EU startet Offensive gegen häufigste Todesursache
29.12.2025 - 15:32:12Die Europäische Union will mit dem 'Safe Hearts Plan' die vorzeitigen Todesfälle durch Herzerkrankungen bis 2035 um ein Viertel senken. Das Programm setzt auf Prävention, digitale Tools und strengere Regulierung.
Die EU startet 2026 einen umfassenden Plan gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der „Safe Hearts Plan“ soll die Zahl der jährlich 1,7 Millionen Todesfälle drastisch senken und setzt auf Prävention statt reiner Behandlung.
Gesundheitskommissar Oliver Várhelyi stellte die Strategie Mitte Dezember vor. Sie folgt dem Vorbild des europäischen Krebsbekämpfungsplans. Ziel ist es, die vorzeitige Sterblichkeit durch Herzerkrankungen bis 2035 um 25 Prozent zu reduzieren.
Prävention im Fokus: „EU Cares for Your Heart“
Kernstück der Offensive ist das Programm „EU Cares for Your Heart“. Es kombiniert digitale Tools mit strengerer Regulierung. Bürger sollen mit personalisierten Apps ihr individuelles Risiko besser managen können.
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Gleichzeitig forciert Brüssel das Ziel einer „tabakfreien Generation“. Bis 2040 soll der Anteil der Raucher unter fünf Prozent fallen. Überarbeitete Tabakrichtlinien sollen dieses Vorhaben bereits im kommenden Jahr untermauern.
Neue Screening-Pflichten für Millionen Europäer
Ein weiterer Pfeiler ist das „EU-Protokoll für Gesundheitschecks“. Ab 2026 sollen einheitliche Standards für die Früherkennung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck gelten.
- Mindestens 75 Prozent der 25- bis 64-Jährigen sollen jährlich eine Blutdruckmessung erhalten.
- Bei Senioren liegt die Zielmarke sogar bei 90 Prozent.
- Auch Screenings für Blutzucker- und Cholesterinwerte werden massiv ausgeweitet.
Mediziner begrüßen diesen Schritt. Er könnte die oft jahrelang unbemerkte Entwicklung von Gefäßverkalkung früh stoppen.
Geteiltes Echo: Ärzte jubeln, Industrie warnt
Die Reaktionen fallen gespalten aus und kündigen intensive Lobbykämpfe an. Kardiologen-Verbände wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie begrüßen den Plan als überfällig.
Die Lebensmittelindustrie hingegen sieht sich unter Druck. Der Plan zielt darauf ab, den Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit viel Fett, Zucker und Salz einzudämmen. Branchenverbände warnen vor pauschalen Verurteilungen und fordern stattdessen freiwillige Rezepturänderungen.
Hintergrund: Ein 282-Milliarden-Euro-Problem
Der wirtschaftliche Druck für die Initiative ist enorm. Herz-Kreislauf-Erkrankungen kosten die EU-Wirtschaft schätzungsweise 282 Milliarden Euro pro Jahr – für Behandlung und Produktivitätsausfälle.
Anders als der etablierte Krebsplan muss sich die Herz-Initiative ihre Finanzierung noch sichern. Die Kommission will sie jedoch in bestehende Gesundheitsprogramme integrieren, um Synergien zu nutzen.
2026 wird zum Schicksalsjahr
Mit dem Jahreswechsel beginnt die heiße Phase. Die EU-Kommission wird in den kommenden Monaten konkrete Gesetzesvorschläge vorlegen, vor allem zu Lebensmittelkennzeichnung und Tabak.
Die Ausarbeitung der detaillierten Screening-Protokolle soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Ob die ambitionierten Ziele erreicht werden, hängt nun davon ab, wie konsequent die nationalen Regierungen die Vorgaben aus Brüssel umsetzen.
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