Nextdoor Aktie: Zerrissen zwischen Hoffnung und Zweifel

Während CEO Nirav Tolia heute auf der Citi Technology Conference in New York die Strategie des Social-Media-Unternehmens erläutert, zeigt sich der Aktienmarkt gespalten. Die jüngsten Quartalszahlen lieferten Licht und Schatten – doch können die angekündigten Effizienzmaßnahmen den erhofften Turnaround bringen?

Heute um 22:50 Uhr deutscher Zeit tritt Nextdoor-Chef Nirav Tolia beim wichtigen Investor-Event in den Dialog mit der Wall Street. Diese direkte Ansprache der Investment-Community kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Nach der Vorstellung der Q2-Zahlen und einer umfassenden Plattform-Überholung sucht das Unternehmen verstärkt das Gespräch mit institutionellen Anlegern.

Leichte Erholung an den Märkten

Gestern verbuchte die Aktie ein Plus von 2,99% und schloss bei 2,07 Dollar. Parallel weitete die Nextdoor Foundation ihre Initiative „The Longest Table“ landesweit aus. Solche Community-Projekte stärken zwar die Markenwahrnehmung, doch echte Kurstreiber sind sie selten.

Zahlenwerk mit zwiespältiger Botschaft

Die Q2-2025-Ergebnisse vom 7. August offenbarten ein durchzogenes Bild:

• Umsatz: 65 Millionen Dollar (+3% zum Vorjahr) – deutlich über den Erwartungen
• GAAP-Nettoverlust: 15 Millionen Dollar
• Adjustierter EBITDA-Verlust: 2 Millionen Dollar (Verbesserung um 4 Millionen Dollar)
• Operativer Cashflow: Positiv mit 3 Millionen Dollar
• Liquiditätsbestand: 413 Millionen Dollar (per 30. Juni 2025)

Die wöchentlichen aktiven Nutzer stiegen um 1% auf 21,8 Millionen. Entscheidender ist jedoch der eingeleitete Restrukturierungskurs: Durch Stellenabbau will Nextdoor jährlich 30 Millionen Dollar an Betriebskosten einsparen. Das Management peilt für Q4 2025 die EBITDA-Gewinnschwelle an und für 2026 sogar ein volles Jahr in der schwarzen Zahlen.

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Analysten-Lager gespalten

Die Einschätzungen der Experten könnten unterschiedlicher nicht sein. Der durchschnittliche Kursziel liegt bei 2,38 Dollar, was ein Plus von 16% vom aktuellen Kurs bedeuten würde. Doch die Bandbreite ist enorm:

• Goldman Sachs erhöhte das Kursziel auf 2,00 Dollar (Neutral-Rating)
• Morgan Stanley stufte auf Underweight herab und senkte das Ziel auf 1,10 Dollar
• Craig-Hallum hält am Strong Buy fest
• Zacks Investment Research verharrt auf Hold

Während Goldman die frühen Nutzerreaktionen auf die neue „NEXT“-Plattform positiv bewertet, sieht Morgan Stanley genau hier die größten Risiken. Die Makro-Lage setze besonders kleinere Werbeplattformen unter Druck.

Kann die neue Plattform wirklich sowohl Nutzererlebnis als auch Monetarisierung revolutionieren? Die Antwort darauf wird über die künftige Kursentwicklung entscheiden.

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