JPMorgan investiert Milliarden: Biometrie ersetzt Kartennummern
23.11.2025 - 22:09:11Die Bankenwelt rüstet auf. JPMorgan Chase kündigte diese Woche die größte Betrugspräventions-Initiative ihrer Geschichte an – gleichzeitig revolutioniert Estland die staatliche Identitätsprüfung per Smartphone. Der Kampf gegen Deepfakes hat begonnen.
Was früher Komfort war, wird zur Überlebensfrage: Fingerabdruck und Gesichtsscan entwickeln sich zur letzten Verteidigungslinie gegen KI-gestützten Betrug. Zwei Entwicklungen zeigen, wie ernst die Lage ist.
Das lettische Unternehmen X Infotech gewann zwischen dem 17. und 19. November eine wegweisende Ausschreibung der estnischen Regierung. Der Auftrag: Eine Remote-Biometrie-Lösung, die Gesichts- und Fingerabdruckdaten direkt über Standard-Smartphones erfasst und verifiziert.
Das Besondere daran: Keine spezielle Hardware nötig. Die Software nutzt vorhandene Smartphone-Kameras, um Fingerabdrücke kontaktlos zu scannen und mit Regierungsdatenbanken abzugleichen.
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Wenn staatliche Stellen der reinen Smartphone-Biometrie für Identitätsprüfungen vertrauen, ebnet dies den Weg für die EU Digital Identity Wallet. Personalausweise in Apple Wallet oder Google Wallet rücken damit näher – auf einem komplett neuen Sicherheitsniveau.
JPMorgan streicht Kartennummern ab
Parallel verschärfte JPMorgan Chase seine Sicherheitsstrategie massiv. Um den 19. November bekräftigte die Bank ihr Engagement für die größte Betrugspräventions-Initiative der Firmengeschichte.
Das Ziel: Bezahlen per Gesichtsscan, ohne Karte oder Smartphone. JPMorgan weitet die Pilotphasen für “Pay-by-Face”-Systeme aggressiv aus. Das biometrische Profil wird zum Schlüssel der Wallet.
Mastercard unterstützt diesen Trend. In Statements von Mitte November kündigte der Zahlungsdienstleister das Ende der manuellen Kartennummer-Eingabe an. Bis 2030 sollen Online-Checkouts in Europa vollständig tokenisiert und biometrisch abgesichert sein. Die 16-stellige Kreditkartennummer? Für den Nutzer unsichtbar.
Deepfakes treiben die Entwicklung
Warum diese Eile? Die Antwort liefern aktuelle Sicherheitsreports vom 21. November: Deepfake-Angriffe im Finanzsektor sind explodiert.
Betrüger nutzen generative KI, um Video-Identifikationsverfahren zu täuschen oder biometrische Sperren zu umgehen. Die Branche reagiert mit einem technologischen Wettrüsten:
- Passive Liveness Detection: Wallets prüfen im Hintergrund, ob ein Gesicht lebendig ist – durch Analyse von Mikrobewegungen oder Hautreflexionen
- Injection Attack Detection: Sicherheitsfirmen rüsten ihre Software auf, um die Integrität des Videostreams direkt auf Chipebene zu prüfen
Komfort gegen Paranoia
Die Entwicklungen markieren einen Wendepunkt. Biometrie war bisher ein Komfort-Feature. Ab Ende 2025 ist sie Sicherheitsnotwendigkeit.
Die Branche steuert auf multimodale Biometrie zu. Ein einfaches Foto reicht nicht mehr. Die Kombination aus Gesichtsscan, kontaktlosem Fingerabdruck via Handykamera und Verhaltensbiometrie wird zum neuen Goldstandard.
Für Verbraucher heißt das: Bezahlen wird einfacher – keine PINs mehr. Aber das erstmalige Einrichten einer Wallet wird technologisch anspruchsvoller, um KI-Bots auszusperren.
Was 2026 kommt
Die “Remote Fingerprint Capture”-Technologie aus Estland könnte schon 2026 Standard in Banking-Apps weltweit sein. Was heute für estnische e-Residents eingeführt wird, sichert morgen Transaktionen mit hohem Risiko ab.
Die großen Tech-Plattformen werden ihre “Passkey”-Initiativen verschärfen. Passwörter sind nicht nur veraltet – sie sind ein Sicherheitsrisiko. In einer Welt, in der KI jeden imitieren kann, bleibt nur die kryptografisch gesicherte, biologische Echtheit des Nutzers als verlässlicher Beweis.
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