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Google Workspace mit KI-Untertiteln – Open Source kontert

26.11.2025 - 00:24:12

Google erweitert seine Cloud-Suite mit KI-Funktionen für Barrierefreiheit, während Open-Source-Lösungen wie Nextcloud und OnlyOffice auf Datenkontrolle setzen. Eine aktuelle Analyse vergleicht die besten Alternativen zu Microsoft 365.

Die Fronten verhärten sich: Während Google seine Cloud-Suite gestern mit KI-Funktionen und Barrierefreiheit aufrüstet, setzen Open-Source-Alternativen auf Datensouveränität. Parallel dazu zeigt eine neue Analyse, welche selbst gehosteten Office-Lösungen 2025 wirklich überzeugen.

Die Frage ist längst nicht mehr, ob es Alternativen zu Microsoft 365 und Google Workspace gibt – sondern welche Philosophie dahintersteckt. Cloud-Komfort mit KI-Features gegen volle Kontrolle über die eigenen Daten: Diese Woche brachte auf beiden Seiten wichtige Entwicklungen.

27 Sprachen: Google macht Videos automatisch zugänglich

Am Dienstag verkündete Google ein Update, das vor allem internationale Teams aufhorchen lässt. Die automatische Untertitel-Funktion für Videos in Google Drive unterstützt ab sofort 27 zusätzliche Sprachen – darunter Deutsch, Arabisch, Französisch, Japanisch und Spanisch. Bisher funktionierte das Feature nur auf Englisch.

Was dahintersteckt? Google nutzt KI, um hochgeladene Videos automatisch zu analysieren, die Sprache zu erkennen und Untertitel zu generieren. Für Bildungseinrichtungen und globale Unternehmen bedeutet das: Keine manuellen Transkriptionen mehr, keine Drittanbieter-Tools nötig. „Videoinhalte werden damit zugänglicher, inklusiver und für alle verständlicher”, heißt es im offiziellen Blog-Post.

Besonders interessant für deutsche Nutzer: Die Spracherkennung läuft vollautomatisch. Lädt jemand ein Video mit deutschem Ton hoch, erscheinen die Untertitel ohne zusätzlichen Aufwand – ein klarer Vorteil für Remote-Teams und Weiterbildungsformate.

Sicherheits-Update: Vertrauliche Dateien auf den ersten Blick

Parallel dazu führte Google eine Neuerung ein, die IT-Administratoren freuen dürfte. Klassifizierungs-Labels für sensible Dokumente sind ab sofort in allen Drive-Ansichten sichtbar – ohne die Datei öffnen zu müssen.

Wer kennt das nicht? Ein Dokument wird versehentlich geteilt, weil niemand auf den ersten Blick sah, dass es als „Vertraulich” oder „Intern” markiert war. Genau dieses Problem adressiert das Update: Labels wie „Confidential” erscheinen jetzt direkt in der Startansicht, in „Meine Ablage” und in Suchergebnissen. Für Unternehmen mit strikten Compliance-Vorgaben ein echter Fortschritt.

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Open Source schlägt zurück: Nextcloud oder OnlyOffice?

Während Google seine Cloud perfektioniert, wächst in der Open-Source-Welt der Widerstand. Eine gestern veröffentlichte Analyse von ZDNet bringt neue Klarheit in die Frage: Welche selbst gehostete Office-Suite ist 2025 die beste Alternative?

Die Antwort ist zweigeteilt:

Nextcloud Hub positioniert sich als komplettes Ökosystem – mit Dateispeicher, Chat, Videokonferenzen und Groupware. Wer Microsoft 365 komplett ersetzen will, findet hier die breiteste Funktionspalette. Die Stärke liegt im Gesamtpaket, nicht im Detail.

OnlyOffice hingegen punktet mit Dokumententreue. Laut der Analyse bietet die Suite die beste Kompatibilität mit Microsofts DOCX- und XLSX-Formaten unter allen freien Alternativen. Für Teams, die regelmäßig mit externen Partnern Dateien austauschen, ein entscheidender Faktor.

Die eleganteste Lösung? Viele europäische Mittelständler kombinieren beide: Nextcloud als Plattform, OnlyOffice als Editor-Engine. Gerade für Unternehmen, die der DSGVO strikt folgen müssen, gewinnt dieser Hybrid-Ansatz an Bedeutung.

Die Veteranen: Totgesagte leben länger

Was ist eigentlich aus den Klassikern geworden? Entgegen hartnäckiger Gerüchte sind weder Apache OpenOffice noch LibreOffice verschwunden – im Gegenteil.

Apache OpenOffice veröffentlichte am 10. November Version 4.1.16. Zugegeben: Revolutionäre Features sucht man vergebens. Das Update konzentriert sich auf Sicherheitspatches und Bugfixes. Doch die Botschaft ist klar – die Apache Foundation betreut die Software weiterhin für Millionen Nutzer, die auf Stabilität statt Innovation setzen.

LibreOffice feiert parallel dazu den „Month of LibreOffice”, der noch bis Ende November läuft. Die Document Foundation ruft die Community auf, durch Code, Übersetzungen oder Bug-Reports zum Projekt beizutragen – und lockt mit exklusiver Merchandise. Die Kampagne zeigt: LibreOffice entwickelt sich rasanter als sein Vorgänger und bleibt das lebendigste Office-Projekt im Open-Source-Bereich.

Zwischen KI-Komfort und Daten-Souveränität

Die Entwicklungen dieser Woche offenbaren einen fundamentalen Konflikt. Google und Microsoft investieren massiv in Cloud-Features, die lokale Suiten kaum nachbauen können – etwa die KI-gestützte Untertitel-Funktion von gestern. Open-Source-Projekte dagegen setzen auf einen anderen Wert: Dateneigentum.

„Die Frage 2025 ist nicht mehr, was funktioniert – sondern wem die Kontrolle gehört”, fasst ein Branchenkommentar zur ZDNet-Analyse zusammen. „Wer KI-Bequemlichkeit will, wählt Google. Wer seine Daten besitzen will, wählt Nextcloud oder OnlyOffice.”

Der Preis-Faktor spielt ebenfalls rein. Während Microsoft 365 und Google Workspace ihre Abo-Preise sukzessive erhöhen, wächst die „Subscription Fatigue” – die Ermüdung durch immer mehr monatliche Zahlungen. Unternehmen mit knappen IT-Budgets schauen sich Alternativen an.

Wohin geht die Reise?

Für die kommenden Monate zeichnet sich eine klare Entwicklung ab. Die Kluft zwischen „Cloud-KI” und „lokaler Privatsphäre” wird sich weiter öffnen.

Auf der Google-Seite ist damit zu rechnen, dass Gemini AI tiefer in die kostenlosen Workspace-Funktionen integriert wird – als Anreiz, nicht zu selbst gehosteten Lösungen zu wechseln.

Die Open-Source-Community experimentiert bereits mit „Private AI”: Lokale, offline laufende Sprachmodelle sollen in LibreOffice und OnlyOffice Texte generieren und zusammenfassen – ohne dass Daten in die Cloud wandern.

Eines ist sicher: Die Auswahl war nie besser. Ob nahtlose Cloud-Integration oder souveräne Datenhaltung – die Werkzeuge für digitale Produktivität sind ausgereift. Welche Philosophie gewinnt, entscheidet sich am Ende nicht technisch, sondern politisch.

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