Google, AWS

Google und AWS läuten die Ära der KI-Agenten ein

04.12.2025 - 01:09:11

Die erste Dezemberwoche 2025 wird als Zeitenwende in die Tech-Geschichte eingehen. Gleich mehrere Konzerne haben diese Woche ihre Strategie radikal umgestellt: Weg vom simplen KI-Assistenten, hin zum vollautonomen Agenten. Google und Amazon Web Services machen den Anfang – mit Plattformen, die komplexe Arbeitsabläufe automatisieren, ohne dass eine einzige Zeile Code nötig wäre.

Die Botschaft ist klar: Software soll nicht mehr nur unterstützen. Sie soll die Arbeit erledigen – selbstständig, rund um die Uhr. Willkommen im „Agentic Enterprise”.

Am Dienstag, den 3. Dezember, stellte Google Workspace Studio vor. Die neue Umgebung erlaubt es jedem Mitarbeiter, eigene KI-Agenten zu erstellen – ohne Programmierkenntnisse. Anders als frühere Versionen des Chatbots Gemini können diese Agenten mehrstufige Aufgaben über das gesamte Google-Ökosystem hinweg ausführen.

„Wir haben KI-Automatisierung geschaffen, die einfach zu bedienen ist, tief in Google Workspace integriert und die Erstellung individueller Agenten in die Hände jedes Mitarbeiters legt”, erklärte Farhaz Karmali, Produktdirektor für das Google Workspace-Ökosystem.

Die wichtigsten Funktionen auf einen Blick:

  • Natürliche Sprache genügt: Nutzer beschreiben einen Arbeitsablauf – etwa „Überwache meine E-Mails nach Rechnungen, trage die Daten in Sheets ein und benachrichtige mich per Chat, wenn der Betrag 500 Dollar übersteigt”. Die Plattform erstellt den Agenten automatisch.
  • Tiefe Integration: Agenten haben direkten Zugriff auf Gmail, Drive, Docs und Chat. Sie können Inhalte lesen, schreiben und im Kontext verstehen.
  • Anbindung an Drittsysteme: Die Studio-Umgebung verbindet sich mit Salesforce, Jira und Asana. Die Lücke zwischen Bürosoftware und Enterprise-Resource-Planning-Systemen schließt sich.

Parallel dazu führte Google Nano Banana Pro ein – trotz des verspielten Namens eine ernsthafte Upgrade-Welle für visuelle Produktivität. Das auf dem Gemini 3 Pro Image-Modell basierende Tool ermöglicht „Studio-Level”-Kontrolle beim Erstellen von Infografiken und Assets direkt in Slides und Vids.

AWS re:Invent 2025: Das Fundament der Autonomie

Während Google die Benutzeroberfläche revolutioniert, hat Amazon Web Services diese Woche die Infrastruktur dahinter verstärkt. Auf der Konferenz AWS re:Invent 2025 in Las Vegas präsentierte das Unternehmen am Montag, den 1. Dezember, Amazon Bedrock AgentCore.

Die Plattform ist speziell für „Frontier Agents” konzipiert – KI-Systeme, die tagelang autonom arbeiten können, um langfristige Aufgaben zu erledigen.

„Um Agenten von Prototypen zu Produktionssystemen zu entwickeln, brauchen Unternehmen eine Infrastruktur, die sicher, zuverlässig und skalierbar ist”, heißt es in der Mitteilung. AgentCore bietet eine stabile Umgebung, in der Agenten Erinnerungen speichern, Kontext abrufen und Aktionen ohne ständige menschliche Aufsicht ausführen.

Ergänzt wird das Angebot durch die Amazon Nova 2-Modellfamilie: „Nova Lite” für kostengünstiges Reasoning, „Nova Pro” für komplexe Aufgaben. Diese Modelle senken die Einstiegshürde für Unternehmen, die eigene interne Produktivitäts-Software entwickeln wollen. Die Rechenkosten für den 24/7-Betrieb von KI-Agenten sinken damit erheblich.

