Flywire, Aktie

Flywire Aktie: Zwischen Rekordquartal und Klagewelle

11.09.2025 - 10:13:38

Flywire übertrifft Erwartungen mit 27% Umsatzwachstum, steht jedoch unter Druck durch Sammelklagen wegen angeblicher Falschdarstellung von Risiken und Wachstumszahlen.

Ein starkes Quartal gegen eine Flut von Klagen – die Flywire-Aktie steckt in einem zerrissenen Spannungsfeld. Während das Zahlungsunternehmen mit überraschend robusten Zahlen aufwartet, ziehen gleichzeitig enttäuschte Anleger vor Gericht. Die Vorwürfe: geschönte Wachstumszahlen und verschwiegene Risiken. Steht der Fintech-Spezialist vor der Wende oder vor weiteren Turbulenzen?

Überraschend starke Quartalszahlen

Flywire legte im zweiten Quartal 2025 kräftig zu und übertraf die Erwartungen deutlich. Der Umsatz sprang um 27,2 Prozent auf 131,9 Millionen US-Dollar, wovon allein 12,3 Millionen auf die Akquisition von Sertifi entfielen. Selbst nach Bereinigung um Währungseffekte und Nebendienstleistungen blieb das Wachstum mit 25 Prozent beachtlich. Der CFO sprach von „deutlich übertroffenen Erwartungen“ – eine seltene positive Überraschung für das oft gebeutelte Papier.

Dennoch zeigen sich erste Risse: Die Bruttomarge schrumpfte von 59,7 auf 57,0 Prozent, was auf gestiegene Kosten oder veränderte Geschäftsstrukturen hindeutet. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Management dennoch mit einem FX-neutralen Wachstum von 17-23 Prozent.

Klagewelle nach Kurssturz

Doch die Freude über die guten Zahlen trübt der anhaltende Rechtsstreit. Mehrere Sammelklagen werfen dem Unternehmen vor, zwischen Februar 2024 und Februar 2025 bewusst irreführende Aussagen getätigt zu haben. Der Vorwurf: Man habe das wahre Ausmaß der regulatorischen Risiken verschleiert und das Wachstum künstlich aufgebläht.

Der eigentliche Skandal brach am 25. Februar 2025 los. Flywire musste nicht nur einen Verlust von 0,12 US-Dollar pro Aktie melden, sondern auch eine düstere Prognose abgeben: In Kanada und Australien erwartete man einen Umsatzrückgang von über 30 Prozent – verursacht durch neue Visaregeln und politische Veränderungen. Die Reaktion der Märkte war brutal: Die Aktie stürzte um 37 Prozent ab und verlor 6,59 US-Dollar pro Aktie.

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Entscheidende Fristen für Anleger

Für betroffene Anleger tickt die Uhr: Bis zum 23. September 2025 können sie sich als Hauptkläger in den Verfahren registrieren lassen. Die Klagen konzentrieren sich auf zwei Kernpunkte:

  • Übertriebene Darstellung der Wachstumsnachhaltigkeit
  • Verschleierung der Auswirkungen von Visa- und Genehmigungsbeschränkungen

Der Fall zeigt exemplarisch die Anfälligkeit von Fintech-Unternehmen, deren Geschäftsmodelle stark von internationalen Regulationsänderungen abhängen. Transparenz gegenüber solchen Risiken wird für Investoren immer mehr zum entscheidenden Kriterium.

Die Flywire-Aktie steht damit an einem Scheideweg: Kann das Unternehmen die positive operative Entwicklung fortsetzen und gleichzeitig die rechtlichen Altlasten bereinigen? Oder werden die Klagen den Aufwärtstrend ersticken, bevor er richtig beginnen konnte?

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