Milliarden, Bauen

Österreich: Milliarden für grünes Bauen

14.11.2025 - 09:04:12

Die österreichische Bundesregierung investiert über eine Milliarde Euro in nachhaltigen Wohnraum, während strenge ökologische Standards konventionelle Bauweisen verdrängen und den Immobilienmarkt transformieren.

Wien setzt diese Woche ein Zeichen. Der Doppelspatenstich für “The Superior” und “Die Symbiose” markiert mehr als nur zwei neue Wohnprojekte – er symbolisiert den Umbau einer ganzen Branche. Während die Bundesregierung über eine Milliarde Euro in nachhaltigen Wohnraum investiert, wird klar: Klimafreundliches Bauen ist keine Kür mehr, sondern Pflicht.

Die Branche steht unter Druck. EU-Vorgaben, steigende Energiekosten und die wachsende Nachfrage nach grünen Gebäuden zwingen zum Umdenken. Wer heute noch auf konventionelle Methoden setzt, riskiert morgen wertlose Immobilien.

Staat investiert Milliarde in Klimawende am Bau

Das “Wohn- und Baupaket” der Bundesregierung stellt bis 2026 über eine Milliarde Euro bereit. 780 Millionen fließen in Neubauten, 220 Millionen in Sanierungen. Doch das Geld gibt es nicht umsonst: Bauträger müssen strenge ökologische Standards erfüllen, etwa den klimaaktiv-Standard.

Die Konsequenz? Der Markt spaltet sich. Auf der einen Seite stehen zertifizierte Green Buildings, die höhere Mieten und Kaufpreise erzielen. Auf der anderen veraltete Objekte, die zu sogenannten “Stranded Assets” werden – Immobilien ohne Zukunftswert. Studien belegen bereits: ESG-konforme Gebäude sind deutlich wertstabiler.

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Zusätzlich zu den Bundesmitteln bieten die Länder eigene Förderprogramme an – von Wohnhaussanierung bis Solaranlagen. Die Transformation läuft auf allen Ebenen.

Wien macht Ernst: Erster CO₂-neutraler Gemeindebau

Besonders die Hauptstadt prescht vor. Neben den beiden Projekten der 3SI Immogroup entsteht in der Brockhausengasse Wiens erster klimaneutraler Gemeindebau. Die Anlage nutzt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe kombiniert mit Photovoltaik. Dach und Fassade werden begrünt.

Auch die Seestadt Aspern setzt Maßstäbe. Alle Bauvorhaben dort werden nach strengen ÖGNB-Kriterien zertifiziert. Das Quartier dient als Reallabor für nachhaltige Stadtentwicklung – und beweist, dass ökologisches Bauen im urbanen Raum funktioniert.

Besonders innovativ: “Die Symbiose” in Penzing baut auf einer revitalisierten Gründerzeitfassade auf. Alt und Neu verschmelzen zu einem energieeffizienten Gesamtkonzept mit Luftwärmepumpe.

Holzbau erlebt Renaissance in Österreich

Die technologische Revolution betrifft auch die Materialien. Holzbau boomt, denn der nachwachsende Rohstoff speichert CO₂ statt es freizusetzen. Moderne Vorfertigung verkürzt Bauzeiten massiv und steigert die Qualität.

Die BOKU Wien forscht an noch effizienteren Holzwerkstoffen. Parallel entwickelt sich die Kreislaufwirtschaft zum Standard: Gebäude werden so konzipiert, dass ihre Komponenten später wiederverwendet oder recycelt werden können.

Warum das zählt: Die Baubranche verursacht einen erheblichen Teil der CO₂-Emissionen. Planungstools wie “natuREbuilt” bewerten bereits die Kreislauffähigkeit von Gebäuden systematisch. Der Abfall sinkt, der Ressourcenverbrauch auch.

EU-Vorgaben machen Druck auf Immobilienmarkt

Die Transformation ist nicht nur ökologisch motiviert – sie ist knallharte Wirtschaftslogik. Die EU-Taxonomie-Verordnung und die CSRD-Richtlinie zwingen Unternehmen zur Transparenz bei Nachhaltigkeitsleistungen. Das beeinflusst direkt den Zugang zu Finanzierungen.

Banken bewerten Risiken neu und bevorzugen grüne Projekte. Die sind langfristig wertstabiler – während konventionelle Immobilien an Wert verlieren.

Die Herausforderung: Nachhaltige Materialien und Technologien kosten zunächst mehr. Standardisierte Normen für neue Öko-Baustoffe fehlen teilweise noch. Experten der IG Lebenszyklus Bau betonen: Entscheidend sind die gesamten Lebenszykluskosten – von Errichtung über Betrieb bis Rückbau.

Klimaneutralität bis 2040 erfordert Tempo

Die Regierung strebt Klimaneutralität bis 2040 an. Das erfordert eine massive Steigerung der Sanierungsrate und den konsequenten Einsatz erneuerbarer Energien. Die kommenden Jahre bringen verschärfte Rahmenbedingungen – Nachhaltigkeitskriterien werden in alle Bauphasen integriert.

Großprojekte wie die Seestadt Aspern dienen als Testfelder für neue Technologien. Building Information Modeling (BIM) optimiert den Ressourceneinsatz über den gesamten Lebenszyklus.

Die Botschaft an die Branche ist eindeutig: Wer langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, investiert jetzt in nachhaltige, zirkuläre und energieeffiziente Projekte. Alle anderen bleiben auf Immobilien sitzen, die morgen niemand mehr haben will.

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