Google und AT&T gegen digitale Ausgrenzung
20.11.2025 - 21:33:11AT&T und Google starten Initiativen gegen digitale Ausgrenzung: Bildungsprogramme und KI-Betrugserkennung sollen Senioren vor Online-Gefahren schützen und digitale Teilhabe sichern.
Die Tech-Branche reagiert auf wachsenden Druck: Millionen-Investitionen und KI-Schutzsysteme sollen ältere Menschen vor Betrug bewahren und digitale Teilhabe ermöglichen. Doch reicht das aus?
Zwischen dem 18. und 20. November 2025 hat sich die Strategie großer Technologiekonzerne fundamental verschoben. Nicht mehr nur der Zugang zum Internet steht im Fokus, sondern die Frage: Wie schützen wir Senioren vor den Schattenseiten der Digitalisierung? AT&T investiert eine Million Dollar in Bildungsprogramme, während Google KI-gestützte Betrugswarner auf Smartphones ausrollt.
Die “graue digitale Kluft” – der Begriff für die Ausgrenzung älterer Menschen aus der digitalen Welt – ist längst zum Systemrisiko geworden. Wenn Bankgeschäfte, Arzttermine und Behördengänge nur noch online möglich sind, wird fehlende Kompetenz zur existenziellen Bedrohung.
Eine Million für digitale Bildung
Am 18. November kündigten AT&T und die “Older Adults Technology Services” (OATS) der US-Seniorenorganisation AARP eine deutliche Ausweitung ihrer Zusammenarbeit an. Der Telekommunikationsriese stellt zusätzlich rund 950.000 Euro bereit, um das Schulungsprogramm “Senior Planet” national auszubauen.
Das Geld fließt direkt an lokale Partner und Gemeindeorganisationen, die vor Ort Kurse anbieten. Der Fokus liegt dabei auf praktischen Fähigkeiten: Wie erkenne ich gefälschte E-Mails? Wie funktioniert Online-Banking sicher? Wie nutze ich Videoanrufe?
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“Die Teilnehmerzahlen zeigen nicht nur Interesse, sondern wachsendes Selbstvertrauen und messbare Verbesserungen der digitalen Fähigkeiten”, erklärte Alex Glazebrook, Programmchef bei OATS, am Dienstag. Die zentrale Erkenntnis dahinter: Einen Internetanschluss zu haben bedeutet noch lange nicht, ihn nutzen zu können.
Mylayna Albright, Vizepräsidentin bei AT&T, formulierte es deutlich: Ältere Menschen sollen in der vernetzten Welt nicht nur überleben, sondern “erfolgreich sein”. Ein Anspruch, der über klassische Corporate-Rhetorik hinausgeht – und dringend nötig ist.
KI als digitaler Leibwächter
Während AT&T auf menschliche Bildung setzt, präsentierte Google am 20. November einen technischen Schutzschild: Die KI “Gemini Nano” analysiert künftig in Echtzeit Telefongespräche auf Betrugsversuche.
Das System arbeitet vollständig auf dem Gerät, um die Privatsphäre zu wahren. Es erkennt typische Muster von Betrugsanrufen: Drängende Geldforderungen, das Vortäuschen offizieller Identitäten, manipulative Gesprächsführung. Schlägt die KI Alarm, erhalten Nutzer sofort eine Warnung – ein automatisierter zweiter Verstand für Menschen, die sonst unter Druck nachgeben würden.
Besonders clever: Eine Zusatzfunktion warnt, wenn Banking-Apps während aktiver Bildschirmfreigabe geöffnet werden. Diese Masche nutzen Betrüger regelmäßig, um sich als “technischer Support” auszugeben und dann Konten zu plündern.
Kein Wunder, dass Google gerade Senioren als Zielgruppe betont. Sie werden überproportional Opfer von “digitalen Verhaftungen” und Identitätstäuschungen – Betrugsmethoden, die mit zunehmender Raffinesse arbeiten.
Globaler Politikwandel in Afrika
Die Dringlichkeit des Themas zeigt sich auch auf politischer Ebene. Am 18. November verabschiedeten Minister aus west- und zentralafrikanischen Staaten die “Cotonou-Erklärung” – ein von der Weltbank unterstütztes Abkommen für digitale Transformation.
Das ambitionierte Ziel: Bis 2030 sollen 20 Millionen Menschen grundlegende digitale Fähigkeiten erwerben. Die Erklärung erkennt explizit an, dass Infrastruktur ohne Bildung wertlos ist. Für Senioren in diesen Regionen, die oft auf Geldüberweisungen und mobile Bezahldienste angewiesen sind, könnte das über finanzielle Unabhängigkeit oder Ausgrenzung entscheiden.
Der Vorstoß zeigt: Weltweit verstehen Regierungen digitale Kompetenz nicht mehr nur als Wirtschaftsfaktor, sondern als Grundrecht sozialer Teilhabe.
Angst bleibt das größte Hindernis
Die Ereignisse der vergangenen Tage markieren einen Paradigmenwechsel. Ein Jahrzehnt lang ging es um Zugang – Geräte verteilen, Breitband ausbauen. Ende 2025 dreht sich alles um Nutzbarkeit und Sicherheit.
Warum? Weil Angst das größte Hindernis bleibt. Ein Senior, der einmal Opfer eines Smartphone-Betrugs wurde, kehrt dem Online-Banking oft für immer den Rücken. Die psychologische Barriere ist massiv.
“Die Kombination aus AT&Ts Bildungsinvestition und Googles KI-Schutz ist kein Zufall”, analysieren Experten für digitale Inklusion. “Die eine Seite finanziert die menschliche Infrastruktur – Lehrer und Kurse. Die andere baut technische Leitplanken. Nachhaltige Akzeptanz braucht beides.”
Was kommt als Nächstes?
Der Markt dürfte in den kommenden Monaten weitere “assistierende KI”-Systeme für Senioren sehen. Nach Googles Vorstoß werden Konkurrenten wie Samsung oder Apple mit eigenen Betrugserkennungen nachziehen müssen.
Gleichzeitig wird das OATS-AT&T-Modell international Beachtung finden. Großbritannien plant für 2027 die vollständige Abschaltung analoger Telefonleitungen – eine Umstellung, die bei Seniorenverbänden massive Ängste auslöst. Die diese Woche präsentierten Strategien zu Bildung und automatischer Sicherheit werden von Regulierern und Telekommunikationsanbietern genau beobachtet.
Bleibt die Frage: Reichen punktuelle Investitionen und technische Flicken? Oder braucht es einen grundlegenden Umbau digitaler Dienste, der von Anfang an auf intuitive Nutzbarkeit setzt – statt nachträglich Schutzwälle zu errichten?
Die Botschaft dieser Woche ist jedenfalls eindeutig: Die Tech-Industrie hat erkannt, dass zur “nächsten Milliarde Nutzer” auch jene Generation gehört, die die Welt vor dem Internet aufgebaut hat.
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