Infineon Aktie: KI-Hoffnung trügt nicht über Schwäche hinweg
12.11.2025 - 14:50:30Infineon verzeichnet deutlichen Gewinneinbruch trotz KI-Hoffnungen. Das operative Ergebnis sank um 14 Prozent, während negative Wechselkurse und schwache Automobilnachfrage das Geschäft belasten.
Infineon hat am Mittwoch die Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 vorgelegt – und die fallen ernüchternd aus. Der Umsatz kletterte zwar minimal um ein Prozent auf 3,94 Milliarden Euro, doch das operative Segmentergebnis brach um 14 Prozent auf 717 Millionen Euro ein. Die Segmentergebnismarge rutschte von 21,2 auf 18,2 Prozent ab. Für das Gesamtjahr sank der Umsatz um zwei Prozent auf 14,7 Milliarden Euro, die Marge fiel von 20,8 auf 17,5 Prozent.
Besonders bitter: Negative Wechselkurseffekte und eine schleppende Nachfrage in den Kernmärkten Automobil und Industrie belasten das Geschäft massiv. “Viele unserer Kunden agieren derzeit vorsichtig und tätigen überwiegend kurzfristige Bestellungen”, räumte Vorstandschef Jochen Hanebeck ein. Die Wachstumsimpulse in den verbrauchernahen Märkten bleiben verhalten – die Kunden fahren auf Sicht.
Rechenzentren als Rettungsanker?
Doch wo ist der Lichtblick? Hanebeck setzt voll auf den KI-Boom in Rechenzentren. Die hohen Investitionen in diesem Bereich sollen der Nachfrage nach Infineons Stromversorgungslösungen kräftigen Schub verleihen. Für das neue Geschäftsjahr peilt der Konzern bereits 1,5 Milliarden Euro Umsatz in diesem Segment an – mehr als ursprünglich geplant. Bis Ende des Jahrzehnts soll der adressierbare Markt auf 8 bis 12 Milliarden Euro anschwellen.
Die Frage bleibt: Kann dieser eine Wachstumstreiber die Schwäche in den traditionellen Geschäftsfeldern wirklich kompensieren?
Vorsichtiger Ausblick für 2026
Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres rechnet Infineon mit einem Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro und einer Segmentergebnismarge im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich. Im Gesamtjahr 2026 soll ein moderates Wachstum erreicht werden – trotz ungünstiger Währungseffekte. Die bereinigte Bruttomarge wird im niedrigen Vierzigprozentbereich erwartet, die Segmentergebnismarge im hohen Zehnprozentbereich.
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Immerhin: Unterm Strich sprang im vierten Quartal ein Gewinn von 231 Millionen Euro (0,17 Euro je Aktie) heraus, nach einem Verlust von 84 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäften lag allerdings bei nur 0,34 Euro – deutlich unter den 0,49 Euro des Vorjahres.
Die Dividende soll bei 0,35 Euro je Aktie bleiben, wie im Vorjahr. Die Hauptversammlung im Februar 2026 muss dem noch zustimmen. Das Marktumfeld bleibt uneinheitlich, die Unsicherheit groß – und ob die KI-Wette aufgeht, wird sich erst noch zeigen müssen.
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