Google, KI-Schutz

Google: KI-Schutz gegen ungewollte Nacktbilder startet

14.09.2025 - 22:26:01

Google führt lokale KI-Bilderkennung in Android Messages ein, während WhatsApp Cloud-KI für Nachrichtenzusammenfassungen nutzt. Experten warnen vor Datenschutzrisiken durch automatische KI-Zugriffe.

Google startet eine neue Funktion in Android Messages, die ungewollte explizite Bilder automatisch erkennt und unscharf stellt. Die „Sensitive Content Warnings“-Funktion nutzt künstliche Intelligenz direkt auf dem Gerät – ein wichtiger Schritt für mehr Schutz ohne Datenaustausch mit Servern.

Diese Entwicklung zeigt, wie Tech-Konzerne KI für mehr Sicherheit einsetzen, während gleichzeitig die Privatsphäre gewahrt bleibt. Auch andere Plattformen wie WhatsApp integrieren ähnliche KI-Features, was eine branchenweite Diskussion über das richtige Gleichgewicht zwischen Innovation und Datenschutz anheizt.

Lokale KI-Verarbeitung: Schutz ohne Datenpreisgabe

Die neue Funktion schützt Nutzer vor „Cyberflashing“ – dem ungewollten Versenden expliziter Fotos. Machine-Learning-Modelle scannen Bilder direkt im Android-System auf Nacktheit. Erkennt das System problematische Inhalte, wird das Bild automatisch unscharf gestellt und eine Warnung angezeigt.

Das Besondere: Die gesamte Verarbeitung erfolgt lokal auf dem Gerät. Laut Google werden sensible Daten in einem sicheren Framework namens SafetyCore verarbeitet. Die Bilder verlassen niemals das Telefon und sind für Google nicht einsehbar.
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Die Funktion ist für Erwachsene optional aktivierbar, während Eltern sie für überwachte Accounts über Family Link durchsetzen können. Dies folgt dem Prinzip anderer Android-Updates wie den KI-gestützten Schreibhilfen in Gboard, die ebenfalls lokal arbeiten.

WhatsApp setzt auf Cloud-KI mit Privatsphäre-Versprechen

Während Google auf Sicherheits-KI setzt, führt WhatsApp KI für mehr Komfort ein. Die Plattform rollte kürzlich „Message Summaries“ aus – eine Funktion, die mit Meta AI schnelle Zusammenfassungen ungelesener Nachrichten erstellt. Besonders nützlich für überfüllte Gruppenchats.

WhatsApp entwickelte dafür „Private Processing“ – ein System für sichere Cloud-KI-Anfragen. Es soll eine geschützte Verbindung zwischen Gerät und Server aufbauen und verhindern, dass Meta oder WhatsApp die Nachrichteninhalte einsehen können.

Die Funktion ist standardmäßig deaktiviert und muss bewusst eingeschaltet werden. WhatsApp betont, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – das Fundament der Nachrichtensicherheit – erhalten bleibt.

Experten warnen vor unkontrolliertem KI-Datenzugriff

Trotz dieser Datenschutzbemühungen kritisieren Sicherheitsexperten die wachsende KI-Integration in private digitale Räume. Anfang des Jahres aktivierte Google seinen Gemini-KI-Assistenten auf Android-Geräten mit Standard-Berechtigungen für Drittanbieter-Apps wie WhatsApp.

Dieser „Opt-out“-Ansatz statt „Opt-in“ alarmierte Cybersecurity-Fachleute von Kaspersky und Check Point Software. Marc Rivero von Kaspersky warnte, dass automatische KI-Zugriffe ohne explizite Zustimmung das Nutzervertrauen untergraben könnten.

Experten befürchten: Eine kompromittierte KI könnte zur Eingangsschleuse für Angreifer werden – mit Zugang zu privaten Nachrichten bis hin zu Bankdaten. Dies unterstreicht den Bedarf für mehr Transparenz und Nutzerkontrolle.
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Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt Goldstandard

Die aktuellen Entwicklungen zeigen eine fundamentale Spannung: KI-Innovation versus unverhandelbare Privatsphäre-Anforderungen. Der Goldstandard sicherer Kommunikation bleibt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Sender und Empfänger Nachrichten lesen können.

Plattformen wie Signal gelten Datenschützern als Benchmark, weil sie E2E-Verschlüsselung kompromisslos umsetzen und minimale Datensammlung betreiben. Googles lokale Verarbeitung ist vielversprechend, WhatsApps „Private Processing“ ein innovativer, aber komplexerer Ansatz.

Ausblick: Intelligenz trifft auf Privatsphäre

Die Zukunft des mobilen Messagings wird von der erfolgreichen Fusion aus Intelligenz und Privatsphäre bestimmt. Zu erwarten sind mehr lokale KI-Features für Schreibhilfen, Organisation und Content-Filterung ohne Cloud-Datenübertragung.

Die Branche erforscht bereits fortgeschrittene Kryptografie-Techniken wie homomorphe Verschlüsselung. Diese könnte es KI-Modellen ermöglichen, verschlüsselte Daten zu verarbeiten, ohne sie zu entschlüsseln – der heilige Gral privater KI.

Doch Technologie allein reicht nicht. Die Bedenken der Cybersecurity-Experten zeigen: Unternehmensverantwortung und transparentes Design sind entscheidend. Messaging-Plattformen müssen Nutzervertrauen durch klare Informationen, granulare Datenkontrollen und datenschutzfreundliche Standardeinstellungen verdienen.

@ boerse-global.de