Nio, Aktie

Nio Aktie: Verkaufsdruck steigt

08.12.2025 - 18:58:31

Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio meldet einen Rückgang der Fahrzeugauslieferungen im Monatsvergleich. Gleichzeitig belastet ein Großverkauf institutioneller Investoren die Aktie.

Der chinesische Elektroautobauer Nio hat am 8. Dezember die Auslieferungszahlen für November 2025 vorgelegt – und die fallen gemischt aus. Während das Unternehmen im Jahresvergleich deutlich zulegt, zeigt sich im Monatsvergleich ein spürbarer Rückgang. Gleichzeitig sorgt eine auffällige Großtransaktion institutioneller Investoren für zusätzlichen Druck auf die Aktie.

Lieferungen sinken gegenüber Vormonat

Im November lieferte Nio insgesamt 36.275 Fahrzeuge aus – ein Zuwachs von 76,31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch der Blick auf den Vormonat Oktober trübt das Bild: Hier gingen die Auslieferungen um 10,20 Prozent zurück.

Die Zahlen im Detail:
Inlandsverkäufe: 35.856 Einheiten (minus 10,28 Prozent gegenüber Oktober)
Exporte: 419 Fahrzeuge (minus 2,78 Prozent gegenüber Oktober)

Besonders auffällig: Der chinesische Gesamtmarkt für Elektroautos und Plug-in-Hybride erreichte im November mit 1,32 Millionen verkauften Einheiten ein Rekordhoch – und legte gegenüber Oktober um 3,0 Prozent zu. Nio schwimmt damit gegen den Strom und verliert im direkten Wettbewerbsvergleich an Boden.

Drei Marken, unterschiedliche Beiträge

Die November-Zahlen offenbaren auch, wie stark Nio mittlerweile auf seine Mehrmarkenstrategie setzt. Von den 36.275 ausgelieferten Fahrzeugen entfallen:

  • 18.393 Einheiten auf die Hauptmarke Nio
  • 11.794 Einheiten auf die Volumenmarke Onvo
  • 6.088 Einheiten auf die neue Marke Firefly

Damit stammt fast die Hälfte aller Auslieferungen aus den beiden neuen, preisaggressiveren Submarken. Diese Diversifizierung soll Nio helfen, breitere Kundenschichten zu erreichen – ob die Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Institutionelle Anleger verkaufen

Parallel zu den operativen Zahlen sorgt eine Großtransaktion für Aufmerksamkeit. Am 8. Dezember wurden 914.600 Aktien der in Hongkong gelisteten Nio-Aktie (Ticker: 09866) in einem sogenannten Block Trade verkauft. Der Gegenwert der Transaktion lag bei rund 36,5 Millionen. Marktbeobachter werten den Deal als bärisches Signal – ein Hinweis darauf, dass ein großer Investor seine Position reduziert hat.

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Solche Verkäufe fallen besonders ins Gewicht, wenn sie zeitlich mit enttäuschenden operativen Daten zusammenfallen. Die Kombination aus schwächeren Monatszahlen und institutionellem Verkaufsdruck belastet die Aktie kurzfristig.

Wettbewerb bleibt hart

Der Vergleich mit Tesla unterstreicht die Herausforderung: Der US-Konkurrent verkaufte im November 73.145 Fahrzeuge in China – fast doppelt so viel wie Nio. Zwar ging Teslas Absatz im Jahresvergleich leicht zurück, doch die Marktführerschaft ist unangefochten.

Nio muss sich zudem gegen eine wachsende Zahl heimischer Wettbewerber behaupten. Die Penetrationsrate von Elektroautos und Plug-in-Hybriden in China liegt mittlerweile bei 59,3 Prozent – der Kuchen wächst, aber die Konkurrenz um jeden Anteil wird härter.

Entscheidende Wochen voraus

Die Dezember-Zahlen, die voraussichtlich Anfang Januar veröffentlicht werden, dürften richtungsweisend sein. War der November-Rückgang lediglich eine saisonale Delle oder der Beginn einer längeren Schwächephase? Das Zusammenspiel aus institutionellem Verkaufsdruck und operativer Unsicherheit macht die Aktie kurzfristig anfällig. Anleger werden genau beobachten, ob Nio im Schlussquartal die Kurve bekommt.

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