Ferrari Aktie: Analysten drehen auf Rot

Die Ferrari-Aktie gerät zunehmend unter Druck. Mit einem Minus von 20 Prozent in den vergangenen sechs Monaten hat der Titel deutlich an Wert verloren und notiert nun nahe seinem 52-Wochen-Tief bei 372,31 US-Dollar. Die Bären haben das Steuer übernommen – und gleich mehrere Investmentbanken ziehen die Notbremse.

Jefferies hat sein Kursziel am deutlichsten zusammengestrichen: Von 345 auf 310 Euro. Die Begründung: Die anhaltende Flut neuer Modelleinführungen im Jahr 2026 wird teuer. Analyst James Grzinic rechnet mit reduzierten Auslieferungszahlen in den kommenden Quartalen und einer spürbaren Margenbelastung durch steigende Abschreibungen. Seine Prognose für 2026 liegt mit einem Wachstum von 6,7 Prozent und einem Gewinn je Aktie von 9,32 Euro deutlich unter dem Marktkonsens von 8,2 Prozent beziehungsweise 10,05 Euro.

Pessimismus breitet sich aus

Auch Barclays senkte am 9. Dezember 2025 sein Kursziel von 425 auf 420 Euro – wenn auch mit einer weiterhin positiven “Overweight”-Einstufung. Analyst Henning Cosman erwartet für das vierte Quartal Zahlen im Rahmen der Markterwartungen, geht aber davon aus, dass sich der Luxusautohersteller bei seinen Aussagen für 2025/26 zurückhaltend zeigen wird.

Morgan Stanley stieg am 7. Dezember 2025 mit einer “Equalweight”-Einstufung und einem Kursziel von 367 Euro bei der europäischen Notierung ein. Zuvor hatte die Bank bereits die US-Aktie mit derselben neutralen Einschätzung versehen. Die Begründung: begrenztes Wachstumspotenzial, da Ferrari seine Volumensteigerungen bis 2030 bewusst limitiert.

Was belastet den Kurs wirklich?

Die zentrale Herausforderung liegt in Ferraris Modelloffensive. Neue Fahrzeuge bedeuten zunächst hohe Entwicklungs- und Produktionskosten, bevor sie Gewinne abwerfen. Die Analysten sehen diese Investitionsphase kritisch – zumal Ferrari gleichzeitig an seiner Exklusivitätsstrategie festhält und keine aggressive Volumensteigerung plant.

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Hinzu kommt: Der Konsens muss seine Erwartungen nach unten korrigieren. Jefferies spricht von anhaltenden “Bewertungsgegenwind”, der die Aktie belasten wird. Mit einem aktuellen Kurs von rund 376 US-Dollar hat der Titel bereits ein gutes Stück Boden verloren.

Bleibt die Frage: Ist das der Boden oder geht es noch tiefer? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob Ferraris Strategie aufgeht – oder ob die Anleger noch mehr Geduld aufbringen müssen.

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