Milliarden-Deal mit Beigeschmack

Die Ankündigung einer massiven Wandelanleihe im Volumen von einer halben Milliarde Dollar hat bei Avnet für erhebliche Unruhe gesorgt. Investoren straften den Technologie-Distributor am Dienstag mit massiven Kursverlusten ab ? eine klare Reaktion auf die drohende Verwässerung der Anteile.

Avnet plant die private Platzierung von Wandelanleihen im Gesamtvolumen von 500 Millionen Dollar, die im September 2030 fällig werden. Die Emittenten behalten sich zudem eine Option vor, das Volumen um weitere 75 Millionen Dollar aufzustocken. Diese Finanzspritze soll dem Unternehmen zwar mehr Flexibilität verschaffen, doch Anleger fürchten die Kehrseite der Medaille: die potenzielle Umwandlung der Anleihen in Aktien und damit die Verwässerung bestehender Anteile.

Die markante Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die Avnet-Aktie brach im Tagesverlauf um über 5 Prozent ein ? ein deutliches Signal der Skepsis gegenüber den Plänen des Unternehmens.

Strategisches Doppelspiel

Immerhin versucht Avnet, die negativen Effekte abzufedern. Ein Teil der Erlöse ? etwa 100 Millionen Dollar ? ist für den Rückkauf eigener Aktien vorgesehen. Parallel zur Anleiheplatzierung will das Unternehmen diese Anteile über private Verhandlungen erwerben, um so der drohenden Verwässerung entgegenzuwirken.

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Der verbleibende Betrag soll zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus dem bestehenden Revolver-Kredit verwendet werden. Sollte die Zusatzoption gezogen werden, sind diese Mittel für allgemeine Unternehmenszwecke including weiterer Schuldentilgung vorgesehen.

Doch die Strategie überzeugt die Märkte bisher nicht. Die Sorge vor einer erhöhten Aktienanzahl und damit einem gedrückten Gewinn pro Aktie wiegt aktuell schwerer als die Vorteile einer gestärkten Bilanz. Die Frage bleibt: Schadet Avnet mit diesem Finanzmanöver langfristig mehr als es nützt?

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