Neue Werkzeuge für Kleinunternehmen und Einzelkämpfer

Die Angebotswelle blieb nicht auf Konzerne beschränkt. Auch kleine Unternehmen und Freiberufler bekommen neue Tools, um mit begrenzten Ressourcen maximale Effizienz zu erreichen.

Microsoft Copilot für KMU

Am Montag, den 1. Dezember, startete Microsoft eine aggressive Preisstrategie für Microsoft 365 Copilot, gezielt für kleine und mittlere Unternehmen. Die Initiative umfasst Aktionspreise für „Copilot Business Standalone”-Lizenzen – Enterprise-KI wird damit auch für Firmen mit weniger als 300 Arbeitsplätzen erschwinglich.

Zu den neuen Funktionen gehört ein aktualisierter Copilot Chat Pane in OneNote, der KI-Interaktionen zentralisiert und den Arbeitsbereich übersichtlich hält. Zudem installiert sich die Copilot-App unter Windows 11 im Hintergrund – der Assistent ist so stets einen Klick entfernt.

„Aided” startet als Kommandozentrale für Solopreneure

Am Mittwoch, den 3. Dezember, ging die neue Plattform Aided offiziell an den Start. Sie positioniert sich als zentrale Schaltstelle für Einzelunternehmer. Die Software bündelt mehrere große Sprachmodelle – darunter ChatGPT, Claude und Gemini – in einer einzigen Oberfläche.

CEO Brandon Gaille beschreibt die Plattform als Lösung gegen „Tool-Fragmentierung”. Nutzer können Marketingmaterialien erstellen, Inhalte entwerfen und Workflows optimieren, ohne zwischen mehreren Abos hin- und herzuspringen. Die „1-Klick-Workflows” ersetzen die zerstückelten Prozesse, die Freiberufler und Agenturen typischerweise ausbremsen.

PC-Optimierung und der Windows-10-Countdown

Die Software-Fortschritte erfordern leistungsfähige Hardware. KI-Agenten verbrauchen erhebliche lokale und Cloud-Ressourcen – PC-Optimierung wird wieder zur Priorität.

Am Montag, den 1. Dezember, veröffentlichte Microsoft das KB5070311 Preview-Update für Windows 11 (Versionen 24H2 und 25H2). Zwar kein Sicherheitsupdate, aber es enthält kritische Performance-Verbesserungen, um das Betriebssystem für die neuen KI-Anwendungen zu stabilisieren.

Branchenanalysten erinnerten diese Woche eindringlich an das nahende Support-Ende für Windows 10, geplant für den 14. Oktober 2025. Mit weniger als einem Jahr Restlaufzeit veröffentlichten HP und andere Hardware-Anbieter am 2. Dezember Leitfäden, die Unternehmen zur beschleunigten Migration auf Windows 11 drängen. Es geht nicht nur um Sicherheit: Die neuesten KI-Produktivitätsfunktionen, einschließlich der neuen Copilot-Integrationen, laufen zunehmend exklusiv auf der Windows-11-Architektur.

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Ausblick: Der „Set-and-Forget”-Arbeitsplatz

Die Entwicklungen Anfang Dezember 2025 markieren einen definitiven Übergang im Tech-Sektor. Die Neuheit, mit einer KI zu „chatten”, weicht dem praktischen Nutzen, ihr Arbeit zu „delegieren”.

„Wir bewegen uns von einem Paradigma des ‚Mensch in der Schleife’ zu ‚Mensch auf der Schleife'”, erklärt Branchenanalyst Dr. Aris Kouris. „Tools wie Google Workspace Studio und AWS AgentCore bauen eine Zukunft auf, in der Sie nicht mehr Software nutzen, um einen Bericht zu schreiben. Sie sagen der Software, sie soll den Bericht schreiben, die Daten prüfen und ihn per E-Mail an Ihren Chef senden – während Sie sich auf Strategie konzentrieren.”

Mit Blick auf 2026 dürfte sich dieser Trend beschleunigen. Die diese Woche vorgestellte Software legt das Fundament für einen neuen Produktivitätsstandard. Erfolg misst sich künftig nicht daran, wie schnell Sie tippen können – sondern wie gut Sie Ihre digitale Belegschaft orchestrieren.

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