Ozempic gegen Alzheimer: Milliarden-Hoffnung geplatzt
26.11.2025 - 11:40:12Novo Nordisk erleidet einen herben Rückschlag. Die mit Spannung erwartete Alzheimer-Studie mit dem Abnehmwirkstoff Semaglutid ist gescheitert – und mit ihr eine der größten Hoffnungen der modernen Demenzforschung.
Der dänische Pharmakonzern gab heute bekannt, dass Semaglutid in zwei großangelegten Phase-3-Studien das Fortschreiten von Alzheimer nicht aufhalten konnte. Die Enttäuschung wiegt schwer: Beobachtungsstudien hatten zuvor auf eine Risikoreduktion von bis zu 70 Prozent hingedeutet. Die Börse reagierte prompt – die Novo-Aktie stürzte auf den tiefsten Stand seit Juli 2021.
In den beiden Studien EVOKE und EVOKE+ wurden mehr als 3.800 Patienten mit früher Alzheimer-Demenz über zwei Jahre behandelt. Die Hoffnung: Die Tablette Rybelsus oder die Spritzen Ozempic und Wegovy könnten den kognitiven Verfall stoppen.
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Das Ergebnis ernüchtert. Semaglutid zeigte keine signifikante Überlegenheit gegenüber dem Placebo. Zwar verbesserten sich einige biologische Marker, doch das primäre Ziel wurde klar verfehlt: Die Gehirnleistung im Alltag ließ sich nicht erhalten.
Novo Nordisk zog die Konsequenzen und beendete die geplante einjährige Verlängerungsphase vorzeitig. Die Studienergebnisse zeigten schlicht nicht den erhofften Durchbruch.
Warum der Hype so groß war
Die Erwartungen waren gigantisch. Eine Analyse der Case Western Reserve University aus dem Jahr 2024 hatte aufhorchen lassen: Diabetiker, die Ozempic einnahmen, erkrankten deutlich seltener an Alzheimer.
Die Theorie dahinter klang plausibel:
- Neuroprotektion: Semaglutid könnte Entzündungen im Gehirn dämpfen
- Gefäßschutz: Bessere Blutzucker- und Gewichtskontrolle schützt die Hirngefäße
- Stoffwechsel: GLP-1-Agonisten beeinflussen zentrale metabolische Prozesse
Doch zwischen Beobachtung und klinischem Beweis klafft oft eine Lücke. Experten vermuten nun: Der scheinbare Schutzeffekt in den Beobachtungsstudien lag vermutlich an der besseren Diabetes-Kontrolle – nicht an einer direkten Wirkung gegen die Alzheimer-Pathologie selbst.
Präventiv ja, therapeutisch nein?
Ist damit das letzte Wort gesprochen? Nicht unbedingt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass GLP-1-Wirkstoffe möglicherweise präventiv wirken könnten – indem sie metabolische Risikofaktoren wie Übergewicht und Diabetes jahrzehntelang in Schach halten.
Als Therapeutikum für bereits Erkrankte kommen sie jedoch offenbar zu spät. Die spezifischen Alzheimer-Mechanismen – Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen – lassen sich durch Semaglutid allein nicht aufhalten, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist.
Martin Holst Lange, Forschungschef bei Novo Nordisk, verteidigte die Entscheidung: „Angesichts des erheblichen ungedeckten Bedarfs sahen wir uns verpflichtet, das Potenzial zu untersuchen.”
Was kommt jetzt?
Die wissenschaftliche Aufarbeitung läuft. Am 3. Dezember 2025 wird Novo Nordisk erste detaillierte Ergebnisse auf der Clinical Trials in Alzheimer’s Disease (CTAD) Konferenz in San Diego präsentieren.
Forscher hoffen auf Antworten zu folgenden Fragen:
- Profitierten bestimmte Patientengruppen doch?
- Zeigen sich Effekte bei sehr frühem Behandlungsbeginn?
- Könnten Kombinationstherapien erfolgreicher sein?
Die vollständige Datenauswertung folgt im März 2026 auf der AD/PD-Konferenz. Bis dahin bleibt die Frage offen: War der GLP-1-Ansatz grundsätzlich falsch – oder nur der Zeitpunkt?
Strategischer Dämpfer für Novo Nordisk
Für den Konzern bedeutet das Scheitern mehr als nur einen wissenschaftlichen Rückschlag. CEO Lars Fruergaard Jørgensen hatte Novo Nordisk breiter aufstellen wollen, um die Abhängigkeit vom Diabetes- und Adipositas-Geschäft zu verringern.
Die Alzheimer-Forschung galt als vielversprechende Chance für neue Umsatzfelder. Stattdessen bestätigt sich einmal mehr: Die Demenzforschung ist ein “Friedhof für Medikamentenkandidaten”, wie Analysten warnen.
Für Patienten und Angehörige, die auf eine einfache Tablette gegen das Vergessen gehofft hatten, ist der 26. November 2025 ein bitterer Tag. Die einfache Lösung wird es wohl nicht geben.
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