Nebius Aktie: Zukunftsgerichtete Entscheidungen!

Nebius schaltet beim Thema „Physical AI“ einen Gang hoch. Parallel dazu konsolidiert die Aktie nach einem starken Jahresverlauf, obwohl der Konzern zuletzt mehrere Großaufträge gemeldet und seine Rechenzentrums-Kapazitäten ausverkauft hat. Wie passt diese Kursentwicklung zur strategischen Offensive?

• Nebius vergibt 1,5 Mio. US‑Dollar Cloud‑Credits an 16 Robotics- und Physical-AI-Start-ups
• Großverträge mit Microsoft (17 Mrd. US‑Dollar) und Meta (3 Mrd. US‑Dollar) treiben Wachstum
• Kapazität voll ausgebucht, Investoren achten auf Kapitalbedarf und Umsetzungstempo
• Analystenkonsens: „Strong Buy“ mit durchschnittlichem Kursziel von 164,20 US‑Dollar

Offensive in Physical AI

Nebius hat heute die Gewinner seiner erstmals vergebenen „Robotics & Physical AI Awards“ bekanntgegeben. Im Rahmen eines Gipfels im Computer History Museum in Mountain View vergab das Unternehmen Cloud-Rechenleistung im Wert von 1,5 Mio. US‑Dollar an 16 junge Firmen aus Robotik und Physical AI.

Finanziell ist das Programm gemessen an der Milliarden-Bilanzsumme von Nebius überschaubar. Strategisch ist der Schritt jedoch deutlich relevanter. Bei der Veranstaltung arbeitete Nebius mit Partnern wie NVIDIA, OpenAI und Accel zusammen. Ziel ist es, sich als zentrale Infrastruktur nicht nur für große Sprachmodelle, sondern auch für verkörperte KI-Systeme zu positionieren.

Damit setzt Nebius bewusst auf ein Ökosystem-Modell: Frühzeitige Unterstützung potenzieller High-Growth-Kunden soll langfristige Bindung sichern – ähnlich der Strategie großer Cloud-Anbieter Anfang der 2010er Jahre.

Hyperscaler-Deals als Wachstumstreiber

Die Ökosystem-Initiative folgt auf ein starkes viertes Quartal mit zwei zentralen Vertragsabschlüssen. Die aktuelle Seitwärtsphase der Aktie baut auf einer zuvor volatilen, aber insgesamt positiven Kursentwicklung auf.

Zwei Deals stechen heraus:

1. Meta-Vertrag: Ende November sicherte sich Nebius einen fünfjährigen GPU-Infrastrukturvertrag mit Meta über 3,0 Mrd. US‑Dollar. Der Abschluss gilt als Bestätigung des „Neocloud“-Modells und der Fähigkeit, neben Unternehmenskunden auch Hyperscaler zu bedienen.
2. Microsoft-Partnerschaft: Bereits im September meldete Nebius eine noch größere Kernvereinbarung mit Microsoft. Das Volumen: rund 17 Mrd. US‑Dollar über fünf Jahre. Damit etabliert sich Nebius als relevante Alternative zu internen Infrastrukturprojekten der großen Cloud-Anbieter.

Trotz dieser Erfolge steht der Kurs heute zeitweise rund 3,9 % im Minus. Marktbeobachter sehen vor allem Gewinnmitnahmen und Sorgen über die hohe Kapitalintensität des Geschäfts als Auslöser. Da die bestehende Kapazität als „ausverkauft“ gilt, richtet sich der Blick verstärkt auf die Umsetzung des Ausbauplans auf 2,5 GW Leistung, um die Auftragsbestände erfüllen zu können.

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Marktreaktion und Kapitalbedarf

Das heutige Handelsvolumen liegt mit etwa 2,9 Mio. Aktien in der Nähe der jüngsten Durchschnittswerte. Die Aktie notiert derzeit rund 31 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 141,10 US‑Dollar aus dem Oktober, bleibt auf Jahressicht aber deutlich im Plus.

Der leichte Rücksetzer steht im Kontrast zur grundsätzlich positiven operativen Entwicklung. Ein zentrales Thema für den Markt sind die notwendigen Investitionen in neue Kapazitäten, um die Verträge mit Microsoft und Meta zu bedienen. Zur Finanzierung der Expansion hat Nebius im Juni 2025 Wandelanleihen über 1 Mrd. US‑Dollar begeben und bereits im Dezember 2024 Eigenkapital im Umfang von 700 Mio. US‑Dollar aufgenommen.

Im Wettbewerbsumfeld grenzt sich das Unternehmen von Anbietern wie CoreWeave ab, indem es auf einen Full-Stack-Ansatz setzt: von der heute vorgestellten Physical-AI-Softwareebene bis hin zu Bare-Metal-Clustern mit NVIDIA-Blackwell-Chips in Rechenzentren in den USA und Finnland.

Ausblick und zentrale Marken

Als nächstes rückt die Prognose für das Gesamtjahr 2025 in den Vordergrund. Nebius erwartet, dass der annualisierte Umsatzlauf (ARR) bis Monatsende zwischen 900 Mio. und 1,1 Mrd. US‑Dollar erreicht. Damit nähert sich das Unternehmen einem Punkt, an dem sich zeigen muss, ob die massiven Infrastrukturinvestitionen in hohe Margen und starke Cashflows übersetzen.

Charttechnisch sehen Analysten eine Unterstützungszone um 92 US‑Dollar. Ein Bruch dieser Marke könnte eine längere Konsolidierungsphase signalisieren. Auf der Oberseite gilt die Region um 100 US‑Dollar als psychologisch wichtig; ein nachhaltiger Anstieg darüber dürfte neue Impulse etwa durch zusätzliche Kapazitätserweiterungen oder weitere Großkunden außerhalb des bisherigen Big-Tech-Kreises erfordern. Der Analystenkonsens liegt aktuell bei „Strong Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von 164,20 US‑Dollar.

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