MBSR-Kurse starten: Staat streicht Förderung für Jugendliche

Heute beginnen in Wien, Düsseldorf und Regensburg neue Achtsamkeitskurse. Gleichzeitig läuft das Bundesprogramm „Mental Health Coaches” aus – während neue Studien alarmierende Zahlen liefern.

Der Dienstag, 9. Dezember 2025, markiert einen Wendepunkt: Während Bildungsträger ihre Winter-MBSR-Programme starten, formiert sich Widerstand gegen den Abbau staatlicher Hilfen. Die Wartelisten sind lang, die Not groß – und aktuelle Daten zeigen, warum.

In Wien startet heute der zentrale Online-Infoabend für neue MBSR-Zyklen. Auch Volkshochschulen in Düsseldorf und Dülmen öffnen ihre Winter-Seminarreihen zur Stressbewältigung. Das Ergebnis: Kurse sind vielerorts bereits ausgebucht oder führen Wartelisten.

„Die Nachfrage nach krankenkassenzertifizierten Kursen übersteigt das Angebot bei weitem”, berichten Kursleiter. Neben den klassischen 8-Wochen-Programmen nach Jon Kabat-Zinn boomen kompakte Formate und Refresher-Kurse für Wiedereinsteiger.

Die Nachfrage nach zertifizierten Präventionskursen ist enorm, doch Wartelisten und auslaufende Förderprogramme machen viele ratlos. Das kostenlose E‑Book “Work‑Life‑Balance: Stressfrei produktiv” zeigt praxisnahe Sofortmaßnahmen, zwei kurze Achtsamkeitsübungen zum Einbauen in den Alltag sowie konkrete Lösungen gegen Zeitdiebe – ideal für Berufstätige, Lehrkräfte und Eltern, die trotz hoher Belastung wieder mehr Ausgeglichenheit wollen. Jetzt gratis Work‑Life‑Balance E‑Book anfordern

Regensburg gründet eigenes Gesundheitsnetzwerk

Gestern ging das Mental Health Network an den Start. Die Initiative des Goethe-Gymnasiums Regensburg, des Rotary Clubs und der AVR Agentur will Schulen befähigen, psychische Gesundheit eigenständig zu stärken.

Der Grund für die Gründung? „Politische Programme fehlen oder laufen aus”, so die Initiatoren. Das Netzwerk soll nachhaltige Maßnahmen umsetzen – ohne auf langwierige bürokratische Lösungen zu warten.

22 Prozent der Jugendlichen mit schlechter Lebensqualität

Die achte Welle der COPSY-Studie des UKE Hamburg liefert diese Woche ernüchternde Zahlen: Auch Ende 2025 ist die psychische Belastung bei Kindern nicht auf Vor-Pandemie-Niveau zurückgekehrt.

Die Kernaussagen:
* 22 Prozent der Heranwachsenden berichten von geminderter Lebensqualität
* Ängste und depressive Symptome steigen – besonders bei Mädchen
* Keine Erholung seit Corona erkennbar

Parallel dazu zeigt der AXA Mental Health Report 2025 das Ausmaß bei Erwachsenen:
* 34 Prozent der Deutschen leiden aktuell unter Depressionen oder Angststörungen
* Ein Viertel der Arbeitnehmer war im letzten Jahr wegen psychischer Probleme krankgeschrieben
* Existenzängste wirken sich massiv auf die Psyche aus

Bundestag streicht erfolgreiches Coaching-Programm

Während die Nachfrage explodiert, läuft das Bundesprogramm „Mental Health Coaches” zum Jahresende aus. Der Bundestag hat beschlossen, die Förderung nicht zu verlängern.

Die Diakonie Hessen übt scharfe Kritik: Das Programm habe seit 2023 über 88.000 Jugendliche erreicht. Experten sprechen von einem Paradigmenwechsel – staatliche Strukturen ziehen sich zurück, während Schulen und Vereine die Lücke füllen müssen.

Krankenkassen-Kurse werden zum Standard

Der Markt reagiert mit Professionalisierung. Zertifizierte Präventionskurse nach § 20 SGB V werden für viele Bürger zum einzigen finanzierbaren Zugang zu qualifizierter Gesundheitsvorsorge.

Der Trend geht zur Hybridisierung: Präsenztermine für Gruppenbindung, Online-Module für die tägliche Praxis. Für Januar 2026 erwarten Anbieter neue Anmelde-Höchststände – Termine sind bereits bis Frühjahr ausgebucht.

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