Job-Betrug: Beschwerden explodieren um 1.000 Prozent
05.10.2025 - 10:59:01Arbeitsplatz-Betrug entwickelt sich zum am schnellsten wachsenden Betrugssegment in den USA mit Schäden von 131 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2025.
Stellenbetrüger nutzen die angespannte Arbeitsmarktlage gnadenlos aus. Zwischen Mai und Juli explodierten die Beschwerden über Job-Scams um unglaubliche 1.000 Prozent – ein beispielloser Anstieg, der diese Betrugsform zum am schnellsten wachsenden Betrugssegment in den USA macht.
Die neuen Daten der Federal Trade Commission (FTC) zeigen eine erschreckende Entwicklung. Arbeitsplatz-Betrug steht mittlerweile auf Platz vier der häufigsten Betrugsarten. Kriminelle nutzen geschickt die Ängste von Jobsuchenden aus, die 2025 von massiven Entlassungen betroffen sind.
Finanzielle Verluste erreichen Rekordniveau
Die Schadenssummen sind verheerend: Allein in der ersten Jahreshälfte 2025 verloren Opfer rund 131 Millionen Euro, durchschnittlich 1.750 Euro pro Person. 2024 beliefen sich die Gesamtschäden bereits auf über 418 Millionen Euro – eine dramatische Steigerung von 75 Millionen Euro in 2020.
Doch Geld ist nicht das einzige Problem. Betrüger haben es auf persönliche Daten abgesehen: Sozialversicherungsnummern, Kontodaten und Ausweiskopien werden gesammelt, um Identitätsdiebstahl zu begehen oder gefälschte Konten zu eröffnen.
KI macht Betrüger gefährlicher
Die Methoden werden immer raffinierter. Cyberkriminelle setzen mittlerweile auf Künstliche Intelligenz und sogar Deepfake-Technologie, um ihre Maschen glaubwürdiger zu gestalten.
Besonders verbreitet sind sogenannte „Task Scams“: Unaufgeforderte WhatsApp-Nachrichten versprechen hohe Bezahlung für einfache Online-Aufgaben wie „App-Optimierung“. Die Berichte zu diesen Betrügereien vervierfachten sich 2024. Das perfide System: Opfer erhalten zunächst kleine Zahlungen, um Vertrauen aufzubauen. Dann sollen sie eigenes Geld – oft in Kryptowährung – einzahlen, um „höhere Gewinne freizuschalten“. Dieses Geld sehen sie nie wieder.
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Arbeitsmarkt-Krise befeuert Betrugsmasche
Fast 700.000 Stellenstreichungen in der ersten Jahreshälfte 2025 schaffen den perfekten Nährboden für Betrüger. Sie nutzen die Verzweiflung der Menschen aus und locken mit unrealistisch hohen Gehältern für einfache Heimarbeit.
Besonders betroffen sind Bundesstaaten mit hoher Arbeitslosenquote wie Nevada. Junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren melden die meisten Betrugsfälle – vermutlich wegen ihrer starken Präsenz auf Job-Plattformen.
Wie sich Jobsuchende schützen können
Experten empfehlen klare Warnsignale zu beachten: Niemals auf unaufgeforderte Job-Angebote per SMS eingehen, keine Vorauszahlungen für Schulungen oder Ausrüstung leisten und persönliche Informationen nur nach Überprüfung der Arbeitgeber-Legitimität preisgeben.
Auch Finanzinstitute und Recruiting-Plattformen stehen in der Pflicht: Strengere Kontrollen bei Stellenausschreibungen und bessere Datenanalyse zur Betrugserkennung sind unverzichtbar. Denn solange die meisten Jobs online gesucht werden, bleibt Aufklärung der wichtigste Schutz vor diesen verheerenden Betrügereien.