Milliarden für Sozialwohnungen: Deutschland und Österreich kämpfen gegen Wohnungsnot
06.10.2025 - 18:59:02Deutschland stellt 3,5 Milliarden Euro für bezahlbaren Wohnraum bereit und führt steuerliche Anreize ein. Österreich lockert Kreditrichtlinien und startet 2-Milliarden-Konjunkturpaket.
Deutschland steuert gegen die Wohnungskrise: 3,5 Milliarden Euro stellt der Bund 2025 für bezahlbaren Wohnraum bereit. Parallel führen steuerliche Anreize und neue Förderprogramme zu einem beispiellosen Push für den sozialen Wohnungsbau. Auch Österreich mobilisiert Milliarden.
Der Druck auf dem Wohnungsmarkt hat Bund, Länder und Kommunen zum Handeln gezwungen. Diese Woche verdichteten sich die politischen Ankündigungen: Während Deutschland die „Neue Wohngemeinnützigkeit“ einführt, stocken Bundesländer massiv ihre Förderetats auf. Österreich plant den Ausstieg aus strengen Kreditrichtlinien.
Bundesländer verdoppeln Fördergelder
Die Länder reagieren auf die Bundesmittel mit eigenen Aufstockungen. Schleswig-Holstein erhöht seine Landesmittel für 2025 auf 400 Millionen Euro – Teil eines 1,6-Milliarden-Pakets bis 2026. Nordrhein-Westfalen hebt die Einkommensgrenzen für geförderten Wohnraum an und vereinfacht die Förderrichtlinien.
Hessen lockt mit höheren Zuschüssen und zinsfreien Darlehen für Sozialwohnungen. Trotz dieser Milliardeninvestitionen schrumpft der Gesamtbestand an Sozialwohnungen weiter – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Steuerbefreiung für gemeinnützige Vermieter
Seit Januar gilt die „Neue Wohngemeinnützigkeit“ (NWG): Sozial orientierte Wohnungsunternehmen zahlen keine Körperschafts- und Gewerbesteuer mehr, wenn sie dauerhaft günstigen Wohnraum anbieten. Das Bundesbauministerium verspricht: 60 Prozent aller deutschen Haushalte könnten profitieren.
Fachverbände begrüßen den Schritt, vermissen aber direkte Neubau-Zuschüsse. Die NWG soll eine zusätzliche Säule neben klassischen Förderprogrammen werden und Mieten strukturell unter Marktniveau halten.
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Österreich plant Kreditwende
Österreich setzt auf andere Instrumente: Mitte 2025 laufen die strengen KIM-Kreditrichtlinien aus, die bisher private Hauskäufe erschwerten. Parallel schnürt die Regierung ein 2-Milliarden-Euro-Konjunkturpaket für 25.000 neue Wohneinheiten.
Gemeinnützige Bauträger wie „Heimat Österreich“ starten bereits neue Projekte in mehreren Bundesländern. Die Branche hofft auf eine spürbare Belebung der Nachfrage.
Kommunen gründen Wohnbau-Allianzen
Köln macht vor: Eine neue Allianz aus Wohnungswirtschaft präsentierte diese Woche einen Zehn-Punkte-Plan gegen bürokratische Hürden. Das Ziel: Wohnungsbau zur kommunalen Chefsache erklären und Projekte beschleunigen.
Andere Städte folgen dem Beispiel. Der Druck steigt, denn Experten warnen vor einem drastischen Einbruch der Fertigstellungen 2025.
1,2 Millionen Wohnungen fehlen
Die Zahlen sind alarmierend: Der Sozialverband VdK beziffert den Fehlbestand allein in Westdeutschland auf 1,2 Millionen Wohnungen. Gestiegene Baukosten, hohe Zinsen und Materialengpässe verschärfen die Lage zusätzlich.
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Bis März müssen die Bundesländer ihre Pläne für die Bundesmittel einreichen. Branchenexperten erwarten erste positive Impulse aber erst ab 2026 – wenn überhaupt die Rahmenbedingungen stimmen.
Der Erfolg hängt davon ab, ob die Milliarden schnell und unbürokratisch bei den Bauträgern ankommen. Der Spagat zwischen Klimaschutz, Baukosten und bezahlbaren Mieten bleibt die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre.