PayPal, Milliarden

PayPal: 65 Milliarden Euro Deal mit KKR

18.11.2025 - 22:09:12

Der digitale Zahlungsriese krempelt seine Strategie um: Ein Mega-Deal mit der Investmentfirma KKR, die lang ersehnte Verschmelzung von PayPal und Venmo sowie die erste Dividende in der Unternehmensgeschichte. Was steckt hinter diesem Dreifach-Schlag?

PayPal Holdings (NASDAQ: PYPL) hat gestern eine weitreichende Partnerschaft mit dem globalen Investmenthaus KKR bekanntgegeben. Die von KKR verwalteten Kreditfonds werden künftig europäische “Buy Now, Pay Later”-Forderungen (BNPL) im Volumen von bis zu 65 Milliarden Euro erwerben. Gleichzeitig macht das Unternehmen ernst mit der Integration seiner Plattformen und belohnt erstmals Aktionäre mit einer Quartalsdividende.

Die Fülle an Neuigkeiten innerhalb weniger Tage zeigt: PayPal hat die Weichen auf Transformation gestellt. Fast 400 Millionen Nutzer und 35 Millionen Händlerkonten sollen künftig von einem nahtloseren Ökosystem profitieren. Doch kann der Konzern damit gegen Apple Pay und Co. bestehen?

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Die neue Vereinbarung vom 17. November umfasst eine revolvierende Kreditlinie von bis zu 6 Milliarden Euro. KKR erwirbt damit BNPL-Forderungen aus fünf europäischen Kernmärkten: Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Das Gesamtvolumen kann auf bis zu 65 Milliarden Euro anwachsen.

Für PayPal bedeutet das: weniger Kreditrisiko in der Bilanz, mehr Kapital für strategische Investitionen. Die Kunden merken davon nichts – PayPal bleibt weiterhin für Prüfung und Abwicklung aller europäischen BNPL-Kredite zuständig. “Der Deal erlaubt uns ein bilanziell schlankes Modell”, erklärt Finanzchefin Jamie Miller. “Wir bewahren uns damit Flexibilität für strategische Investitionen und Kapitalrückgaben.”

Die Partnerschaft mit KKR besteht bereits seit Juni 2023. Die erweiterte Vereinbarung soll noch im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden – ein ehrgeiziger Zeitplan, der die Dringlichkeit unterstreicht.

Venmo und PayPal verschmelzen endlich

Jahre haben Nutzer darauf gewartet, jetzt wird es Realität: Ab sofort können PayPal- und Venmo-User direkt Geld austauschen. Was selbstverständlich klingt, war bislang unmöglich – obwohl beide Dienste demselben Konzern gehören.

Die gestern in Kraft getretenen Datenschutzrichtlinien ebnen den Weg für die neue Funktion. Nutzer können sich künftig über Telefonnummern finden und bezahlen, plattformübergreifend. Der Rollout läuft den gesamten November über.

Warum dauerte das so lange? Die isolierten Plattformen waren ein Wettbewerbsnachteil gegenüber Apple Pay, das nahtlos im eigenen Ökosystem funktioniert. PayPal schließt nun diese eklatante Lücke und stärkt den Netzwerkeffekt: Je mehr Nutzer beide Plattformen verbinden, desto wertvoller werden sie.

Zettle heißt jetzt PayPal Point of Sale

Parallel zur Venmo-Integration verschwand gestern auch der Name “Zettle” – zumindest offiziell. Die Kassenlösung für Händler firmiert nun unter “PayPal Point of Sale”. Ein kosmetischer Schritt? Nein, vielmehr Teil einer umfassenden Markenstrategie.

PayPal will eine einheitliche Produktfamilie präsentieren – vom Online-Checkout bis zur Ladentheke. Für Händler ändert sich rechtlich nichts, die Nutzungsbedingungen bleiben identisch. Doch die klarere Markenführung soll das Angebot verständlicher machen.

Erste Dividende: Neue Ära für Aktionäre

Morgen ist Stichtag: Am 19. November wird PayPal ex-Dividende gehandelt. Aktionäre, die bis dahin Papiere halten, erhalten am 10. Dezember erstmals eine Quartalsdividende von 0,14 US-Dollar je Aktie.

Der Strategiewechsel ist bemerkenswert. Jahrelang galt PayPal als Wachstumsaktie ohne Ausschüttung. Die Dividendeninitiative signalisiert: Das Management traut sich zu, konstanten Cashflow zu generieren und gleichzeitig in Wachstum zu investieren. Ein Zeichen der Reife?

Angekündigt hatte das Unternehmen die Dividende bereits am 28. Oktober bei Vorlage der Quartalszahlen. Damals übertraf PayPal die Analystenerwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie – und hob die Jahresprognose an.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Der KKR-Deal ist bereits in die aktualisierte Guidance eingepreist. Das zeigt: Die Bilanzoptimierung war kein spontaner Einfall, sondern Teil des strategischen Plans. Die Frage bleibt: Reicht das gegen die Konkurrenz?

Die Verschmelzung von PayPal und Venmo könnte zum Gamechanger werden. Wenn Millionen Nutzer plötzlich nahtlos zwischen den Plattformen wechseln, steigt das Transaktionsvolumen. Doch der Zeitplan ist sportlich – die Integration muss reibungslos laufen, sonst droht Frustration.

Kein Wunder also, dass die Finanzmärkte genau hinschauen werden. Der Abschluss des KKR-Deals im vierten Quartal ist die erste Bewährungsprobe. Die zweite: Wie schnell nehmen Nutzer die neue Interoperabilität an?

PayPal jongliert mit mehreren Bällen gleichzeitig – strategischer Vermögensverkauf, Produktintegration und Aktionärsrendite. Der Spagat zwischen Innovation und Kapitaleffizienz könnte gelingen. Oder das Unternehmen verzettelt sich in zu vielen Baustellen auf einmal.

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