Nio, Aktie

Nio Aktie: Opfer des eigenen Erfolgs?

13.11.2025 - 18:52:31

Der chinesische E-Auto-Hersteller verschiebt das Onvo L80-Modell wegen Überlastung durch das erfolgreiche L90-SUV und zieht sich aus Dänemark zurück, was einen Strategiewechsel in Europa signalisiert.

Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio steht vor einem ungewöhnlichen Dilemma: Zu viel Nachfrage nach einem Modell blockiert die Produktion eines anderen. Während das SUV Onvo L90 die Kapazitäten sprengt, muss der kleinere Bruder L80 jetzt warten. Gleichzeitig zieht sich Nio aus Dänemark zurück – ein Strategiewechsel, der zeigt, wie schwer sich Tesla-Herausforderer in Europa tun. Verliert Nio in Europa den Anschluss, oder ist dies ein cleverer Schachzug?

Produktionsstopp wegen Übernachfrage

Die Verschiebung des Onvo L80, eines fünfsitzigen Elektro-SUV, in die erste Hälfte 2026 hat einen simplen Grund: Das größere Schwestermodell L90 läuft zu gut. Mit über 10.000 Auslieferungen in jedem der letzten drei Monate hat der L90 die Produktionskapazitäten von Nio an ihre Grenzen gebracht – insbesondere bei der Batteriepack-Fertigung. CEO William Li erklärte, dass der L80 etwa 80 Prozent seiner Komponenten mit dem L90 teilt. Ein Start jetzt würde die Produktion des erfolgreichen Modells ausbremsen.

Die Reaktion der Börse fiel verhalten aus: Die in Hongkong gelisteten Nio-Aktien gaben am Donnerstag 0,8 Prozent nach. Anleger scheinen das Problem als kurzfristige Herausforderung zu sehen – doch es offenbart auch Schwächen in der Skalierbarkeit der Lieferkette.

Europa-Rückzug: Dänemark macht dicht

Parallel dazu vollzieht Nio in Europa einen bemerkenswerten Kurswechsel. Die erste Batteriewechselstation auf dem Kontinent wurde geschlossen – ausgerechnet in Slagelse, Dänemark. Es ist das erste Mal, dass Nio eine seiner innovativen Swap-Stationen in Europa aufgibt.

Der Grund: Nio kommt in Dänemark nicht vom Fleck. Mit gerade einmal neun verkauften Fahrzeugen in 2025 ist der Markt ein Desaster. Statt weiter auf das kapitalintensive Modell aus eigenen Nio-Häusern und Batterie-Infrastruktur zu setzen, hat das Unternehmen die Nic. Christiansen Group als lokalen Vertriebspartner ernannt. Die Hoffnung: niedrigere Preise und geringere Fixkosten sollen die Marke wiederbeleben.

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Kehrtwende in der Expansionsstrategie?

Die Entscheidung in Dänemark ist mehr als nur ein lokaler Rückzug – sie könnte ein Muster für andere europäische Märkte werden. Die ursprüngliche Strategie, mit eigener Infrastruktur und direktem Vertrieb zu punkten, hat sich in kleineren Märkten als zu teuer erwiesen. Ein Distributoren-Modell ist schlanker, risikoärmer und ermöglicht es Nio, Präsenz zu zeigen, ohne Millionen zu verbrennen.

Entscheidende Antworten dürften am 25. November folgen, wenn Nio seine Quartalszahlen für Q3 2025 veröffentlicht. Investoren werden genau hinhören, wie das Management die Produktionsengpässe lösen will – und ob Europa künftig noch eine Priorität ist.

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