Eurozone, Betrugsschutz

Eurozone führt Betrugsschutz für Überweisungen ein

06.10.2025 - 13:59:02

Ab sofort prüfen Banken in der Eurozone bei Überweisungen automatisch die Empfängerdaten. Das neue Sicherheitssystem soll Betrug reduzieren und Überweisungsfehler verhindern.

Diese Woche wird das Online-Banking sicherer: Ab Mittwoch müssen alle Banken in der Eurozone bei SEPA-Überweisungen prüfen, ob die Empfänger-Daten korrekt sind.

Das neue System namens Verification of Payee (VoP) soll kostspielige Überweisungsfehler und Betrug drastisch reduzieren. Die Maßnahme ist Teil der EU-Sofortzahlungsverordnung und wird für Verbraucher kostenlos angeboten.

So funktioniert die Echtzeitprüfung

Künftig läuft bei jeder Online-Überweisung eine Blitzprüfung ab: Die Bank des Absenders gleicht in Sekundenschnelle den Empfängernamen mit der angegebenen IBAN ab – direkt bei der Empfängerbank.

Der Kunde erhält vor der Freigabe eine von drei klaren Rückmeldungen:

  • Vollständige Übereinstimmung: Name und IBAN stimmen perfekt überein
  • Teilweise Übereinstimmung: Der Name ähnelt dem Kontoinhaber stark, der korrekte Name wird angezeigt
  • Keine Übereinstimmung: Die Daten passen nicht zum hinterlegten Kontoinhaber

Mit dieser sofortigen Rückmeldung kann der Kunde entscheiden: Zahlung durchführen, Daten korrigieren oder Überweisung abbrechen. Wer trotz „keine Übereinstimmung“ zahlt, trägt das Risiko selbst.

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Antwort auf Betrugsmasche-Boom

Die neue Regelung reagiert auf den alarmierenden Anstieg raffinierter Online-Betrügereien. Besonders sogenannte APP-Betrugsmaschen nehmen zu – dabei werden Opfer dazu verleitet, Geld an Kriminelle zu überweisen.

Großbritannien führte 2020 ein ähnliches System ein und erzielte beeindruckende Erfolge: Falsch geleitete Zahlungen und bestimmte Betrugsarten gingen deutlich zurück.

Die Geschwindigkeit von Sofortzahlungen verstärkt das Risiko zusätzlich – Geld ist in Sekunden unwiderruflich weg. Die EU-Verordnung 2024/886 soll das Vertrauen in digitale Zahlungen durch diese wichtige Sicherheitsebene stärken.

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Herausforderung für die Branche

Für Banken bedeutete der 9. Oktober-Stichtag enormen technischen Aufwand. Sie mussten API-basierte Systeme entwickeln, die rund um die Uhr Millionen von Prüfanfragen in Echtzeit bearbeiten – ohne den Zahlungsvorgang zu verlangsamen.

Die Anforderung gilt für alle Kanäle: Online-Banking, Mobile Apps und sogar Schalter-Überweisungen. Besonders komplex wird es bei Firmenkunden, die oft hunderte Zahlungen gleichzeitig abwickeln.

Branchenexperten berichten von intensiven Vorbereitungen. Knackpunkte waren die Treffergenauigkeit bei der Namensabfrage und die rechtzeitige Umsetzung auf allen Plattformen.

Europaweit ab 2027

Die Einführung des Empfänger-Checks markiert einen Wendepunkt für die digitale Zahlungssicherheit in Europa. Zunächst startet das System in der Eurozone, bis Juli 2027 folgen alle EU-Mitgliedstaaten.

Der Wandel ist grundlegend: Statt nur auf Kontonummern zu vertrauen, rückt die Identitätsprüfung des Empfängers ins Zentrum. Mit immer raffinierteren Betrugsmethoden durch KI und Social Engineering werden solche proaktiven Sicherheitsmaßnahmen unverzichtbar.

Die erfolgreiche Umsetzung soll nicht nur Millionenverluste verhindern, sondern auch das Vertrauen stärken und sichere Sofortzahlungen europaweit voranbringen.

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