Kaffee bei Vorhofflimmern: Studie widerlegt jahrzehntelanges Verbot
28.11.2025 - 15:00:12Ein medizinisches Dogma bröckelt: Neue Daten zeigen, dass Kaffee bei Herzrhythmusstörungen nicht schadet – im Gegenteil. Die DECAF-Studie belegt erstmals, dass moderater Kaffeekonsum das Rückfallrisiko bei Vorhofflimmern sogar um 39 Prozent senken kann. Kardiologen sprechen von „erstaunlichen” Ergebnissen.
Millionen Herzpatienten dürften aufatmen. Jahrelang galt die eiserne Regel: Wer unter Vorhofflimmern leidet, verzichtet auf Koffein. Doch diese Empfehlung gerät ins Wanken. Die bahnbrechende DECAF-Studie liefert Daten, die einen radikalen Kurswechsel in der Kardiologie einleiten könnten.
Die Ergebnisse wurden Anfang November im renommierten Fachjournal JAMA veröffentlicht und auf den Scientific Sessions der American Heart Association präsentiert. Seitdem diskutiert die Fachwelt intensiv über die Konsequenzen für die klinische Praxis.
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Anders als frühere Beobachtungsstudien ist DECAF (Does Eliminating Coffee Avoid Fibrillation) die erste randomisierte klinische Studie zu diesem Thema. Ein internationales Forscherteam untersuchte 200 Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern, die für eine Kardioversion vorgesehen waren.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:
- Kaffee-Gruppe: Mindestens eine Tasse koffeinhaltiger Kaffee pro Tag
- Abstinenz-Gruppe: Vollständiger Verzicht auf Koffein
Die Ergebnisse überraschen selbst die Forscher. In der Kaffee-Gruppe erlitten 47 Prozent der Patienten einen Rückfall. In der Abstinenz-Gruppe lag die Quote bei 64 Prozent – statistisch eine Risikoreduktion um 39 Prozent.
„Die Ergebnisse waren erstaunlich”, erklärt Prof. Christopher X. Wong von der University of Adelaide, Erstautor der Studie. „Ärzte haben Patienten mit Vorhofflimmern immer empfohlen, Kaffee zu meiden. Diese Studie legt nahe, dass Kaffee nicht nur sicher, sondern wahrscheinlich sogar schützend wirkt.”
Warum ein Stimulans das Herz beruhigt
Wie kann eine anregende Substanz den Herzrhythmus stabilisieren? Experten verweisen auf mehrere Mechanismen:
Adenosin-Blockade: Koffein blockiert Adenosin-Rezeptoren. Der körpereigene Stoff Adenosin kann Vorhofflimmern auslösen oder begünstigen. Durch die Blockade entschärft Koffein möglicherweise diesen Trigger.
Entzündungshemmung: Kaffee enthält Antioxidantien, die Entzündungsprozesse am Herzgewebe reduzieren könnten.
Physische Aktivität: Dr. Gregory M. Marcus von der University of California San Francisco, Seniorautor der Studie, weist darauf hin, dass Kaffeekonsum oft mit erhöhter körperlicher Aktivität korreliert – was wiederum das Risiko für Herzrhythmusstörungen senkt.
„Es ist vernünftig, dass medizinisches Fachpersonal seinen Patienten erlaubt, mit natürlich koffeinhaltigen Substanzen wie Kaffee zu experimentieren”, so Marcus.
Fachwelt revidiert Empfehlungen
Die Reaktionen folgen schnell. Der NEJM Journal Watch titelte diese Woche: „Konventionelles Denken liegt falsch”. Deutsche Fachportale wie Apotheke Adhoc berichten über die „gesunkene Rückfallquote” durch Kaffee.
Kardiologen, die ihren Patienten jahrelang zur Abstinenz rieten, revidieren ihre Empfehlungen. Die Daten zeigen klar: Die morgendliche Tasse Kaffee ist für Herzpatienten kein Risiko mehr – sondern möglicherweise Teil der Therapie.
Wichtig bleibt der Kontext: Die Studie bezog sich auf moderaten Konsum von durchschnittlich einer Tasse pro Tag bei Patienten, die bereits an Kaffee gewöhnt waren. Kein Freifahrtschein für Energy-Drinks oder Koffeintabletten.
Was Patienten jetzt wissen müssen
Mit Blick auf 2026 ist zu erwarten, dass kardiologische Leitlinien angepasst werden. Bis dahin gilt:
- Individuelle Reaktion beachten: Wer spürt, dass Kaffee Herzrasen auslöst, sollte vorsichtig bleiben
- Gewohnheit zählt: Die Studie untersuchte regelmäßige Kaffeetrinker – Nicht-Trinker müssen nicht aus medizinischen Gründen beginnen
- Rücksprache halten: Neue Erkenntnisse beim nächsten Kardiologen-Termin ansprechen
Das Fazit ist eindeutig: Die Angst vor Herzstolpern durch Kaffee ist wissenschaftlich weitgehend entkräftet. Für Liebhaber des schwarzen Goldes eine gute Nachricht zum Jahresende.
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