EU plant Steuer auf hochverarbeitete Lebensmittel
19.11.2025 - 07:40:12Die EU-Kommission will hochverarbeitete Lebensmittel mit Sonderabgaben belegen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekämpfen. Die Einnahmen sollen Gesundheitsprogramme finanzieren.
Brüssel greift durch: Ab 2026 sollen Fertigpizzen, Softdrinks und industrielle Snacks europaweit mit Abgaben belegt werden. Ein durchgesickerter Plan der EU-Kommission zeigt, wie ernst es der Union mit dem Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Doch was genau kommt da auf Verbraucher und Industrie zu?
Jährlich sterben über 1,7 Millionen Menschen in der EU an Herzinfarkten und Schlaganfällen. Die Kommission sieht hochverarbeitete Lebensmittel als einen Hauptschuldigen – und will handeln. Der neue “Cardiovascular Health Plan” setzt auf finanzielle Anreize: Wer ungesund isst, zahlt drauf.
Was die EU konkret vorhat
Die geplanten Abgaben zielen auf Produkte mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt sowie auf Alkopops. Die Kommission argumentiert, dass selbst kleine Preisaufschläge das Kaufverhalten verändern können. Hersteller sollen motiviert werden, ihre Rezepturen zu überarbeiten und gesündere Alternativen anzubieten.
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Die Einnahmen aus der Steuer würden zweckgebunden in EU-weite Gesundheitsprogramme fließen. Damit knüpft Brüssel an frühere Initiativen wie den “European Beating Cancer Plan” an. Die Botschaft ist klar: Prävention statt Reparatur.
Bis 2035 soll die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent sinken. Ein ambitioniertes Ziel, das ohne drastische Maßnahmen kaum erreichbar scheint.
Hochverarbeitet – was bedeutet das eigentlich?
Das NOVA-Klassifikationssystem teilt Lebensmittel nach ihrem Verarbeitungsgrad ein. Hochverarbeitete Produkte enthalten Zusatzstoffe, die in keiner heimischen Küche zu finden sind: Emulgatoren, Geschmacksverstärker, künstliche Süßstoffe. Die Liste reicht von Fertiggerichten über verpackte Snacks bis zu industriell produziertem Brot.
- Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Erhöhtem Krebsrisiko
- Geschädigter Darmflora
Experten warnen vor dem “Cocktail-Effekt”: Die Kombination verschiedener Zusatzstoffe könnte die natürliche Bakterienflora im Darm verändern und Entzündungsprozesse fördern. In Deutschland sind etwa die Hälfte aller Supermarktprodukte als hochverarbeitet einzustufen.
Die Industrie schlägt zurück
Food Drink Europe, der europäische Branchenverband, bezeichnet die Pläne als wissenschaftlich unhaltbar. Der Begriff “hochverarbeitet” sei zu unpräzise und stigmatisiere eine breite Produktpalette pauschal. Nicht der Verarbeitungsgrad, sondern das Nährwertprofil müsse entscheidend sein.
Auch in der Wissenschaft gibt es Zweifel. Manche Forscher bemängeln, dass das NOVA-System selbst für Experten schwer anwendbar sei. Wichtige Faktoren wie die genaue Rezeptur oder die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen würden ignoriert.
Die wirtschaftliche Dimension ist enorm: Die UPF-Industrie setzt weltweit fast zwei Billionen US-Dollar um. Kein Wunder also, dass die Lobbymaschine bereits auf Hochtouren läuft.
Ein globaler Trend erreicht Brüssel
Die EU ist nicht allein mit ihren Bedenken. Weltweit wächst das Bewusstsein für die Gesundheitsfolgen einer UPF-dominierten Ernährung. In vielen Ländern hat sich der Anteil dieser Produkte in den letzten Jahrzehnten vervielfacht.
Verbraucherschutzorganisationen fordern seit Jahren regulatorische Eingriffe. Die geplante EU-Steuer könnte einen Präzedenzfall schaffen und ähnliche Debatten in anderen Regionen anstoßen. Doch rechtliche Hürden bleiben: Ist die EU überhaupt für eine solche Steuer zuständig?
Parallel zur Abgabe plant Brüssel weitere Maßnahmen. Bis 2027 sollen die Tabakkontrollgesetze überarbeitet und ein einheitliches Bewertungssystem für verarbeitete Lebensmittel eingeführt werden.
Der steinige Weg zur Umsetzung
Der durchgesickerte Entwurf ist erst der Anfang. Im Dezember wird der “Cardiovascular Health Plan” offiziell vorgestellt. Danach beginnen intensive Verhandlungen zwischen Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten.
Ein konkreter Gesetzesvorschlag wird für 2026 erwartet – genug Zeit für die Industrie, ihre Argumente zu schärfen. Ob die Steuer in der finalen Fassung überlebt, ist völlig offen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Gesundheitsschutz oder wirtschaftliche Interessen die Oberhand gewinnen.
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