Microsoft, Google

Microsoft und Google: KI übernimmt jetzt die Arbeit

22.11.2025 - 21:30:12

Die Ära der digitalen Assistenten ist vorbei. Was diese Woche auf der Microsoft Ignite 2025 und in den Ankündigungen von Google, Slack und Asana präsentiert wurde, markiert einen fundamentalen Wandel: Künstliche Intelligenz erledigt nicht mehr nur Aufgaben auf Anweisung – sie arbeitet eigenständig.

Jahrelang bedeutete Produktivitätssteigerung, dass Menschen schneller mit digitalen Werkzeugen arbeiteten. Seit November 2025 hat sich das Paradigma verschoben: KI-Agenten übernehmen komplette, mehrstufige Prozesse ohne menschliche Aufsicht. Sie verfassen Dokumente, verwalten Posteingänge und erstellen Videoinhalte. Die Frage ist nicht mehr, ob das kommt – sondern wie Unternehmen damit umgehen.

Die gewichtigsten Entwicklungen kamen von der Microsoft Ignite 2025, die gestern in San Francisco endete. Der Konzern stellte eine Reihe von “Copilot Actions” und spezialisierten Agenten vor, die KI vom passiven Helfer zum aktiven Mitarbeiter machen.

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Der neue Agent-Modus für Microsoft 365-Anwendungen (Word, Excel, PowerPoint) erlaubt es der KI, Webdaten und interne Dateien eigenständig zu analysieren und hochwertige Ergebnisse zu liefern. Ein Nutzer kann beispielsweise anweisen: “Erstelle eine Q4-Strategiepräsentation basierend auf diesen drei Excel-Tabellen und diesem Marktforschungs-PDF” – und der Agent übernimmt Formatierung, Datenextraktion und Folienerstellung.

“KI ist nichts, was man einfach wie eine Kirsche auf einen fertigen Eisbecher setzen kann”, schrieb Frank X. Shaw, Microsofts Chief Communications Officer, in einem Blog-Beitrag während der Konferenz. Verantwortungsvolle Einführung erfordere, “auf jeder Ebene durchzudenken, wie sie am effektivsten eingesetzt werden kann.”

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Copilot in Outlook: Analysiert jetzt das gesamte Postfach statt einzelner Threads und fasst monatelange Kommunikation zu handlungsrelevanten Zusammenfassungen zusammen.
  • Sora 2-Integration: Microsoft bindet OpenAIs Videomodell Sora 2 in Microsoft 365 Copilot ein. Unternehmenskunden können damit Kurzvideos für Marketing und Schulungen direkt im Workflow erstellen.
  • Spezialisierte Agenten: Microsoft führte rollenspezifische Agenten ein, darunter einen Sales Development Agent, der Leads recherchiert und qualifiziert – “während und nach Geschäftszeiten”. Die frühen Phasen der Vertriebspipeline werden damit automatisiert.

Google kontert mit Gemini 3 Pro

Als Antwort auf die KI-Offensive kündigte Google am Freitag, dem 21. November, signifikante Updates für sein Workspace-Ökosystem an. Herzstück ist die Einführung von Gemini 3 Pro in der Gemini-App für Workspace-Kunden. Das Update bringt erweiterte Analysefähigkeiten für komplexe Problemlösungen im Google-Universum.

Zudem rollte Google neue kreative Workflow-Tools für Google Vids aus, seine KI-gestützte Videoerstellungs-App. Die neue Funktion “Zutaten zu Video”, angetrieben vom Veo 3.1-Modell, erlaubt es Nutzern, statische Bilder hochzuladen und die KI kohärente achtsekündige Videoclips generieren zu lassen. Das Feature richtet sich an Marketing- und Schulungsteams, die konsistente visuelle Inhalte ohne spezialisierte Videoschnitt-Software produzieren wollen.

