR spiegelt den Erfolg unseres europäischen BNPL-Geschäfts wider”, erklärt Jamie Miller, Finanzvorständin bei PayPal. Der Clou: PayPal kann sein Kreditgeschäft massiv ausweiten, ohne selbst als traditionelle Bank auftreten zu müssen.

Für deutsche Verbraucher bedeutet das konkret: Wer bei Online-Händlern PayPals “In 3 Raten zahlen” nutzt, wird künftig noch häufiger auf dieses Angebot stoßen. Die Liquidität ist gesichert.

Wenn Zahlungsdienste ins Stadion kommen

Der zweite Schachzug wirkt auf den ersten Blick wie klassisches Sponsoring. PayPal wurde am 19. November offizieller Zahlungspartner des FC Liverpool. Doch dahinter steckt mehr als nur Logo-Präsenz im Anfield-Stadion.

Kernstück der Zusammenarbeit ist “PayPal+”, ein Treueprogramm speziell für Liverpool-Fans. Wer Tickets oder Fanartikel per PayPal kauft, sammelt Punkte für exklusive Prämien. Das Prinzip kennt man von Lufthansa Miles & More – nur eben für Fußballfans.

“PayPal ist einer der bekanntesten Namen im digitalen Zahlungsverkehr”, sagt Ben Latty, Handelsvorstand bei Liverpool FC. Die Partnerschaft umfasst auch die Unterstützung der LFC Foundation, dem sozialen Arm des Vereins.

Warum gerade Liverpool? Der Klub hat weltweit Millionen Anhänger, die regelmäßig Geld für Merchandise ausgeben. Genau diese wiederkehrenden Transaktionen will PayPal an sich binden.

Die Rechnung hinter der Strategie

Beide Ankündigungen folgen einer klaren Logik: PayPal will wachsen, ohne selbst zu viel zu investieren.

Erstens: Das KKR-Modell entlastet die Bilanz dramatisch. Während reine BNPL-Anbieter wie Klarna das Ausfallrisiko selbst tragen müssen, lagert PayPal es aus. Das ist besonders clever, falls die Wirtschaft schwächelt und mehr Verbraucher ihre Raten nicht zurückzahlen können.

Zweitens: Die Liverpool-Partnerschaft setzt auf emotionale Bindung statt reine Preiskonkurrenz. In einem Markt, in dem Zahlungsabwicklung zur Standardware wird, braucht es neue Argumente. Exklusive Fan-Erlebnisse könnten einer sein.

Analysten sehen die Strategie mit gemischten Gefühlen. Einerseits reduziert die KKR-Vereinbarung das Risiko in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Andererseits bleibt die Frage, ob Treueprogramme wirklich neue Nutzer bringen – oder nur bestehende belohnen.

Was das für den deutschen Markt bedeutet

Deutschland ist einer der fünf Kernmärkte der KKR-Vereinbarung. Hierzulande konkurriert PayPal nicht nur mit Klarna, sondern auch mit heimischen Anbietern wie der Santander Consumer Bank oder neueren Playern wie Billpay.

Der entscheidende Vorteil: PayPal ist bereits bei Millionen Verbrauchern installiert. Wer ohnehin ein PayPal-Konto hat, greift bei der Kaufabwicklung eher zur Ratenzahlung, wenn sie direkt angeboten wird.

Für Online-Händler dürfte die Nachricht ebenfalls relevant sein. Mit gesicherter Finanzierung kann PayPal aggressivere Konditionen anbieten – oder mehr Risiko bei der Bonitätsprüfung eingehen. Das könnte die Conversion Rates im Checkout steigern.

Ob die Liverpool-Strategie auch auf deutsche Vereine ausgeweitet wird? Das ist Spekulation, aber nicht unwahrscheinlich. Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig hätten ähnliches Potenzial für fanbasierte Loyalitätsprogramme.

Blick nach vorn: Expansion oder Konsolidierung?

Mit gesicherter Finanzierung bis 2028 steht PayPal solide da. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Strategie aufgeht. Besonders das Weihnachtsgeschäft gilt als Testfall: Nutzen Verbraucher die Ratenzahlung verstärkt, wenn die Konsumlaune gedrückt ist?

Die Börse reagierte verhalten auf die Ankündigungen. Analysten werten die KKR-Vereinbarung als Sicherheitsnetz, vermissen aber klare Signale für beschleunigtes Wachstum. Der europäische Zahlungsmarkt gilt als weitgehend gesättigt – neue Nutzer zu gewinnen wird schwieriger.

Sollte das Liverpool-Modell funktionieren, könnten 2026 weitere Partnerschaften mit europäischen Sportvereinen folgen. PayPal testet damit einen Weg, den bisher kaum ein Zahlungsdienstleister konsequent verfolgt hat: Weg von der reinen Transaktionsabwicklung, hin zu emotionalen Markenerlebnissen.

Eines ist klar: PayPal setzt nicht auf stilles Wachstum, sondern auf sichtbare Offensiven. Ob das reicht, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen? Die nächsten Quartalsberichte werden es zeigen.

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