OHB Aktie: Kommerzieller Durchbruch

OHB Sweden sichert sich einen strategisch wichtigen Auftrag aus dem privaten Sektor: Der Bremer Raumfahrtkonzern wird sechs elektrische Antriebssysteme für die revolutionäre HummingSat-Plattform liefern – den weltweit ersten kommerziellen Kleinsatelliten für den geostationären Orbit. Der Deal unterstreicht OHBs erfolgreiche Diversifizierung jenseits klassischer ESA-Großaufträge.

Die wichtigsten Fakten:

• Auftraggeber: SWISSto12, Spezialist für kommerzielle GEO-Satelliten
• Lieferung von sechs kompletten elektrischen Antriebssystemen
• Start der Auslieferung ab Mitte 2026, Frequenz: ein System alle zwei Monate
• HummingSat-Plattform wurde in Kooperation mit der ESA entwickelt

Strategische Bedeutung für OHB Sweden

Fredrik Sjöberg, stellvertretender Geschäftsführer von OHB Sweden, bezeichnet den Vertrag als “Meilenstein”. Der Auftrag validiert die jüngsten Investitionen in neue Produktionskapazitäten und bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Zulieferkette im Bereich elektrischer Antriebe. Besonders bemerkenswert: OHB positioniert sich damit im schnell wachsenden “New Space”-Markt, wo private Auftraggeber zunehmend neben staatlichen Institutionen treten.

Die HummingSat-Plattform selbst gilt als technologischer Vorstoß. Als erster kommerzieller SmallSat für den geostationären Orbit adressiert sie einen Markt, der bislang großen, teuren Satelliten vorbehalten war. Die elektrischen Antriebssysteme von OHB Sweden sind dabei ein kritisches Element für präzise Bahnmanöver und Positionierung im GEO.

Rückenwind durch ESA-Rekordbudget

Der kommerzielle Auftrag fügt sich in eine Serie positiver Nachrichten. Ende November 2025 beschloss der ESA-Ministerrat in Bremen ein Rekordbudget von 22,1 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre. Deutschland steuert über 5 Milliarden Euro bei – OHB profitiert als Systemführer bei mehreren Großprogrammen direkt von dieser Finanzspritze.

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Die Neunmonatszahlen 2025 zeigten bereits die operative Stärke: Die Gesamtleistung stieg um rund 21 Prozent auf 863,5 Millionen Euro, das EBITDA verbesserte sich auf 75,5 Millionen Euro. Analysten wie die NuWays AG bestätigten jüngst ihre Kaufempfehlung, getrieben von den starken ESA-Budgets in OHBs Kernbereichen Erdbeobachtung und Navigation.

Diversifizierung zahlt sich aus

Während das Auftragsvolumen bei SWISSto12 im Vergleich zu ESA-Systemaufträgen kleiner ausfällt, signalisiert der Deal eine erfolgreiche strategische Weichenstellung. OHB reduziert die Abhängigkeit von staatlichen Großaufträgen und erschließt kommerziell getriebene Wachstumsfelder. Für Investoren ein wichtiges Signal: Der Konzern kann seine technologische Expertise auch jenseits traditioneller Regierungskunden monetarisieren.

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