Gedächtnistraining, Forscher

Gedächtnistraining: Forscher widerlegen Gehirn-Jogging-Mythos

09.12.2025 - 03:39:12

Effektives Gedächtnistraining funktioniert anders als gedacht. Gleich drei Studien aus Jerusalem, München und Toronto zeigen: Kreuzworträtsel und Sudoku-Apps allein bringen wenig. Stattdessen setzen Forscher auf Atmung, Bewegung und Alltagsstrategien.

Die Erkenntnisse der letzten Woche markieren einen Wendepunkt in der kognitiven Gesundheitsforschung. Klassische “Gehirn-Jogging”-Anwendungen geraten unter Druck, während ganzheitliche Ansätze überraschende Erfolge feiern.

Die Hebräische Universität stellte diese Woche die CRAFT-G-Methode vor. Das Programm kombiniert kognitive Übungen mit ergotherapeutischen Strategien in ferngesteuerten Gruppenformaten.

„Unser Ziel war es, einen praktischen, mitfühlenden und zugänglichen Weg zu bieten, um die Kontrolle zurückzugewinnen”, erklärt Studienleiterin Prof. Yafit Gilboa.

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Die im Fachjournal Supportive Care in Cancer veröffentlichte Studie überrascht mit einem Paradox: Während objektive Tests nur moderate Verbesserungen zeigten, berichteten Teilnehmer von signifikanten Fortschritten im Alltag. Sie konnten Termine besser organisieren und Aufgaben strukturierter bewältigen.

Das zentrale Learning: Gedächtnistraining funktioniert am besten, wenn es direkt an reale Lebenssituationen gekoppelt wird.

Münchner Durchbruch: Einatmen speichert, Ausatmen erinnert

Neurowissenschaftler der LMU München entdeckten einen verblüffenden Mechanismus: Der Atemrhythmus steuert, wie gut wir lernen und erinnern.

Die am 5. Dezember im Journal of Neuroscience veröffentlichte Daten zeigen:

  • Einatmen: Informationen werden während dieser Phase optimal gespeichert
  • Ausatmen: Der Abruf von Gedächtnisinhalten fällt hier leichter

Für Lernende ergibt sich daraus eine sofort anwendbare Technik: Komplexe Fakten bewusst mit dem Einatmen verknüpfen. Diese biologische Verankerung könnte klassische Eselsbrücken ergänzen oder ersetzen.

Tanzen gegen kognitiven Verfall

Die York University in Toronto liefert den dritten Puzzlestein. Ihre Parkinson-Studie belegt: Tanzen stoppt den kognitiven Abbau nicht nur – es kehrt ihn in Teilbereichen sogar um.

Der Grund liegt in der multimodalen Herausforderung. Das Gehirn muss gleichzeitig den Körper koordinieren, Rhythmen verarbeiten und Schrittfolgen speichern. Diese Mehrfachbelastung fordert deutlich mehr Hirnregionen als passives Rätsellösen am Schreibtisch.

Experten sprechen von “Embodied Cognition” – Gedächtnistraining funktioniert am besten, wenn der ganze Körper involviert ist.

Pharma-Hoffnung auf der CTAD-Konferenz

Gestern präsentierten Forscher auf der Alzheimer-Konferenz CTAD Ergebnisse zu Tazbentetol. Der Wirkstoff zielt auf die Regeneration von Synapsen ab und zeigte in Phase-2a-Studien kognitive Verbesserungen innerhalb von vier Wochen.

Die Botschaft für Gesunde: Das Gehirn bleibt bis ins hohe Alter formbar – ob durch Medikamente im Krankheitsfall oder intensives Training im gesunden Zustand.

Der Paradigmenwechsel ist da

Die Häufung dieser Veröffentlichungen markiert einen klaren Trendwechsel:

Weg von isolierten Gehirn-Apps, die oft nur die Fähigkeit verbessern, das Spiel selbst zu spielen. Hin zu ganzheitlichen Ansätzen wie CRAFT-G.

Fokus auf Alltagsrelevanz statt abstrakter IQ-Punkte. Es zählt die Fähigkeit, den Alltag trotz kognitiver Herausforderungen zu meistern.

Biologisches Biohacking: Die Münchner Atemstudien zeigen, dass körpereigene Rhythmen die Effizienz des Gehirns steigern können.

„Wir erleben eine Abkehr vom reinen ‚Gehirn-Jogging’ hin zu einer ‚kognitiven Rehabilitation'”, kommentieren Branchenbeobachter die Entwicklung.

Was 2026 kommt

Die Wissenschaft liefert, die Industrie reagiert. Für das kommende Jahr erwarten Experten:

  • Atem-gesteuerte Lern-Apps, die über Smartwatches den Rhythmus messen und Inhalte im optimalen Moment präsentieren
  • Hybride Trainingsprogramme nach dem Vorbild der York-Studie, die physische Koordination und Gedächtnisaufgaben koppeln
  • Telemedizinische Gruppenprogramme wie CRAFT, die über Krebspatienten hinaus präventiv für die alternde Bevölkerung angeboten werden

Das Fazit dieser Woche: Unser Gedächtnis ist kein statischer Speicher, sondern ein dynamisches System. Durch Atmung, Bewegung und gezielte Alltagsstrategien bleibt es bis ins hohe Alter trainierbar.

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