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Google attackiert Microsoft: KI-Offensive trifft auf Open Source-Revolution

13.10.2025 - 22:33:02

Google startet KI-Plattform Gemini Enterprise gegen Microsoft, während Schleswig-Holstein komplett auf Open Source umstellt. Das Support-Ende für Office-Versionen beschleunigt den Marktwandel.

Die digitale Bürowelt steht vor einem Wendepunkt. Während Google vergangene Woche mit seiner KI-Plattform Gemini Enterprise den Frontalangriff auf Microsofts Dominanz startete, vollendete Schleswig-Holstein zeitgleich den kompletten Abschied von Microsoft-Software. Die Botschaft ist klar: Unternehmen und Behörden haben heute mehr Wahlmöglichkeiten denn je.

Diese parallelen Entwicklungen markieren den Beginn einer neuen Ära, in der es längst nicht mehr nur um Funktionen geht. Im Zentrum stehen fundamentale Fragen der Datenkontrolle und Anbieter-Unabhängigkeit.

Googles Gegenschlag: Gemini Enterprise fordert Copilot heraus

Am 9. Oktober zündete Google die nächste Stufe im KI-Wettrüsten. Mit Gemini Enterprise positioniert sich der Konzern als „zentrale Eingangstür für KI am Arbeitsplatz“ – ein direkter Angriff auf Microsofts Copilot-Dominanz.

Die neue Plattform nutzt Googles fortschrittlichste KI-Modelle und bietet eine No-Code-Arbeitsbank, mit der Mitarbeiter aller Abteilungen Prozesse automatisieren und Informationen analysieren können. Besonders bemerkenswert: Multi-modale Agenten verstehen und erstellen Text, Bilder und Videos direkt in Google Workspace-Apps.

Nur einen Tag später folgte das nächste Update mit praktischen Verbesserungen für Google Vids, Meet und Chat. Google demonstriert damit seinen kontinuierlichen Angriff auf Microsofts Büro-Imperium.

Digitale Souveränität: Schleswig-Holstein zeigt den Weg

Während die Tech-Giganten ihre KI-Muskeln spielen lassen, vollzieht sich parallel eine stille Revolution. Digitale Souveränität – die Fähigkeit, eigene Daten und IT-Infrastruktur unabhängig von ausländischen Konzernen zu kontrollieren – wird zum entscheidenden Faktor.

Schleswig-Holstein lieferte am 2. Oktober das Paradebeispiel: Nach nur sechs Monaten migrierten 30.000 Verwaltungsmitarbeiter komplett von Microsoft Exchange und Outlook zu den Open-Source-Alternativen Open-Xchange und Thunderbird. Über 40.000 Postfächer wurden erfolgreich übertragen.

„Wir wollen unabhängig von großen Tech-Konzernen werden,“ erklärte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. Das Bundesland sieht sich als „Vorreiter“ für andere Verwaltungen. Der nächste Schritt: Microsoft Office weicht LibreOffice auf allen Behörden-Rechnern.

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Microsoft unter Zeitdruck: Support-Ende zwingt zum Handeln

Die Timing könnte nicht kritischer sein. Am 14. Oktober 2025 – also morgen – endet Microsofts Support für die weit verbreiteten Office-Versionen 2016 und 2019. Danach gibt es keine Sicherheitsupdates mehr.

Tausende Organisationen stehen vor der Entscheidung: Wechsel zum Abo-Modell Microsoft 365, Migration zu Google Workspace oder der Sprung zu Open-Source-Lösungen wie LibreOffice?

Die Open-Source-Community nutzt diese Gelegenheit geschickt. Am 9. Oktober veröffentlichte die Document Foundation LibreOffice 25.8.2 mit über 60 Fehlerbehebungen – ein Signal für Stabilität und Enterprise-Tauglichkeit.

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Zwei Welten prallen aufeinander

Der aktuelle Markt wird von zwei gegensätzlichen Kräften geprägt. Einerseits das KI-Wettrüsten zwischen Google und Microsoft, das Produktivitäts-Tools auf ein neues Level hebt. Googles Gemini Enterprise zielt klar darauf ab, durch tiefe KI-Integration Marktanteile zu gewinnen.

Andererseits gewinnt digitale Souveränität – besonders im europäischen öffentlichen Sektor – massiv an Bedeutung. Schleswig-Holsteins Migration ist mehr als ein technischer Wechsel: Es ist ein politisches Statement über Datenkontrolle und wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Das Support-Ende für ältere Office-Versionen wirkt als Katalysator und macht aus strategischen Überlegungen plötzlich akute Handlungsnotwendigkeit.

Entscheidende Monate stehen bevor

Die kommenden Wochen werden zeigen, wohin die Reise geht. Der Erfolg von Schleswig-Holstein dürfte andere europäische Behörden ermutigen, eigene Souveränitäts-Initiativen zu beschleunigen.

Microsoft steht unter Druck: Als Antwort auf Googles KI-Offensive und die wachsende Open-Source-Bewegung werden weitere Copilot-Verbesserungen und möglicherweise angepasste Lizenzmodelle für den öffentlichen Sektor erwartet.

Der Kampf wird auf zwei Fronten entschieden: dem Reiz ausgeklügelter, integrierter KI gegen das überzeugende Argument für mehr Kontrolle, Sicherheit und Unabhängigkeit.

@ boerse-global.de