Neue Arthrose-Leitfäden: Krafttraining statt Schonung
18.12.2025 - 15:20:12Senioren mit Arthrose sollen jetzt intensiv Krafttraining machen. Das fordern aktuelle medizinische Leitlinien, die in diesem Jahr veröffentlicht wurden. Sie brechen radikal mit der alten Regel, belastete Gelenke schonen zu müssen.
Experten und Sportmediziner appellieren diese Woche, die Wintermonate gezielt für den Muskelaufbau zu nutzen. Die Empfehlungen sehen deutlich höhere Trainingsintensitäten vor als bisher angenommen.
Die vielleicht wichtigste Neuigkeit für Betroffene ist die Abkehr von der reinen Schonhaltung. Die 2025er-Revision der Leitlinien für Hüftarthrose der Academy of Orthopaedic Physical Therapy (APTA) betont die Notwendigkeit individueller, aber fordernder Kräftigungsprogramme.
Früher empfahlen Ärzte fast ausschließlich gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen. Die aktuelle Datenlage zeigt nun: Diese reichen oft nicht aus, um das Gelenk langfristig zu stabilisieren. „Die Stabilität kommt rein aus der Muskulatur“, erklären Sportmediziner.
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Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass hochdosiertes Krafttraining keine negativen Effekte auf den Knorpel hat. Es wirkt aber signifikant besser gegen den altersbedingten Muskelschwund (Sarkopenie). Dieser ist oft die eigentliche Ursache für Sturzgefahr und Immobilität.
Ein Schlüsselfaktor ist die Dosierung: Ein Training, das den Muskel nicht ermüdet, setzt keinen ausreichenden Reiz für den Muskelaufbau bei über 60-Jährigen. Die neue Erkenntnis lautet: „Abnutzung durch Instabilität“ ist das größere Risiko als Belastung.
Die biologische Sensation: Muskeln als Entzündungsbremse
Ein faszinierender Aspekt ist die molekulare Wirkung von Bewegung. Neue Erkenntnisse identifizieren chronische Entzündungsprozesse als zentralen Treiber des Knorpelabbaus.
Krafttraining fördert die Polarisierung von Makrophagen (Fresszellen) im Gelenk.
* M1-Typ: Wirkt entzündungsfördernd und gewebszerstörend.
* M2-Typ: Wirkt entzündungshemmend und regenerativ.
Regelmäßiges Training kann das Milieu im Gelenk von M1 zu M2 verschieben. Sport wirkt damit wie ein körpereigenes entzündungshemmendes Medikament. Fachgesellschaften fordern deshalb, Bewegung als Therapie der ersten Wahl noch vor Schmerzmitteln einzusetzen.
Neue Standards 2025: Vom Nadeln bis zum Schmerzmanagement
Neben dem Krafttraining haben die Leitlinien-Updates das therapeutische Spektrum erweitert. Die APTA-Leitlinien empfehlen nun explizit auch Dry Needling zur kurzfristigen Schmerzlinderung.
Für Patienten bedeutet das einen klaren Dreiklang:
1. Multimodaler Ansatz: Eine Kombination aus manueller Therapie und aktivem Krafttraining ist der neue Goldstandard.
2. Gewichtsmanagement: Eine Gewichtsreduktion von 5–10 % bringt signifikante Schmerzlinderung – aber nur, wenn gleichzeitig Muskelmasse erhalten bleibt.
3. Keine Angst vor Schmerz: Ein leichter Anstieg des Schmerzes während des Trainings gilt nun als akzeptabel, solange er danach wieder abklingt.
Praxis-Tipps für das Wintertraining
Gerade im Dezember, wo Kälte die Gelenksteifigkeit verstärkt, ist die richtige Strategie entscheidend. Kälte führt oft zu einer reflektorischen Anspannung der Muskulatur.
So trainieren Sie sicher bei Kälte:
* Längeres Warm-up: Planen Sie 10–15 Minuten ein, um die Gelenkschmiere geschmeidig zu machen.
* Indoor-Alternativen nutzen: Gerätegestütztes Training in geschlossenen Räumen ist sicherer als Walking auf glatten Wegen.
* Gelenke warmhalten: Spezielle Bandagen halten die betroffenen Gelenke beim Sport draußen warm.
Ein System im Umbruch
Die neuen Leitlinien kommen zu einer Zeit, in der das Gesundheitssystem unter dem demografischen Wandel ächzt. Die Zahl der Knie- und Hüftprothesen steigt jährlich.
Experten warnen vor einer „Überversorgung“ mit Operationen. Die neuen Daten stärken die Position der konservativen Therapie. Programme zur „Prehabilitation“ – also Training vor einer möglichen OP – zeigen: Viele Eingriffe lassen sich durch konsequentes Krafttraining um Jahre hinauszögern oder ganz vermeiden.
Die Botschaft des Jahres 2025 ist klar: Ein starker Muskel ist der beste Schutz für ein schwaches Gelenk.
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