Nordex Aktie: Heftiger Gegenwind!

Ein Paukenschlag zum Wochenauftakt verhagelt Anlegern die Stimmung beim Windkraft-Spezialisten. Während das Unternehmen eigentlich operative Erfolge vermelden möchte, sorgt ausgerechnet ein wichtiger Branchenvertreter für tiefe Verunsicherung. E.ON-Chef Leonhard Birnbaum stellt den ungebremsten Ausbau der Erneuerbaren infrage und fordert eine „Bremse“. Droht der Wachstumsstory jetzt ein abruptes Ende?

E.ON-Chef schockt die Branche

Der Verkaufsdruck am heutigen Montag resultiert nicht nur aus dem allgemein schwachen Marktumfeld. Viel schwerer wiegt die Kritik aus den eigenen Reihen der Energiewirtschaft. Der CEO des Energieversorgers E.ON äußerte sich ungewöhnlich scharf zur aktuellen Strategie der Energiewende. Seine These: Weitere Windräder verursachen derzeit Kosten, bringen dem Stromsystem aber kaum zusätzlichen Nutzen.

Für einen Anlagenbauer wie Nordex, dessen Börsenwert maßgeblich von der Fantasie eines stetigen Zubaus lebt, ist dies Gift. Wenn Großkunden öffentlich den Sinn weiterer Expansionen anzweifeln, trifft das den Kern des Geschäftsmodells. Die Aktie reagierte prompt und rutschte im Handelsverlauf auf 25,20 Euro ab.

Operative Lichtblicke im Markt-Chaos

Trotz der verbalen Querschüsse läuft das operative Geschäft weiter. Nordex versucht, mit konkreten Meldungen gegen die schlechte Stimmung anzukämpfen:

• Großprojekt in Irland: In Donegal realisiert der Konzern einen neuen 60-MW-Windpark. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts liegt bei rund 138 Millionen US-Dollar – ein Beweis, dass die internationale Nachfrage intakt ist.
• Technologie-Offensive: In Rostock wurde ein neuer Teststand für Generatoren und Umrichter in Betrieb genommen. Ziel ist es, die Netzfähigkeit der Turbinen zu verbessern und Entwicklungszeiten zu verkürzen.

Kampf an der Unterstützung

Doch wie bedrohlich ist der aktuelle Rücksetzer wirklich? Ein Blick auf die jüngste Kursentwicklung relativiert die Panik etwas. Seit Jahresanfang liegt der Titel immer noch mit beeindruckenden 114,83 Prozent im Plus. Die aktuelle Korrektur trifft jedoch auf eine technisch brisante Zone.

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Mit dem heutigen Kursrutsch nähert sich die Aktie gefährlich dem 50-Tage-Durchschnitt von 25,09 Euro. Hier entscheidet sich kurzfristig, ob die Bullen das Ruder herumreißen können oder ob weitere Gewinnmitnahmen folgen. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch, das erst Mitte November bei über 28 Euro markiert wurde, hat sich mittlerweile auf fast 11 Prozent vergrößert.

Fazit: Politikum oder Kaufchance?

Die Situation ist vertrackt. Fundamental liefert Nordex mit neuen Aufträgen Argumente für weiter steigende Kurse, doch die politische Debatte um die Sinnhaftigkeit des rapiden Ausbaus lastet schwer auf dem Sektor. Anleger sollten jetzt genau beobachten, ob die Marke von 25 Euro hält. Setzt sich die Kritik von Schwergewichten wie E.ON durch, könnte der Sektor vor einer Neubewertung stehen. Bleibt es bei Einzelmeinungen, bietet der Rücksetzer für Mutige womöglich einen günstigen Einstieg in den langfristigen Trend.

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