Google, Frontalangriff

Google startet Frontalangriff auf Microsoft 365

17.10.2025 - 19:07:02

Google kontert Microsofts Ausfälle mit zwei neuen Workspace-Angeboten: Business Continuity als Backup-Lösung und Work Transformation Set für Komplettwechsel mit KI-Unterstützung.

Google hat diese Woche den Kampfhandschuh hingeworfen: Mit zwei neuen Workspace-Plänen will der Tech-Riese Unternehmen eine Alternative zu Microsoft 365 bieten – und nutzt dabei gezielt die jüngsten Ausfälle und Sicherheitsprobleme des Konkurrenten aus. Ein strategischer Schachzug, der das Duell der Office-Giganten auf eine neue Ebene hebt.

Die am Donnerstag vorgestellten Pläne “Business Continuity” und “Work Transformation Set” kommen nicht von ungefähr. Microsoft 365 kämpfte zuletzt mit mehreren Ausfällen, darunter eine größere Störung am 8. Oktober, die Teams und Exchange Online lahmlegte. Google wittert seine Chance und bewirbt die neuen Angebote als direkte Antwort auf Microsofts “häufige und schwerwiegende Ausfälle” sowie “Sicherheitsvorfälle”.

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Das Sicherheitsnetz für den Ernstfall

Herzstück der Google-Offensive ist der “Business Continuity”-Plan. Diese Lösung ermöglicht es Unternehmen, Google Workspace parallel zu ihrer bestehenden Microsoft 365-Installation zu betreiben – als sofort einsetzbare Backup-Lösung.

Das System synchronisiert wichtige Daten wie E-Mails, Kalender und Chats zwischen beiden Plattformen. Fällt Microsoft aus, können Teams nahtlos zu Gmail, Calendar, Meet und Drive wechseln. Kein zeitraubender Datentransfer, kein Chaos im laufenden Betrieb.

“Da viele Mitarbeiter diese Apps bereits privat nutzen, ist die Einarbeitungszeit minimal”, betonen Cameron Wallin und Ganesh Chilakapati, Produktmanager bei Google Workspace. Ein cleverer Punkt: Die Gewöhnung ist bereits da.

Der komplette Ausstieg aus dem Microsoft-Kosmos

Wer radikalere Schritte plant, findet im “Work Transformation Set” eine Komplettlösung. Dieses Paket richtet sich an Unternehmen, die sich vollständig von Microsofts “Vendor Lock-in und Sicherheitsproblemen” befreien wollen.

Das Angebot geht über einen simplen Plattformwechsel hinaus. Google positioniert Workspace als moderne, KI-gestützte Alternative mit dem generativen Assistenten Gemini. Zusätzlich bündelt das Paket Identitäts- und Geräteverwaltung von Partnern wie Okta und JumpCloud.

Besonders interessant für deutsche Unternehmen: Das Set erfüllt strenge Compliance-Standards und könnte damit auch für regulierte Branchen attraktiv werden.

Konkurrenz nutzt Schwäche gnadenlos aus

Google hält sich nicht mit diplomatischen Formulierungen auf. Im offiziellen Blog-Post ist von “architektonischer Brüchigkeit in Microsofts Infrastruktur” die Rede – und verweist als Beweis direkt auf Microsofts Service-Status-Account bei X.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Google reklamiert für 2025 eine Verfügbarkeit von 99,99 Prozent für Workspace. Zudem sollen Google-Nutzer dreimal weniger E-Mail-Sicherheitsvorfälle erleben als Microsoft 365-Kunden.

Diese Offensive trifft einen Nerv der Zeit. Mit Regelungen wie dem DORA-Gesetz in der EU steigt der Druck auf Unternehmen, ihre operationelle Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Neues Kapitel im Cloud-Krieg

Googles Vorstoß markiert eine Zeitenwende im Produktivitäts-Software-Markt. Statt nur Features gegeneinander aufzuwiegen, wird jetzt Zuverlässigkeit zum entscheidenden Schlachtfeld.

Der “Business Continuity”-Plan ist besonders raffiniert: Er senkt die Hürden für einen Wechsel erheblich. Unternehmen müssen ihre Microsoft-Investment nicht sofort abschreiben, können aber trotzdem Googles Stabilität nutzen.

Für Microsoft wird die Luft dünner. Der Konzern muss nicht nur seine Verfügbarkeit verbessern, sondern auch der Erzählung entgegentreten, seine Plattform sei anfällig geworden.

Die verschärfte Konkurrenz dürfte den Markt beleben. Für Unternehmen bedeutet das mehr Auswahl – und Anbieter, die um Stabilität und Sicherheit wetteifern müssen. KI-Fähigkeiten und Ausfallsicherheit werden künftig gleichgewichtige Säulen bei Kaufentscheidungen.

@ boerse-global.de