KI-Revolution: Google, OpenAI und Microsoft starten Ära der autonomen Agenten
09.10.2025 - 19:35:02Die Tech-Giganten präsentieren neue KI-Generationen, die von Chatbots zu eigenständig handelnden Systemen werden und komplexe Aufgaben automatisieren können.
Die Künstliche Intelligenz macht einen Quantensprung: Innerhalb einer Woche haben Google, OpenAI und Microsoft eine neue Generation von KI-Tools vorgestellt, die weit über einfache Chatbots hinausgehen. Statt nur auf Fragen zu antworten, können diese intelligenten Agenten eigenständig komplexe Aufgaben erledigen und nahezu jeden Bereich des digitalen Lebens automatisieren.
Die Ankündigungen dieser Woche – von einem app-integrierten ChatGPT über ein web-navigierendes Gemini-Modell bis hin zu einem personalisierten Microsoft Copilot – markieren den Übergang von konversationeller KI zu autonomen Systemen, die aktiv im Namen der Nutzer handeln können.
ChatGPT wird zur interaktiven Plattform mit Apps und Agenten
OpenAI läutete diese Transformation am 6. Oktober auf seinem DevDay ein. Das Unternehmen stellte ChatGPT als interaktives Betriebssystem vor, in dem Nutzer direkt mit Drittanbieter-Apps wie Spotify, Zillow und Coursera interagieren können. Komplexe, mehrstufige Aufgaben lassen sich nun durch natürliche Sprachbefehle erledigen.
Möglich wird diese Integration durch ein neues, quelloffenes Apps SDK (Software Development Kit), mit dem Entwickler eigene Anwendungen auf der Plattform erstellen können. OpenAI verstärkt damit seinen Vorstoß in autonome Systeme und führte zusätzlich AgentKit ein – ein Toolkit, das Entwicklern beim Erstellen, Bereitstellen und Verwalten von KI-Agenten für komplexe Arbeitsabläufe hilft.
Dass OpenAI seine Ambitionen ernst meint, zeigt auch die kürzlich bestätigte Übernahme von Roi, einer KI-gesteuerten Finanz-App. Das Unternehmen will seine Technologie gezielt in spezialisierten Bereichen wie dem Finanzmanagement einsetzen.
Google präsentiert Gemini 2.5: KI navigiert eigenständig durch das Web
Google konterte bereits einen Tag später mit einem bedeutenden Durchbruch: Am 7. Oktober stellte das Unternehmen die Vorabversion seines Gemini 2.5 Computer Use-Modells vor. Diese neue Technologie ermöglicht es KI-Agenten, auf völlig neue Weise mit Webbrowsern zu interagieren.
Statt auf traditionelle APIs angewiesen zu sein, „betrachtet“ das Modell Screenshots von Webseiten, um deren Aufbau zu verstehen. Anschließend gibt es schrittweise Anweisungen für Aktionen wie Klicks, Scrollen und Texteingaben zurück, die eine Anwendung ausführt.
Dieser vision-basierte Ansatz zur Browser-Automatisierung funktioniert sogar auf Plattformen ohne spezielle Schnittstellen. Das Gemini-Modell steht bereits über die Gemini-API und Vertex AI zur Verfügung und ebnet den Weg für universelle KI-Assistenten, die im gesamten offenen Web agieren können.
Microsoft macht Copilot zum persönlichen Datenexperten
Microsoft zog am 8. Oktober nach und machte seinen KI-Assistenten Copilot zu einem integralen Bestandteil der persönlichen Datenverwaltung. Das Unternehmen stellte mehrere neue KI-Features für seinen OneDrive-Cloud-Speicher vor.
Besonders hervorzuheben ist der neue „Photos Agent“: Nutzer mit Microsoft 365 Premium-Abonnement können Fotos mithilfe natürlicher Sprachbefehle finden, organisieren und teilen. Doch Microsoft geht noch weiter: Nutzer können eigene Agenten basierend auf dem Inhalt eines OneDrive-Ordners erstellen.
Dadurch wird Copilot zu einem spezialisierten Wissensagenten, der detaillierte Fragen beantworten und Dokumente in diesem Ordner zusammenfassen kann. OneDrive verwandelt sich von einem simplen Speicher in einen interaktiven, intelligenten Arbeitsbereich.
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Der Wandel zur proaktiven KI: Drei verschiedene Strategien
Diese Ankündigungen markieren gemeinsam einen Wendepunkt von passiven KI-Assistenten hin zu proaktiven KI-Agenten. Die Branche bewegt sich rasch über Modelle hinaus, die lediglich auf Anfragen reagieren, hin zu Systemen, die Nutzerziele verstehen und die notwendigen mehrstufigen Prozesse eigenständig ausführen.
Die Strategien unterscheiden sich dabei deutlich: OpenAI setzt auf ein Ökosystem-Modell und macht ChatGPT zur zentralen Plattform für KI-gesteuerte Apps. Google konzentriert sich mit Gemini 2.5 Computer Use auf das offene Web und schafft eine KI, die universell auf jeder Website funktioniert – befreit von API-Beschränkungen.
Microsoft nutzt seine größte Stärke: die tiefe Integration in die bestehende Produktivitätssuite. Durch die Einbettung personalisierter Agenten direkt in Dienste wie OneDrive und Excel wird KI zu einem omnipräsenten Assistenten für Beruf und Privatleben.
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Ausblick: Das Zeitalter der konversationellen Computer beginnt
Die Entwicklungen der vergangenen 72 Stunden läuten eine neue Ära digitaler Interaktion ein, in der Gespräche zur primären Art werden, wie Nutzer ihr digitales Leben verwalten. In naher Zukunft dürfte ein harter Kampf zwischen den Tech-Riesen um Entwickler für ihre jeweiligen Agent-Plattformen und die nahtlosesten Nutzererfahrungen entbrennen.
Für Verbraucher bedeutet das: Ein echter digitaler Assistent rückt in greifbare Nähe. Ein Assistent, der nicht nur Rezepte findet, sondern auch die Zutaten auf die Einkaufsliste setzt, online bestellt und die Lieferung terminiert – alles in einem einzigen Gespräch. Während diese autonomen KI-Systeme leistungsfähiger und integrierter werden, verändern sie die digitale Produktivität grundlegend und machen Technologie zugänglicher, intuitiver und wahrhaft hilfreich.