Google, Gemini

Google Gemini 3 startet: KI-Agenten werden erwachsen

23.11.2025 - 14:50:12

Google schickt Gemini 3 ins Rennen. Das neue KI-Modell denkt nach, bevor es handelt – ein Quantensprung für alle, die komplexe Geschäftsentscheidungen treffen müssen. Doch während die Tech-Giganten mit autonomen Agenten prahlen, offenbart sich ein Schatten: Mehr als die Hälfte aller Fachkräfte nutzt bereits unautorisierte KI-Tools am Arbeitsplatz.

Die dritte Novemberwoche 2025 wird Geschichte schreiben. Innerhalb von 72 Stunden haben Google und Microsoft ihre neuesten KI-Flaggschiffe präsentiert – und damit den Wettbewerb um die kognitiven Fähigkeiten künstlicher Intelligenz neu entfacht. Doch abseits der glänzenden Keynotes braut sich ein Sturm zusammen: Neue Daten enthüllen eine alarmierende Kluft zwischen Unternehmensrichtlinien und der Realität an den Schreibtischen.

Am 18. November 2025 hat Google die Gemini 3-Serie offiziell gestartet. Das neue Modell gemini-3-pro-preview führt sogenannte “Thinking Levels” und “Thought Signatures” ein – Mechanismen, die weit über simple Mustererkennung hinausgehen.

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Was bedeutet das konkret? Gemini 3 analysiert nicht nur Daten, sondern legt seinen Entscheidungsprozess transparent dar. Wer eine Risikoanalyse für eine Marktexpansion benötigt oder Lieferkettenoptionen bewertet, erhält nicht nur Ergebnisse, sondern nachvollziehbare Argumentationsketten.

Anders als Vorgängermodelle verarbeitet Gemini 3 Medien in höherer Auflösung und zeigt autonomere “Agentic Capabilities”. Für datenintensive Branchen wie Finanzen und Forschung positioniert sich Google damit als ernstzunehmende Alternative zu OpenAI.

Microsoft prescht bei Integration vor

Während Google mit reiner Modell-Leistung punktet, setzt Microsoft auf nahtlose Einbindung in den Arbeitsalltag. Auf der Microsoft Ignite 2025 (17.–19. November) präsentierte der Konzern weitreichende Updates für sein Copilot-Ökosystem.

Der Fokus: proaktive Autonomie. Die neuen Agenten sollen nicht mehr auf Befehle warten, sondern eigenständig Terminplanung, Dokumentenprüfung und E-Mail-Triage übernehmen. Microsoft verwandelt seine KI vom reaktiven Assistenten zum vorausschauenden Mitarbeiter.

Salesforce kämpft mit der Realität

Nicht alle Player können diese Woche Erfolge feiern. Ein Jahr nach der großen Ankündigung von “Agentforce” kämpft Salesforce offenbar mit massiven Akzeptanzproblemen. CEO Marc Benioff versprach eine Milliarde aktivierte Agenten bis Ende 2025 – doch Brancheninsider berichten von technischen Glitches und Integrationsschwierigkeiten.

Die Diskrepanz zwischen Marketing-Versprechen und technischer Realität ist brutal:

  • Vision: Autonome Verkaufs-Bots revolutionieren den Vertrieb
  • Realität: Daten-Silos und Kompatibilitätsprobleme bremsen die Adoption
  • Folge: Langsame Akzeptanz trotz hoher Investitionen

Für Entscheidungsträger ist dies ein Warnsignal: KI lässt sich nicht einfach “installieren” wie eine Software. Sie benötigt saubere Daten und gewachsene IT-Landschaften.

Die unsichtbare Gefahr: Schatten-KI grassiert

Die brisanteste Nachricht stammt aus dem STEM Workforce Report 2025 von SThree. Die Studie enthüllt das massive Ausmaß der sogenannten “Schatten-IT”: Über 50 Prozent der MINT-Fachkräfte nutzen mindestens einmal pro Woche unautorisierte KI-Tools.

Besonders alarmierend: Führungskräfte sind die größten Regelbrecher. Manager greifen viermal häufiger zu nicht freigegebenen Tools als ihre Mitarbeiter. Private ChatGPT-Accounts, persönliche Gemini-Zugänge – die Liste ist lang.

Warum dieser dramatische Anstieg? Die Antwort liegt im fundamentalen Dilemma moderner Entscheidungsfindung:

Geschwindigkeit schlägt Sicherheit. Berufstätige stehen unter so hohem Druck, dass sie lieber riskante Tools nutzen, als auf langsame interne Freigaben zu warten. Das Ergebnis: Strategische Entscheidungen werden auf Plattformen vorbereitet, die nicht der Corporate Governance unterliegen.

Datenabfluss als Zeitbombe

Wenn sensible Firmendaten auf öffentlichen Servern landen, entsteht eine tickende Zeitbombe. “Schatten-KI ist bereits fest verankert”, warnt der SThree-Report. Ein Großteil der KI-gestützten Entscheidungen findet derzeit in einer rechtlichen Grauzone statt.

Die Zahlen verdeutlichen, dass die IT-Abteilungen den Kampf verloren haben. Mitarbeiter sind schneller als Compliance-Regeln – und wenn Unternehmen keine leistungsfähigen offiziellen Tools bereitstellen, suchen sich die Teams ihre eigenen Wege.

Vom Experiment zur kritischen Infrastruktur

Der November 2025 markiert den Übergang. Während 2024 noch vom Hype um generative Texterstellung geprägt war, geht es jetzt um handlungsfähige Agenten. Mit Gemini 3 und den Copilot-Updates haben wir erstmals Werkzeuge, die “denken” können, bevor sie handeln.

Das reduziert die Halluzinationsrate drastisch und macht KI zu einem verlässlichen Partner für kritische Geschäftsentscheidungen. Doch das Beispiel Salesforce zeigt: “Drop-in”-Lösungen scheitern oft an der Komplexität gewachsener IT-Landschaften.

Was 2026 bringt

Die massive Nutzung von Schatten-IT wird Unternehmen zwingen, ihre Restriktionen zu überdenken. Statt härteren Verboten werden flexible “Bring Your Own AI”-Modelle mit Sicherheitscontainern kommen müssen. Der Druck auf Anbieter wie Salesforce wächst, ihre Systeme offener zu gestalten.

Für den einzelnen Berufstätigen bedeutet dies: Die Fähigkeit, mit KI-Agenten zu kollaborieren und deren Output kritisch zu hinterfragen, wird zur wichtigsten Kernkompetenz. Wer Gemini 3 oder die neuen Copilot-Agenten nutzt, delegiert nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung.

Das Berufsbild des Wissensarbeiters verändert sich für immer. Die Frage ist nicht mehr, ob KI Entscheidungen beeinflusst – sondern wie transparent und kontrolliert dieser Einfluss gestaltet wird.

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