Milliarden, Wohnungsbau

Österreich investiert zwei Milliarden in Wohnungsbau

29.09.2025 - 03:31:02

Österreichs Regierung investiert über zwei Milliarden Euro in 25.000 neue Wohneinheiten und senkt Erwerbskosten. Parallel wird die Mietpreisindexanpassung 2025 ausgesetzt.

Die österreichische Regierung startet eine Wohnraumoffensive mit einem Volumen von über zwei Milliarden Euro. Das Paket soll 25.000 neue Wohnungen schaffen und den Immobilienerwerb deutlich günstiger machen.

Eine Milliarde Euro fließt direkt an die Bundesländer für den Zeitraum 2024 bis 2026. Damit entstehen 20.000 neue Wohneinheiten und 5.000 bestehende Wohnungen werden saniert – genug Wohnraum für 44.000 Menschen.

Die Förderung teilt sich gleichmäßig auf: Die Hälfte für Eigentumswohnungen, die andere Hälfte für klassische Mietwohnungen. Besonders attraktiv: Wer seine erste Immobilie bis 500.000 Euro kauft, spart bis zu 11.500 Euro an Grundbuch- und Pfandrechtsgebühren.

Steiermark stoppt Förderung wegen Ansturm

Die Nachfrage ist größer als erwartet. Die Steiermark musste ihre eigene „Wohnraumoffensive“ mit 300 Millionen Euro Budget bereits im Frühjahr pausieren. Der Andrang auf Eigenheim- und Sanierungsförderungen war so gewaltig, dass die Fördertöpfe überlastet sind.

Das Land konzentrierte sich auf Jungfamilien und einen „Geschoßbau-Turbo“ für schnelleren Wohnungsbau. Die vorübergehende Antragssperre zeigt, wie dringend die Menschen finanzielle Unterstützung beim Wohnen brauchen.

Mietpreisbremse bis 2026

Parallel zum Neubau greift die Politik bei den Mietpreisen ein. Die normalerweise im April fällige Indexanpassung entfällt 2025 komplett. Betroffen sind Altbau-, Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen – erst April 2026 dürfen die Mieten wieder steigen.

Diese Maßnahme spaltet die Politik: Sozialdemokraten fordern einen universellen Mietpreisdeckel auch für den freien Markt. Kritiker warnen vor sinkenden Privatinvestitionen, die den Wohnungsmangel langfristig verschärfen könnten.

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Milliarden-Gambit mit offenem Ausgang

Die Regierung setzt auf eine Doppelstrategie: Mehr Angebot durch massive Förderungen, weniger Kosten durch Preisbremsen. Ob das funktioniert, hängt davon ab, wie schnell die Länder die Bundesmittel in echte Bauprojekte umwandeln.

Die befristeten Erleichterungen laufen bis Juni 2026. Danach herrscht Ungewissheit – ein Problem für die langfristige Planung von Bauherren und Investoren. Während Großprojekte wie die Seestadt Aspern eine Vision für die Zukunft bieten, bleibt die kurzfristige Marktentwicklung von politischen Entscheidungen abhängig.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob zwei Milliarden Euro ausreichen, um Österreichs Wohnungskrise zu lindern oder nur ein teurer Tropfen auf den heißen Stein sind.

@ boerse-global.de