Aktie, Befreiungsschlag

Ørsted Aktie: Der milliardenschwere Befreiungsschlag

17.09.2025 - 10:40:44

Der dänische Windenergiekonzern Ørsted schließt eine Kapitalerhöhung über 60 Milliarden Kronen ab, die bestehende Aktionäre mit 68 Prozent Verwässerung belastet, um Finanzierungslücken zu schließen.

Der dänische Offshore-Windriese Ørsted steht am Scheideweg. Um die massiven Finanzierungslücken zu stopfen, die vor allem durch die Turbulenzen im US-Geschäft entstanden sind, greift das Unternehmen zu einer radikalen Maßnahme: einer Kapitalerhöhung im gewaltigen Umfang von rund 60 Milliarden Dänischen Kronen. Doch zu welchem Preis für die Aktionäre?

Massive Verwässerung für Aktionäre

Das Ausmaß der Kapitalspritze ist atemberaubend. Ørsted setzt den Bezugspreis für die neuen Aktien bei 66,60 DKK an – ein Abschlag von satten 67 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Für bestehende Aktionäre, die nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmen, bedeutet dies eine dramatische Verwässerung ihrer Anteile um etwa 68 Prozent.

Die Bedingungen sind hart: Aktionäre erhalten 15 Bezugsrechte je alte Aktie, wobei sieben Rechte zum Bezug einer neuen Aktie berechtigen. Der Zeichnungszeitraum läuft vom 19. September bis zum 2. Oktober 2025. Seit Mittwochmorgen handeln die Ørsted-Aktien bereits ohne Bezugsrechte, was zu Anpassungen bei Optionen und Futures führte.

Überlebensstrategie nach US-Debakel

Hinter diesem drastischen Schritt stehen massive Probleme im US-Geschäft. Die Entscheidung, das Sunrise-Wind-Projekt in voller Eigentümerschaft zu behalten, statt Partner ins Boot zu holen, hat tiefe Löcher in die Bilanz gerissen. Regulatorische Veränderungen und unerwartete Komplikationen bei Projekten wie Sunrise Wind und Revolution Wind trieben Ørsted in die Enge.

Die Kapitalerhöhung soll nun die finanziellen Lücken stopfen und das Unternehmen bis 2027 absichern. Der dänische Staat, der etwa 50,1 Prozent der Anteile hält, zeichnet seinen Teil der neuen Aktien. Auch Equinor als zehnprozentiger Aktionär will seine Beteiligung halten.

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Lichtblick Europa

Trotz der aktuellen Turbulenzen blickt Ørsted nicht nur in düstere Zeiten. Das Unternehmen hat aktuell 8,1 Gigawatt Offshore-Windkapazität im Bau, die bis 2028 voraussichtlich 11-12 Milliarden DKK zum EBITDA beitragen sollen. Strategisch konzentriert sich Ørsted nun wieder stärker auf seine europäischen Kernmärkte, wo die Unterstützung für Offshore-Windenergie stabil bleibt.

Die endgültigen Ergebnisse der Kapitalerhöhung werden am 6. Oktober 2025 erwartet. Bis dahin dürften die Nerven der Aktionäre weiter strapaziert werden – besonders jener, die sich nicht an der milliardenschweren Rettungsaktion beteiligen können oder wollen.

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