LibrePods, Apple

LibrePods knackt Apple: AirPods-Vollzugriff für Android

22.11.2025 - 03:29:12

Ein Open-Source-Projekt durchbricht erstmals Apples Software-Sperre und gewährt Android-Nutzern Zugriff auf alle AirPods-Funktionen. Doch die technische Hürde ist hoch.

Jahrelang mussten sich Android-Nutzer mit AirPods Pro zwischen zwei Übeln entscheiden: entweder auf Apples herausragende Klangqualität verzichten oder einen drastisch eingeschränkten Funktionsumfang akzeptieren. Zwar ließen sich die Kopfhörer per Bluetooth verbinden, doch alle Premium-Features – vom nahtlosen Gerätewechsel über Ohrerkennung bis zur adaptiven Geräuschkontrolle – blieben iOS-Nutzern vorbehalten. Diese Woche ist diese künstliche Barriere gefallen.

LibrePods heißt das Open-Source-Projekt, das seit Donnerstag für Schlagzeilen in der Tech-Welt sorgt. Entwickelt vom Ingenieur Kavish Devar und auf GitHub veröffentlicht, gelingt der Software etwas Bemerkenswertes: Sie täuscht den AirPods vor, mit einem iPhone verbunden zu sein – und schaltet dadurch alle gesperrten Funktionen frei.

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Das Kernstück der Innovation liegt in der Fähigkeit, Apples proprietäres Kommunikationsprotokoll zu imitieren. Laut der Dokumentation auf GitHub aktiviert die App einen „Act as Apple device”-Modus, der spezifische Hersteller-Identifikationscodes an die Kopfhörer sendet. Was folgt, ist bemerkenswert: Der H2-Chip in den AirPods akzeptiert plötzlich Konfigurationsbefehle vom Android-Smartphone.

„LibrePods entstand durch Reverse Engineering der proprietären AirPods-Protokolle”, erklärt Devar in der Projektbeschreibung. Diese „geheime Sprache” zu sprechen, macht den entscheidenden Unterschied.

Die Liste der freigeschalteten Features liest sich wie ein Apple-Werbeprospekt: Aktive Geräuschunterdrückung (ANC), Transparenzmodus und Adaptive Audio lassen sich direkt über die Android-Benachrichtigungsleiste steuern – bisher eine Unmöglichkeit ohne umständliches Drücken der Ohrmuschel-Stiele.

Weitere entsperrte Funktionen:

  • Automatische Ohrerkennung: Medien pausieren beim Herausnehmen und starten beim Wiedereinsetzen
  • Conversational Awareness: Lautstärke senkt sich automatisch beim Sprechen
  • Kopfgesten: Nicken zum Annehmen von Anrufen, Kopfschütteln zum Ablehnen
  • Präzise Batterieanzeige: Exakte Prozentwerte für beide Ohrhörer und Ladecase statt vager Bluetooth-Schätzungen

Der Haken: Root-Zugriff erforderlich

So beeindruckend der Durchbruch technisch ist, so hoch liegt die Einstiegshürde für Durchschnittsnutzer. LibrePods benötigt derzeit ein gerootetes Android-Gerät mit installiertem Xposed Framework – eine Modifikation, die Garantieansprüche gefährdet und tiefgreifende Systemkenntnisse voraussetzt.

Verantwortlich dafür ist laut Devar ein „Bug im Android-Bluetooth-Stack”, der es Standard-Apps unmöglich macht, die notwendigen Datenpakete zur Apple-Geräte-Imitation zu versenden. Ohne Root-Zugriff zur Modifikation der Bluetooth Declaration ID lässt sich das „Spoofing” für Multi-Device-Konnektivität und den Hearing-Aid-Modus nicht realisieren.

Einen Lichtblick gibt es dennoch: Bestimmte Geräte mit ColorOS und OxygenOS – den Betriebssystemen von Oppo und OnePlus – könnten Grundfunktionen auch ohne Root-Zugriff unterstützen. Der volle Funktionsumfang bleibt jedoch System-Modifikationen vorbehalten.

Unterstützung für AirPods Pro 3

Besonders relevant wird LibrePods durch Apples Launch der AirPods Pro 3 im September. Die App unterstützt bereits umfassend die neuen Flaggschiff-Kopfhörer mit verbessertem H2-Chip und optimierter Akustik-Architektur.

Allerdings bleibt eine Hardware-Funktion unerreichbar: der Herzfrequenzmesser. Während Apple die In-Ear-Sensoren für Fitness-Tracking bewirbt, kann LibrePods diese biometrischen Daten noch nicht auslesen. Devar führt dies als bekannte Einschränkung an, ebenso wie die fehlende Unterstützung für Spatial Audio mit Kopfbewegungsverfolgung – eine Funktion, die komplexe Gyroskop-Datenintegration erfordert.

Künstliche Barrieren unter Beschuss

Die Veröffentlichung von LibrePods befeuert die Debatte über künstliche Ökosystem-Grenzen neu. Indem das Projekt beweist, dass Features wie Conversational Awareness technisch nicht von iOS abhängig sind, sondern lediglich software-seitig gesperrt wurden, stellt es Apples Argumentation infrage.

„Das ist nicht einfach eine weitere Batterie-Überwachungs-App”, analysierte Gadget Hacks. „Wir sprechen von der Freischaltung hochentwickelter Features, die direkte Kommunikation mit Apples spezialisiertem Hardware-Prozessor erfordern.”

Innerhalb weniger Tage sammelte das GitHub-Projekt Tausende Sterne, eine wachsende Entwickler-Community trägt bereits Code bei. Ob Apple die von LibrePods genutzten Exploits in künftigen Firmware-Updates schließen wird, bleibt unklar. Der Open-Source-Charakter bedeutet jedoch: Der Code ist in der Welt.

Für technikaffine Android-Nutzer, die bereit sind, ihre Geräte zu modifizieren, öffnet sich erstmals die Tür zur Premium-Erfahrung – unabhängig vom Logo auf ihrem Smartphone.

LibrePods auf einen Blick

  • Entwickler: Kavish Devar
  • Plattform: Android (Root/Xposed empfohlen), Linux
  • Hauptfunktionen: ANC-Steuerung, Ohrerkennung, Batteriestatus, Kopfgesten
  • Unterstützte Modelle: AirPods Pro 2, AirPods Pro 3 (teilweise), AirPods Max
  • Verfügbarkeit: GitHub (kostenlos/Open Source)
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