Gewinneinbruch trotz Umsatzboom

Die ABO Energy Aktie zeigt sich nach den Halbjahreszahlen verhalten. Während der Umsatz kräftig zulegte, brach der Gewinn ein. Die Führung hält dennoch an ihrer Jahresprognose fest – zu Recht?

Der Nachsteuergewinn sackte im ersten Halbjahr auf 9,6 Millionen Euro ab. Das bedeutet einen deutlichen Rückgang gegenüber den 11,4 Millionen Euro aus der Vorjahresperiode.

Dabei hätte eigentlich alles besser laufen müssen: Der Umsatz explodierte von 123 auf 206 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren vor allem die Errichtungsleistungen, die sich mit 124 Millionen Euro mehr als verdreifachten.

Doch warum dann der Gewinnrückgang? Gesunkene Strompreise und ein wachsendes Projektangebot führten zu erheblichem Margendruck. Die Folge: ABO Energy stoppte das Personalwachstum und initiierte ein Kostensenkungsprogramm.

Strategische Weichenstellungen

Das Unternehmen positioniert sich neu. Der Rückzug aus Griechenland und der Verkauf der finnischen Projektportfolio an Fortum zeigen klare Konturen.

Besonders bemerkenswert: Der Verkauf des 4,4 Gigawatt starken Finnland-Portfolios. Diese Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden und ermöglicht eine Fokussierung auf Kernmärkte wie Deutschland, Frankreich und Spanien.

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In Deutschland gelang jüngst ein Erfolg: Zuschläge für fünf Windprojekte mit 80 Megawatt Gesamtleistung. Die Pipeline bleibt mit 32 Gigawatt beeindruckend.

Prognose bestätigt – aber zu recht?

Trotz des enttäuschenden Halbjahres hält das Management an der Jahresprognose fest. Für 2025 werden weiterhin 29 bis 39 Millionen Euro Nachsteuergewinn erwartet.

Kann das gelingen? Die Strategie setzt vermehrt auf Vorab-Verkäufe von Projektrechten. Dies soll Ressourcen schonen und Cashflow beschleunigen. Ob dies den Margendruck ausgleichen kann, bleibt die entscheidende Frage.

Die Aktie notiert mit leichten Verlusten bei 36,30 Euro. Die Volatilität der letzten Monate setzt sich fort – zwischen 32,30 und 51,00 Euro bewegte sich der Titel zuletzt.

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