Abgabe, Junkfood

EU plant Abgabe auf Junkfood ab 2026

16.11.2025 - 15:54:12

Die EU-Kommission plant eine europaweite Mikroabgabe auf stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt zur Senkung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent bis 2035.

Brüssel macht Ernst: Die EU-Kommission will ungesunde Lebensmittel besteuern. Ein interner Entwurf, der diese Woche in Brüssel kursiert, zeigt konkrete Pläne für eine europaweite Abgabe auf stark verarbeitete Produkte mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt. Ziel ist es, die Gesundheitssysteme zu entlasten und Anreize für bessere Ernährung zu schaffen.

Die Initiative ist Teil des “Cardiovascular Health Plan”, der Mitte Dezember offiziell vorgestellt wird. Der Plan zielt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab – die häufigste Todesursache in der EU. Die Kommission rechnet mit wirtschaftlichen Folgekosten von über 280 Milliarden Euro jährlich durch diese Erkrankungen.

Mikroabgabe mit klarem Zweck

Die geplante “Mikroabgabe” soll Konsumenten zu gesünderen Entscheidungen bewegen, ohne Haushalte übermäßig zu belasten. Gleichzeitig will Brüssel die Lebensmittelindustrie dazu bringen, ihre Rezepturen zu überarbeiten und den Gehalt an ungesunden Zutaten zu senken.

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Entscheidend: Die Einnahmen fließen zweckgebunden in EU-weite Gesundheitsprogramme. Damit will die Kommission Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die eine versteckte Steuererhöhung wittern. Neben ungesunden Lebensmitteln sollen auch Alkopops ab 2026 mit einer Abgabe belegt werden.

Flankierende Maßnahmen sind bereits geplant. Bis 2027 modernisiert die EU ihre Tabakkontrollregeln. Zudem kommt ein europaweites Bewertungssystem für verarbeitete Lebensmittel, das Verbrauchern mehr Transparenz beim Einkauf bieten soll.

Ehrgeizige Gesundheitsziele bis 2035

Die Kommission verfolgt konkrete Ziele: Die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen soll bis 2035 um 20 Prozent sinken. Gleichzeitig will Brüssel die Diagnose- und Kontrollraten bei Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas deutlich verbessern.

Die Zahlen rechtfertigen den Vorstoß. Laut WHO sind ungesunde Ernährungsgewohnheiten für ein Fünftel aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Die geplante Abgabe ist ein Baustein der “Farm to Fork”-Strategie – dem Herzstück des European Green Deals für ein faireres, gesünderes und umweltfreundlicheres Lebensmittelsystem.

Industrie warnt vor steigenden Preisen

Während Gesundheitsorganisationen und Ärzte seit Langem eine Zuckerabgabe fordern, formiert sich Widerstand aus der Lebensmittelindustrie. Die Kritikpunkte:

  • Steigende Preise belasten Verbraucher zusätzlich
  • Europäische Hersteller geraten ins Hintertreffen
  • Pauschale Nährstoffsteuern werden komplexen Ernährungsfragen nicht gerecht
  • Konsumenten könnten auf günstigere, aber ebenso ungesunde Alternativen ausweichen

Wirtschaftsverbände mahnen, dass neue Regulierungen mit Unterstützungsmaßnahmen einhergehen müssen. Die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Agrar- und Lebensmittelsektors dürfe nicht gefährdet werden. Die Kommission hat entsprechende Folgenabschätzungen für die einzelnen Initiativen zugesagt.

Nationale Modelle als Blaupause

Mehrere EU-Länder haben bereits Zuckersteuern eingeführt – mit unterschiedlichem Erfolg. Diese Erfahrungen dürften in die EU-weite Regelung einfließen. Befürworter sehen die Chance, Gesundheitsstandards im Binnenmarkt zu harmonisieren und Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Mitgliedstaaten zu vermeiden.

Doch der Weg ist lang. Nach der offiziellen Vorstellung im Dezember müssen Mitgliedstaaten und EU-Parlament zustimmen. Hierbei prallen unterschiedliche ernährungspolitische Traditionen und wirtschaftliche Interessen der 27 EU-Länder aufeinander. In Zeiten hoher Lebenshaltungskosten dürfte besonders die Frage nach der Belastung der Bürger für Zündstoff sorgen.

Umsetzung frühestens 2026 – wenn überhaupt

Der Legislativprozess in Brüssel ist komplex und zeitaufwendig. Selbst wenn die Kommission nächstes Jahr einen konkreten Gesetzesvorschlag vorlegt, folgen intensive Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen. Das im Entwurf genannte Zieldatum 2026 erscheint ambitioniert.

Verbrauchern und Unternehmen bleibt somit Zeit, sich auf mögliche Änderungen einzustellen. Die kommenden Monate zeigen, wie stark der politische Wille wirklich ist – und wo der Kompromiss zwischen Gesundheitszielen und wirtschaftlichen Interessen letztlich liegen wird.

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