Netflix Aktie: Milliardenofferte
24.12.2025 - 11:12:32Netflix hat eine Finanzierung von 25 Milliarden US-Dollar für das Bieterduell um Warner Bros. Discovery gesichert und steht im Wettbewerb mit Paramount Global. Die Aktie konsolidiert.
Netflix treibt die geplante Übernahme von Warner Bros. Discovery (WBD) voran und hat sich eine Finanzierung in Milliardenhöhe gesichert. Im vorbörslichen Handel hält sich die Aktie heute an Heiligabend um 93,50 US‑Dollar stabil. Im Zentrum steht die Frage, ob Netflix sich im Bieterduell gegen Paramount Global durchsetzen kann.
25 Milliarden Finanzierung gesichert
In den vergangenen 24 Stunden hat sich der Übernahmekampf deutlich verschärft. Nach ihrem Anfang des Monats angekündigten Angebot über eine Unternehmensbewertung von rund 82,7 Milliarden US‑Dollar für WBD bestätigte Netflix gestern den Abschluss einer neuen Finanzierungslinie über 25 Milliarden US‑Dollar.
Dieses Paket umfasst eine Zwischenfinanzierung sowie eine neue revolvierende Kreditlinie. Es soll den Baranteil des Angebots absichern und Bedenken zur Transaktionssicherheit adressieren. Damit reagiert Netflix direkt auf das feindliche, vollständig in bar angebotene Gegenangebot von Paramount Global.
Paramount, flankiert von der Finanzkraft von Larry Ellison, bietet 30 US‑Dollar je WBD‑Aktie, was einer Unternehmensbewertung von rund 108,4 Milliarden US‑Dollar entspricht. Zwar liegt diese Offerte nominell höher, das bestätigte Netflix‑Finanzierungspaket signalisiert dem WBD‑Aufsichtsrat jedoch, dass Netflix die Mittel für einen zügigen Vollzug nach Zustimmung bereitstehen hat.
An der Börse fällt die Reaktion bisher verhalten aus. Die Netflix‑Aktie hat sich von ihrem Rekordhoch bei 134,12 US‑Dollar im Juni 2025 deutlich entfernt und konsolidiert derzeit im Bereich von 93 bis 94 US‑Dollar. Anleger kalkulieren vor allem Verwässerungsrisiken durch die Aktienkomponente gegen den erwarteten langfristigen Wert der WBD‑Assets wie HBO und das DC‑Universum.
Bieterduell um Premium‑Content
Die geplante Transaktion wäre ein Einschnitt für die globale Medienbranche.
- Struktur des Netflix‑Angebots: Netflix bietet rund 27,75 US‑Dollar je WBD‑Aktie, bestehend aus einem Mix aus Bargeld und Aktien. Der WBD‑Verwaltungsrat hat das feindliche Paramount‑Gebot bereits am 17. Dezember abgelehnt und sich offiziell hinter das Netflix‑Angebot gestellt. Ausschlaggebend sind aus Sicht des Gremiums die langfristige strategische Ausrichtung und erwartete Synergien.
- Paramount als Störfaktor: Trotz der Ablehnung bleibt Paramount ein relevanter Gegenspieler. Das Barangebot ist vor allem für kurzfristig orientierte Arbitrage‑Investoren attraktiv. Der WBD‑Verwaltungsrat verweist jedoch auf Risiken im Zusammenhang mit der Finanzierungskonstruktion von Paramount und kritisiert insbesondere die als intransparent bezeichnete Trust‑Struktur, die durch die Familie Ellison gestützt wird.
- Finanzielle Auswirkungen für Netflix: Die neue 25‑Milliarden‑Linie erhöht den Verschuldungsgrad von Netflix und stößt bei einigen institutionellen Investoren auf Skepsis. Gleichzeitig verschafft sie dem Unternehmen die nötige Schlagkraft, um ohne großangelegte Kapitalerhöhung zu den aktuellen Kursen mitzubieten.
- Handelsbild: Das Handelsvolumen bleibt erhöht, zuletzt wechselten über 39 Millionen Netflix‑Aktien den Besitzer. Bei 91,00 US‑Dollar hat sich ein kurzfristiger Boden herausgebildet, was auf eine abwartende Haltung des Marktes hindeutet.
Analysten, Strategie und Regulierung
Mit dem Vorstoß in Richtung WBD verschiebt sich die Wahrnehmung von Netflix: weg vom Fokus auf organisches Wachstum, hin zu einer aktiven Konsolidierungsstrategie. Ziel ist ein dauerhafter Vorsprung bei Premium‑Inhalten in einem gesättigten Streamingmarkt.
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Jefferies stützte zuletzt die positive Sicht auf den Titel. Am 17. Dezember bestätigte das Haus seine Kaufempfehlung und ein Kursziel von 134 US‑Dollar. Die Analysten argumentieren, dass die Integration der Warner‑Bibliothek Netflix einen kaum einholbaren Wettbewerbsvorteil verschaffen könnte, auch wenn dies kurzfristig finanziell belastet.
Morningstar setzt dem eine vorsichtigere Einschätzung entgegen und führt ein Rating „High Uncertainty“. Hintergrund sind die Integrationsrisiken eines so großen traditionellen Filmstudios in das Netflix‑Modell.
Über allem schwebt die regulatorische Prüfung. Medienberichte vom 21. Dezember deuten darauf hin, dass die Trump‑Administration die Fusion genau unter die Lupe nehmen dürfte. Präsident Trump hat öffentlich erklärt, der Deal „könnte ein Problem sein“ und verweist auf mögliche kartellrechtliche Bedenken durch die Zusammenführung von zwei führenden Premium‑Streaming‑Plattformen (Netflix und Max). Diese Unsicherheit gilt als wesentlicher Grund dafür, dass die Aktie deutlich unter ihren Höchstständen von 2025 notiert.
Ausblick: Entscheidende Wochen
Zum Jahresende zeichnet sich für Netflix ein enger Zeitplan ab:
- Abstimmung bei WBD: Die Entscheidung liegt letztlich bei den WBD‑Aktionären. Netflix muss insbesondere institutionelle Investoren davon überzeugen, dass der Wertzuwachs einer kombinierten Einheit die sofortige Barprämie des Paramount‑Angebots übertrifft.
- Technische Marken: Kurzfristig beobachten Trader die Unterstützung bei 91,33 US‑Dollar. Ein Rutsch darunter könnte den Weg in Richtung des 52‑Wochentiefs nahe 82,00 US‑Dollar freimachen. Auf der Oberseite wäre bei klaren Fortschritten im Fusionsprozess eine Erholungsbewegung in Richtung des Widerstands um 105 US‑Dollar denkbar.
- Q4‑Zahlen im Fokus: Die Veröffentlichung der Zahlen zum vierten Quartal ist für Mitte Januar 2026 geplant. Das Management will dann unter anderem aktualisierte Aussagen zur Schuldentragfähigkeit und zur pro‑forma Finanzstruktur des kombinierten Unternehmens vorlegen.
Damit sind die kommenden Wochen sowohl für den Ausgang des Bieterwettstreits als auch für die künftige Bilanzstruktur von Netflix von zentraler Bedeutung.
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