iOS 26.2 Beta 3: Apple öffnet sich – aber nur zaghaft
18.11.2025 - 21:19:12Apple hat die dritte Beta-Version von iOS 26.2 veröffentlicht und gewährt damit einen Blick auf kommende Funktionen. Im Mittelpunkt: eine überarbeitete AirDrop-Funktion und – vorerst nur in Japan – die Möglichkeit, Siri durch andere Sprachassistenten zu ersetzen. Doch was zunächst nach Öffnung klingt, entpuppt sich als taktischer Schachzug unter Regulierungsdruck.
Die neue Beta-Version zeigt deutlich: Apple bewegt sich nur dort, wo Gesetzgeber Druck machen. Während japanische Nutzer dank lokaler Gesetze künftig Google Gemini oder Amazon Alexa als Standard-Assistenten wählen können, schauen Anwender in Deutschland und der EU weiterhin in die Röhre. Veröffentlichung für alle Nutzer: voraussichtlich Mitte Dezember.
Die bedeutendste Neuerung betrifft Apples Datenaustausch-Dienst AirDrop. Bisher konnten Nutzer Dateien von Nicht-Kontakten maximal zehn Minuten lang empfangen. Das Update hebt diese Beschränkung deutlich an: 30 Tage Freigabe per speziellem Code.
Das Prinzip ist simpel: Nutzer generieren einen Code und geben ihn an Projektpartner oder temporäre Kontakte weiter. Diese können dann einen Monat lang unkompliziert Dateien senden – ohne dass sie dauerhaft im Adressbuch landen müssen. Praktisch für gemeinsame Projekte oder den Austausch mit Kollegen bei zeitlich begrenzten Kooperationen.
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Apple integriert zudem eine Verwaltungsseite in den Einstellungen. Dort lässt sich nachvollziehen, wer aktuell Zugriff hat. Bei Bedarf kann die Freigabe jederzeit widerrufen. Eine überfällige Verbesserung, die den Spagat zwischen Komfort und Kontrolle meistert.
Siri-Alternative? Nur mit japanischem Pass
Die wohl umstrittenste Neuerung: iOS 26.2 ermöglicht es erstmals, einen anderen Sprachassistenten als Siri per Seitentasten-Druck zu aktivieren. Google Gemini, Amazon Alexa – theoretisch alles möglich. Praktisch aber nur in Japan.
Grund ist der “Mobile Software Competition Act”, ein japanisches Gesetz gegen Marktmissbrauch durch Tech-Giganten. Apple reagiert darauf mit chirurgischer Präzision: Die Funktion wird exakt dort freigeschaltet, wo es der Gesetzgeber verlangt – und nirgendwo sonst.
Für europäische Nutzer ist das ein Schlag ins Gesicht. Der Digital Markets Act der EU verfolgt ähnliche Ziele wie das japanische Gesetz. Doch statt proaktiv globale Standards zu schaffen, zerstückelt Apple sein Ökosystem nach Rechtsräumen. Branchenbeobachter erwarten allerdings, dass die EU-Kommission bald nachziehen wird. Die technische Infrastruktur dafür hat Apple nun geschaffen – wenn auch widerwillig.
Kleine Verbesserungen mit großer Wirkung
Abseits der Schlagzeilen hat Apple an zahlreichen Details gefeilt. iPad-Nutzer profitieren von verbessertem Multitasking: Wer ein App-Symbol aus dem Dock zieht, kann direkt “Slide Over” oder “Split View” aktivieren. Die Bedienung wird damit deutlich flüssiger.
Die neue Spiele-App erhält erweiterte Sortier- und Filterfunktionen sowie Echtzeit-Anzeige von Punkteständen. Controller-Navigation wurde optimiert – ein Signal, dass Apple Gaming auf dem iPhone ernst nimmt.
Bemerkenswert: Die Podcasts-App nutzt künftig KI, um automatisch Kapitel zu generieren und Links zu erwähnten Themen zu sammeln. Was nach Spielerei klingt, könnte das Hörerlebnis tatsächlich aufwerten – besonders bei längeren Gesprächsformaten.
Selbst die Maßband-App bekommt ein visuelles Update mit dem neuen “Liquid Glass”-Design. Kleinigkeiten, die zeigen: Apple feilt an jeder Ecke.
Fragmentierung als Strategie?
Die aktuelle Beta offenbart Apples Dilemma: Das Unternehmen möchte sein geschlossenes Ökosystem bewahren, muss aber auf Regulierungsdruck reagieren. Die Lösung? Maximale Fragmentierung. Funktionen werden nur dort freigeschaltet, wo es gesetzlich zwingend ist.
Diese Strategie hat Methode, birgt aber Risiken. Nutzer in verschiedenen Regionen erhalten unterschiedliche Produkterlebnisse. Was in Tokio selbstverständlich ist, bleibt in Berlin verwehrt. Das widerspricht Apples eigenem Anspruch, konsistente Erlebnisse über alle Märkte hinweg zu bieten.
Gleichzeitig schafft Apple mit der Japan-Implementierung einen technischen Präzedenzfall. Die Infrastruktur für alternative Sprachassistenten existiert nun. Sollte die EU tatsächlich nachziehen, kann das Unternehmen nicht mehr argumentieren, die Umsetzung sei technisch unmöglich oder zu aufwendig.
Dezember-Release: Was noch kommt
Die Buildnummern der Beta 3 deuten darauf hin, dass die Entwicklung weit fortgeschritten ist. Die Endung auf “b” im Versionscode signalisiert traditionell, dass nur noch wenige Test-Iterationen folgen. Ein Release Candidate dürfte in den kommenden Wochen erscheinen.
Apples Zeitplan zielt klar auf Mitte Dezember – perfekt für die Weihnachtszeit, wenn Millionen neue iPhones aktiviert werden. Bis dahin sind noch Stabilitätsverbesserungen und Fehlerbehebungen zu erwarten, die großen Features stehen aber bereits.
Für deutsche Nutzer bleibt die Frage: Wann folgt die EU-Kommission dem japanischen Beispiel? Die technische Grundlage ist gelegt. Jetzt liegt es an den Regulierungsbehörden, Apple zur Öffnung zu zwingen. Freiwillig wird das Unternehmen aus Cupertino diesen Schritt kaum gehen.
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