Ein praktisches Detail: Google Calendar erhielt am Freitag ein Update, das es Nutzern erlaubt, Zeit speziell für Aufgaben zu blockieren. Diese scheinbar kleine Änderung integriert Aufgabenmanagement direkt in den zeitlichen Workflow und verhindert, dass To-do-Listen von der tatsächlich verfügbaren Arbeitszeit abgekoppelt werden.

Slack und Asana: Weniger Verwaltung, mehr Arbeit

Auch jenseits der generativen KI-Giganten gab es diese Woche bedeutende Updates, die administrative Reibung reduzieren sollen.

Slack, das sich mittlerweile als “Agentic Operating System” positioniert, vertiefte die Integration mit Salesforce. Die neuen Funktionen umfassen Salesforce Flow-Aktionen, die direkt in Slack-Kanälen funktionieren. Teams können komplexe CRM-Automatisierungen auslösen – wie das Aktualisieren von Opportunity-Phasen oder das Erstellen von Angeboten – ohne die Kollaborationsplattform zu verlassen. Zudem erhielt die mobile App ein Redesign mit einem für iOS 26 optimierten “Liquid Glass”-Interface.

Asana veröffentlichte am Mittwoch, dem 20. November, seine November-2025-Update-Notes und führte AI Risk Reports ein. Diese Funktion nutzt Smart Summaries, um Projektaktivitäten zu analysieren und potenzielle Risiken zu kennzeichnen – wie stockende Aufgaben oder Scope Creep – bevor sie zu kritischen Blockern werden. Asana startete außerdem “Shareable Custom Task Types”, die es Organisationen ermöglichen, spezifische Workflows (wie “Bug Report” oder “Creative Brief”) zu standardisieren und projektübergreifend zu teilen.

Die “Frontier Firm”: Neuerfindung statt Anpassung

Der gemeinsame Nenner dieser Updates ist das Konzept der “Frontier Firm” – ein Begriff, den Microsoft-Führungskräfte diese Woche nutzten, um Organisationen zu beschreiben, die ihre Betriebsmodelle rund um KI neu gestalten, statt sie nur als Werkzeug zu adoptieren.

Der Wandel zu “agentischer KI” adressiert das Produktivitätsparadoxon der frühen 2020er Jahre, als mehr digitale Tools zu erhöhter “digitaler Verschuldung” führten – dem überwältigenden Volumen an Daten, Chats und Meetings. Durch Auslagerung der Synthese und Ausführung von Aufgaben an Agenten wollen Unternehmen Zeit für strategische Arbeit zurückgewinnen.

Doch dieser Übergang bringt neue Herausforderungen in der Governance. Microsofts Einführung von Agent 365, einer Kontrollzentrale für IT-Administratoren zur Verwaltung und Absicherung dieser KI-Agenten, unterstreicht den wachsenden Bedarf an Aufsicht. Wenn Bots im Namen von Nutzern handeln – E-Mails versenden, Dateien erstellen, CRM-Einträge aktualisieren – wird die Überprüfung der Genauigkeit und Sicherheit dieser autonomen Aktionen unerlässlich.

Was kommt Anfang 2026?

Für Anfang 2026 ist zu erwarten, dass viele derzeit in “Preview” oder “Frontier”-Programmen befindliche Features allgemein verfügbar werden. Microsoft kündigte an, dass sein Microsoft 365 Copilot Business-Angebot für KMUs (18 Euro pro Nutzer und Monat) im Dezember 2025 startet und den Zugang zu diesen unternehmensreifen Agenten demokratisiert.

Für IT-Leiter und Digitalstrategen lautet die unmittelbare Priorität nicht mehr nur, Personal in der Nutzung von Software zu schulen, sondern die “Spielregeln” dafür zu definieren, wie KI-Agenten innerhalb der Unternehmensinfrastruktur handeln sollen. Die Werkzeuge für 2026 sind da – und sie sind bereit zu arbeiten.

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