Lecanemab, Verzögerung

Lecanemab: Bis zu 8 Jahre Verzögerung schwerer Demenz?

04.12.2025 - 01:41:12

Langzeitdaten von Eisai und Biogen deuten darauf hin, dass eine frühe Leqembi-Therapie den Übergang in schwere Alzheimer-Stadien um Jahre verzögern kann. Zudem rückt eine einfache Heimbehandlung näher.

Eisai und Biogen liefern auf der CTAD-Konferenz in San Diego bemerkenswerte Langzeitdaten: Eine frühe und kontinuierliche Behandlung mit dem Alzheimer-Medikament LEQEMBI könnte den Übergang in schwere Krankheitsstadien drastisch hinauszögern. Zugleich rückt die Heimtherapie per Autoinjektor näher.

Die beiden Pharmaunternehmen präsentierten heute Modellierungen, die das Potenzial der Alzheimer-Therapie in neuem Licht erscheinen lassen. Während bisherige Studien primär eine Verlangsamung des kognitiven Abbaus um 27 bis 30 Prozent über 18 Monate belegten, könnten die neuen Daten einen echten Paradigmenwechsel markieren.

Fast ein Jahrzehnt mehr Selbstständigkeit

Die wohl wichtigste Nachricht betrifft Patienten, die sehr früh mit der Behandlung beginnen. Laut den präsentierten Analysen könnte sich der Übergang von leichter kognitiver Beeinträchtigung zur moderaten Alzheimer-Demenz bei bestimmten Patientengruppen um bis zu 8,3 Jahre verzögern.

„Diese Daten unterstreichen die kritische Bedeutung einer frühen Diagnose”, erklärten Vertreter von Eisai. Die Modellierung basiert auf fortlaufenden Daten der offenen Verlängerungsstudie zur Phase-3-Studie „Clarity AD”. Die Kernaussage ist klar: Je länger toxische Protofibrillen aus dem Gehirn entfernt werden, desto länger bleiben neuronale Funktionen erhalten.

Anzeige

Passend zum Thema frühe Diagnose und Prävention: Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ bietet sofort umsetzbare Strategien zur Stärkung von Konzentration und Gedächtnis – genau das, was sich viele Patienten und Angehörige in frühen Stadien wünschen. Der PDF-Ratgeber enthält 7 Geheimnisse, 11 alltagstaugliche Übungen und einen kurzen Selbsttest, die helfen, Demenz‑Risiken zu reduzieren. Direkt per E‑Mail als Gratis-Download. Jetzt Gehirntraining-Guide kostenlos sichern

Besonders profitieren dürften Patienten mit geringer Amyloid-Last, die früh in den Krankheitsverlauf eingreifen. Das wäre ein gewaltiger Sprung gegenüber bisherigen Schätzungen von zwei bis drei Jahren Verzögerung.

Heimtherapie statt Infusionszentrum

Neben den Langzeitdaten stand die Anwendungsfreundlichkeit im Fokus. Die FDA hatte im August 2025 bereits den LEQEMBI IQLIK Autoinjektor für die wöchentliche Erhaltungsdosis zugelassen. Nun präsentierten die Unternehmen Daten für die Einleitung der Therapie per subkutaner Injektion.

Bislang mussten Patienten für die initiale Phase alle zwei Wochen Infusionszentren aufsuchen. Die neuen Daten sollen den Weg ebnen, um die Therapie von Anfang an zu Hause durchzuführen.

Die Vorteile der Heimtherapie:

  • Zeitersparnis: Injektion dauert nur 15 Sekunden statt mehrstündiger Infusion
  • Entlastung: Weniger Bindung an Kliniktermine für Patienten und Angehörige
  • Versorgungssicherheit: Therapiezugang auch in ländlichen Regionen ohne spezialisierte Zentren

Biogen betonte die „signifikanten Zeiteinsparungen über eine Behandlungsdauer von 10 Jahren” durch den Wechsel von IV-Infusionen zur häuslichen Injektion.

Sicherheitsdaten aus der Praxis

Ein weiterer Aspekt waren Ergebnisse einer Post-Marketing-Studie aus Japan. Da klinische Studien oft unter idealisierten Bedingungen stattfinden, sind Real-World-Daten besonders wertvoll.

Die japanischen Beobachtungen bestätigen weitgehend das bekannte Sicherheitsprofil. Im Fokus standen ARIA (Amyloid-Related Imaging Abnormalities) – Schwellungen oder Mikroblutungen im Gehirn, die als bekannte Nebenwirkung gelten. Die Daten zeigen keine neuen, unerwarteten Sicherheitssignale.

Von unheilbar zu chronisch behandelbar

Die präsentierten Daten markieren einen potenziellen Wendepunkt. Alzheimer wandelt sich von einer schicksalhaften, unaufhaltsamen Erkrankung hin zu einer chronisch behandelbaren Erkrankung – ähnlich wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Besonders relevant sind die Erkenntnisse für den europäischen Markt. Die Europäische Kommission erteilte die Zulassung für LEQEMBI erst im April 2025 – nach anfänglichem Zögern der EMA. Die neuen Daten bestätigen diese Entscheidung. Die Einschränkung der EU-Zulassung auf Patienten mit nur einer oder keiner Kopie des ApoE4-Gens bleibt bestehen, um das ARIA-Risiko zu minimieren.

Doch für die zugelassene Patientengruppe sind die Aussichten auf fast ein Jahrzehnt längere Selbstständigkeit ein massiver Hoffnungsschimmer. Branchenexperten sehen darin ein starkes Signal an Kostenträger: Wenn sich teure Pflegeheimunterbringungen um Jahre hinauszögern lassen, könnte die anfängliche Skepsis bezüglich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses schwinden.

Was kommt 2026?

Mit Abschluss der CTAD 2025 richten sich die Blicke auf kommende Entwicklungen:

Zulassungserweiterung: Eisai und Biogen dürften die Zulassung für die subkutane Initiierung auch in den USA und Europa forcieren. Dies würde die intravenöse Gabe komplett obsolet machen.

Kombinationstherapien: Die Forschung bewegt sich zunehmend in Richtung Kombinationen, bei denen Anti-Amyloid-Wirkstoffe wie LEQEMBI mit Anti-Tau-Wirkstoffen kombiniert werden.

Bluttests: Parallel zur Therapieverbesserung wird die Verfügbarkeit präziser Bluttests zur Alzheimer-Früherkennung entscheidend sein. Sie sollen jene Patienten mit geringer Amyloid-Last identifizieren, die laut den Daten am meisten profitieren.

Für Patienten und Angehörige bedeuten die Nachrichten vor allem eines: Zeit. Die Aussicht, wertvolle Jahre an Lebensqualität und kognitiver Klarheit zu gewinnen, ist greifbarer denn je.

Anzeige

PS: Zeit zu gewinnen ist nur ein Teil – mentale Fitness kann die Therapieeffekte ergänzen. Der Gratis-Report „Gehirntraining leicht gemacht“ zeigt einfache Routinen, Ernährungs‑Tipps und einen kurzen Selbsttest, mit denen Sie Gedächtnis und Aufmerksamkeit stärken und das Demenz‑Risiko aktiv verringern können. Sofort als PDF in Ihr Postfach. Gratis-Report ‘Gehirntraining leicht gemacht’ anfordern

@ boerse-global.de