Nio Aktie: Profittraum platzt?
17.11.2025 - 09:44:30Trotz Rekordauslieferungen kämpft Nio mit Batterieengpässen und Modellverschiebungen. Der angestrebte operative Gewinn im vierten Quartal steht durch Lieferkettenprobleme auf dem Spiel.
Der chinesische E-Auto-Pionier Nio liefert zwar Rekorde ab – doch die Aktie rauscht trotzdem in den Keller. Sieben Handelstage in Folge ging es abwärts, allein in der Vorwoche verlor der Titel über 14 Prozent. Was auf den ersten Blick paradox erscheint, hat handfeste Gründe: Eine drohende Batterie-Knappheit und strategische Kurswechsel des CEO sorgen für Nervosität. Kann Nio den Turnaround im vierten Quartal noch schaffen – oder steht der Weg zur ersten schwarzen Zahl bereits auf der Kippe?
Rekordzahlen verpuffen wirkungslos
Im Oktober lieferte Nio 40.397 Fahrzeuge aus – ein neuer Monatsrekord und satte 92,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch statt Euphorie herrscht an der Börse Ernüchterung. Die Anleger blicken längst nach vorne: auf das vierte Quartal und die ambitionierte Prognose von 150.000 ausgelieferten Fahrzeugen. Genau hier droht nun Ungemach.
Batterie-Krise bedroht Jahresendziel
Über der chinesischen E-Auto-Branche braut sich ein massiver Versorgungsengpass zusammen. Ende Dezember 2025 läuft eine staatliche Kaufprämie aus – die Folge: Konsumenten stürmen die Händler, die Nachfrage explodiert. Gleichzeitig konkurriert der boomende Energiespeicher-Markt um dieselben Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die auch in Nios Massenmarkt-Marken Onvo und Firefly verbaut werden.
Das Timing könnte kaum ungünstiger sein. Nio hatte gerade erst verkündet, im vierten Quartal erstmals einen operativen Gewinn (Non-GAAP) anpeilen zu wollen. Doch ohne ausreichend Batterien droht das Ziel zu einer Luftnummer zu werden.
CEO rudert bei Batterie-Tausch zurück
Hinzu kommen strategische Unstimmigkeiten, die für Verwirrung sorgen. CEO William Li stellte diese Woche klar: Die neue Marke Firefly wird nicht ins Batterie-Tausch-Netzwerk des Partners CATL integriert. Noch im März klang das anders – damals wurde eine entsprechende Kooperation angekündigt.
Lis Erklärung: Technologische Inkompatibilität. Firefly setze auf flüssigkeitsgekühlte Akkus für Sicherheit und Performance, CATLs Netz bediene hingegen den Ride-Hailing-Markt mit luftgekühlten Packs. Eine nachvollziehbare Begründung – doch am Markt schürt jede Planänderung Zweifel.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nio?
Außerdem verschiebt sich der Launch des Onvo L80, eines fünfsitzigen SUV der Mittelklasse-Submarke. Statt im vierten Quartal 2025 kommt das Modell erst in der ersten Jahreshälfte 2026. Grund: Das Schwestermodell L90 läuft so gut, dass die Produktionskapazitäten umgeschichtet werden müssen.
Entscheidende Woche steht bevor
Am 25. November legt Nio die Zahlen für das dritte Quartal vor. Analysten und Anleger werden dann vor allem auf eines achten: Wie ernst ist die Batterie-Knappheit wirklich? Und hält das Management am ehrgeizigen Q4-Ziel fest?
Trotz der jüngsten Verluste bleibt die Wall Street langfristig optimistisch für Nio. Die kurzfristige Gemengelage aus Lieferkettenstress, Modellverschiebungen und dem Rennen gegen die Zeit bis Jahresende sorgt jedoch für erheblichen Gegenwind. Die kommenden Tage werden zeigen, ob Nio die Kurve noch kriegt – oder ob der Traum vom ersten profitablen Quartal vorerst ausgeträumt ist.
Nio-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nio-Analyse vom 17. November liefert die Antwort:
Die neusten Nio-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nio-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nio: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


