Google greift durch: Neue Strategie gegen Akku-Fresser
14.11.2025 - 13:32:12Mit einem doppelten Schlag kämpft Google gegen das Dauerproblem der Android-Nutzer: zu kurze Akkulaufzeiten. Diese Woche startete der Tech-Konzern eine umfassende Offensive auf zwei Ebenen – durch ein Software-Update für Pixel-Geräte und eine radikale neue Richtlinie für den Play Store. Was bedeutet das konkret für Millionen Smartphone-Nutzer?
Das Besondere: Erstmals nimmt Google nicht nur das Betriebssystem selbst in die Pflicht, sondern vor allem die Entwickler im riesigen App-Ökosystem. Gemeinsam mit Samsung will das Unternehmen künftig konsequent gegen stromhungrige Anwendungen vorgehen. Die Botschaft ist klar: Wer Apps programmiert, die den Akku unnötig belasten, muss mit spürbaren Konsequenzen rechnen.
Das November-Sicherheitsupdate erreicht aktuell Pixel-Geräte weltweit – vom Pixel 7a bis zur neuesten Pixel 10-Serie. Neben üblichen Sicherheitskorrekturen und Fehlerbehebungen verspricht Google “allgemeine Verbesserungen für Laden und Akkuverbrauch”.
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Zwar hält sich der Konzern mit technischen Details zurück, doch erfahrungsgemäß optimieren solche Updates die Verwaltung von Hintergrundprozessen und den Stromverbrauch beim Laden. Pixel 10-Besitzer erhalten zudem ein praktisches Extra: einen dedizierten Energiesparmodus in Google Maps. Dieser soll durch eine vereinfachte Darstellung nur wesentlicher Informationen bis zu vier Stunden zusätzliche Laufzeit ermöglichen – ideal für lange Navigationstage.
Play Store führt Akku-TÜV für Apps ein
Die eigentliche Revolution kündigte Google am 10. November an: Eine neue Messgröße namens “excessive partial wake locks” verlässt die Testphase und wird zum verbindlichen Qualitätskriterium für alle Entwickler. Doch was verbirgt sich dahinter?
Wake Locks sind Mechanismen, mit denen Apps den Prozessor auch bei ausgeschaltetem Bildschirm aktiv halten können. Setzen Entwickler diese zu großzügig ein, zieht das massiv am Akku. In Zusammenarbeit mit Samsung hat Google nun klare Grenzwerte definiert: Ab März 2026 werden Apps, die mehr als zwei Stunden pro Tag Wake Locks nutzen – ohne legitimen Grund wie Musikwiedergabe oder Datenübertragungen –, als “schlechte Schauspieler” gebrandmarkt.
Konkrete Konsequenzen ab 2026
Die Folgen für betroffene Entwickler sind durchaus empfindlich. Apps, die den Schwellenwert überschreiten, erhalten eine sichtbare Warnung auf ihrer Play Store-Seite. Potenzielle Nutzer sehen dann direkt, dass die Anwendung möglicherweise übermäßig am Akku zehrt. Noch schwerer wiegt: Solche Apps werden aus wichtigen Empfehlungsbereichen ausgeschlossen und verlieren damit drastisch an Sichtbarkeit.
Als kritisch gilt ein Verhalten, wenn es in fünf Prozent oder mehr der Nutzersitzungen über einen Zeitraum von 28 Tagen auftritt. Google liefert Entwicklern über das Android Vitals-Dashboard die nötigen Werkzeuge, um Probleme rechtzeitig vor dem Stichtag zu identifizieren und zu beheben.
Samsung als strategischer Partner
Die Kooperation mit Samsung ist kein Zufall. Der koreanische Hardware-Gigant bringt umfangreiche Praxisdaten zum realen Akkuverbrauch ein, die Google mit seinen Plattforminformationen kombiniert. Damit entsteht erstmals ein ganzheitlicher Ansatz: Die Verantwortung für Energieeffizienz liegt nicht mehr allein beim Betriebssystem, sondern wird konsequent auf App-Entwickler verlagert.
Jahrelang führte Android Funktionen wie Doze-Modus und Adaptive Batterie ein, um Stromsparmaßnahmen systemseitig durchzusetzen. Jetzt kommt die logische Ergänzung: Wer ineffizienten Code schreibt, wird zur Rechenschaft gezogen.
Was Nutzer erwarten dürfen
Für Millionen Android-Anwender bedeutet die neue Richtlinie vor allem eines: mehr Transparenz. Künftig können sie bereits vor der Installation erkennen, ob eine App als Akku-Fresser bekannt ist. Die unmittelbaren Verbesserungen durch das Pixel-Update kommen zwar zunächst nur einer begrenzten Nutzergruppe zugute – doch der langfristige Effekt der Play Store-Politik dürfte weitreichend sein.
Bis zum Stichtag im März 2026 werden Entwickler weltweit ihre Anwendungen überarbeiten müssen. Wer seine App weiterhin prominent im Store platziert sehen möchte, kommt um energieeffiziente Programmierung nicht herum. Das Ergebnis könnte eine spürbare Verbesserung der täglichen Akkulaufzeit für die gesamte Android-Welt sein – ein Versprechen, das Google nun einlösen muss.
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