Google Disco: KI erfindet den Browser neu
17.12.2025 - 04:20:12Googles neuer Browser-Prototyp “Disco” verwandelt einfache Tabs in dynamische Apps – und startet damit den nächsten Kampf um die digitale Vorherrschaft.
Google setzt mit dem experimentellen Browser “Disco” und neuen KI-Agenten einen neuen Standard für Produktivität im Web. Die am 11. Dezember vorgestellten Tools markieren einen fundamentalen Wandel: Weg von passiven Chatbots, hin zu aktiven, autonomen Assistenten, die komplexe Arbeitsabläufe eigenständig ausführen. Für Nutzer in Deutschland und Europa könnte dies die Art, wie sie im Internet arbeiten und Informationen suchen, grundlegend verändern.
Das Herzstück der Ankündigung ist Disco, ein neues “Entdeckungsfahrzeug” von Google Labs. Es basiert zwar auf der Chromium-Plattform, bricht aber radikal mit der klassischen Tab-Verwaltung. Die zentrale Innovation heißt “GenTabs” (Generative Tabs).
Während Google Disco autonome KI‑Agenten direkt in den Browser einbettet, stehen Unternehmen, Entwickler und Plattformbetreiber vor neuen Pflichten. Die EU‑KI‑Verordnung verlangt Kennzeichnung, Risikoklassifizierung und umfassende Dokumentation – Versäumnisse können Bußgelder und Marktbeschränkungen nach sich ziehen. Ein praxisorientierter Gratis‑Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, welche Anforderungen jetzt gelten und wie Sie Ihr System rechtskonform einordnen. Kostenlosen KI‑Verordnungs‑Leitfaden herunterladen
Statt Dutzende Fenster für Flugsuche, Hotelbewertungen und Kalender offen zu halten, analysiert die KI den Kontext der aktuellen Browsersitzung. Anschließend generiert sie im Bruchteil einer Sekunde eine maßgeschneiderte Mini-Anwendung. Aus verstreuten Informationen zu einer Japan-Reise wird so ein dynamischer “Reiseplaner” mit interaktivem Zeitplan, Budgetrechner und Karten-Overlay – ganz ohne Programmierkenntnisse.
“Disco reagiert auf den Kontext, nicht nur auf Eingaben”, erklärt Google. Frühe Tester berichten, dass sich diese flüchtigen Apps mit natürlicher Sprache verfeinern lassen. Der Nutzer wird zum Software-Entwickler seiner eigenen Werkzeuge.
Der tiefgründige Forschungs-Assistent
Parallel zu Disco stellt Google den Gemini Deep Research Agent vor. Dieser KI-Assistent geht weit über die reine Zusammenfassung von Suchergebnissen hinaus. Er ist für “mehrstufiges Denken und Ausführen” konzipiert.
Der Agent plant eigenständig eine Recherche-Strategie, durchsucht verifizierte Quellen, synthetisiert die Ergebnisse und wiederholt den Prozess bei erkannten Lücken. Für Wissensarbeiter und Studenten, die große Informationsmengen verarbeiten müssen, ist das ein Quantensprung. Die Ergebnisse landen direkt in Google Docs.
Ergänzt wird dies durch Gemini 2.5 Flash Native Audio. Dieses Update ermöglicht komplexe, verzögerungsarme Sprachinteraktionen, die unterbrochene Sprache und mehrschrittige Gespräche fast menschlich flüssig handhaben.
Der Kampf der KI-Agenten: Google vs. OpenAI
Mit dieser Offensive positioniert sich Google im heißen Rennen um “agentische” KI – Systeme, die Arbeit für den Nutzer erledigen. Der Vorstoß ist eine direkte Antwort auf OpenAIs “Operator”, der seit Juli 2025 voll in ChatGPT integriert ist und Terminbuchungen oder Formularausfüllungen übernimmt.
Googles Ansatz ist jedoch grundverschieden: Statt den Agenten als Plugin oder separates Chat-Interface anzubieten, wird er direkt in die Browser-Architektur eingebettet. “Disco ist nicht nur ein weiterer Browser, sondern eine mutige Neuerfindung seines Kernzwecks”, analysieren Experten.
Ein cleverer Schachzug: Indem Disco das “offene Web” in den Mittelpunkt stellt und in den GenTabs auf Original-URLs verlinkt, adressiert Google die Sorgen von Verlagshäusern. Deren große Angst, dass KI-Übersichten ihren Traffic auffressen, war 2024 und 2025 ein zentraler Konfliktpunkt.
Wann kommt die Revolution nach Deutschland?
Aktuell, am 17. Dezember 2025, ist der Zugang zu Disco auf eine Warteliste für macOS-Nutzer beschränkt. Ein offizielles Veröffentlichungsdatum für Windows oder mobile Geräte steht noch nicht fest. Die Technologie legt jedoch eine rasche Integration in das breitere Chrome-Ökosystem für 2026 nahe.
Der nächste Schauplatz des KI-Kriegs werden Mobilgeräte sein – insbesondere das iPhone 17 und die Pixel-10-Serie. Nachdem Apple Intelligence mit visueller Erkennung und On-Device-Verarbeitung 2025 global eingeführt wurde, steht Verbrauchern eine grundsätzliche Wahl bevor: Apples betriebssystemnahe Integration oder Googles webzentrierter Agenten-Ansatz.
Eines ist sicher: Die Ära des einfachen Chatbots geht zu Ende. 2026 verspricht das Jahr des “app-losen” Internets zu werden, in dem Software genau in dem Moment generiert wird, in dem wir sie brauchen. Die Frage ist nur: Wer setzt den Standard?
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