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Erste Group Aktie: Polen-Deal perfekt

24.12.2025 - 11:50:32

Die Erste Group erhält die vollständige Genehmigung für den Einstieg in den polnischen Bankenmarkt und wird Hauptaktionär der Santander Bank Polska. Die Aktie konsolidiert nach einer starken Rally.

Die Erste Group schließt eine zentrale Lücke in ihrer CEE-Strategie: Nach Monaten der Vorbereitung liegt nun die vollständige regulatorische Freigabe für den Einstieg in den polnischen Bankenmarkt vor. Damit wird aus der bisher vor allem in Österreich und Osteuropa starken Bankengruppe ein Schwergewicht auch in Polen. Wie stark stützt dieser Schritt die bereits beeindruckende Kursrally?

Regulatorisches Go für Santander-Polen-Übernahme

Seit Dienstagabend ist klar: Die Aufseher haben grünes Licht für den Einstieg der Erste Group bei der Santander Bank Polska gegeben. Der im Mai 2025 angekündigte Deal zählt zu den bedeutendsten Bankentransaktionen des Jahres in Europa und steht nun unmittelbar vor dem Abschluss.

Konkret meldete das Institut am 23. Dezember, dass:

  • die polnische Finanzaufsicht KNF zustimmt,
  • die Europäische Kommission die kartellrechtliche Genehmigung erteilt hat,
  • damit alle wesentlichen aufschiebenden Bedingungen erfüllt sind.

Das Closing wird für Mitte Januar 2026 erwartet. Mit Vollzug der Transaktion wird die Erste Group Hauptaktionärin der größten privat gehaltenen Bank Polens.

Die Struktur des Deals

Der Einstieg in Polen ist komplex strukturiert und erfolgt in mehreren Schritten:

  • Kontrollierende Beteiligung: Erwerb von rund 49 % an der Santander Bank Polska S.A.
  • Asset Management: Erwerb von 50 % an der Fondsgesellschaft Santander Towarzystwo Funduszy Inwestycyjnych S.A. (Santander TFI).
  • Strukturelle Bereinigung: Zuvor musste die Santander Bank Polska ihre 60%-Beteiligung an der Santander Consumer Bank S.A. an die spanische Santander Group zurückverkaufen – diese Bedingung ist inzwischen erfüllt.

Mit Abschluss des Deals steigt die Erste Group schlagartig zu einem der zentralen Akteure im polnischen Bankenmarkt auf.

Strategische Bedeutung: Schließung des „weißen Flecks“

Für die Bankengruppe ist Polen der lange fehlende Baustein in ihrer Kernregion Zentral- und Osteuropa. Das Management hatte die Expansion immer wieder als logische Ergänzung zu den bestehenden Märkten bezeichnet.

Die wichtigsten Effekte im Überblick:

  • Marktmacht: Direkter Zugang zu einem der wachstumsstärksten und profitabelsten Bankenmärkte Europas.
  • Kundenbasis: Künftig werden rund 23 Millionen Kunden in der erweiterten Gruppe betreut.
  • Skaleneffekte: Mit der neuen Größe eröffnen sich zusätzliche Effizienzpotenziale, insbesondere bei Digitalisierung und Produktentwicklung.

Damit verschiebt sich das Wachstumsprofil der Gruppe weiter weg von gesättigten Märkten wie Österreich oder Tschechien hin zu dynamischeren CEE-Ländern.

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Kursentwicklung: Rally konsolidiert auf hohem Niveau

An der Börse fällt die unmittelbare Reaktion am Mittwochmorgen eher ruhig aus. Der Markt hatte den erfolgreichen Abschluss des Deals weitgehend vorweggenommen. Die Aktie schloss gestern bei 100,20 Euro und bewegt sich damit dicht an ihrem 52-Wochen-Hoch von 101,00 Euro.

Die Bilanz der vergangenen Monate unterstreicht die Zustimmung der Investoren zur Strategie:

  • Seit Jahresanfang: +72,52 %
  • Auf 12-Monats-Sicht: +68,69 %
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: nur 0,79 %
  • Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt (79,86 €): rund 25 %

Charttechnisch konsolidiert der Titel knapp unter dem Rekordniveau. Der Bereich um 100 Euro wirkt aktuell als stabile Unterstützungszone. Mit einem RSI von 65,7 ist die Aktie fest, aber noch nicht klar überhitzt.

Nächste Schritte und entscheidende Termine

Mit dem erwarteten Closing im Januar 2026 beginnt die Integrationsphase, in der sich zeigen wird, wie schnell und effizient der Polen-Deal in die Gruppe eingepasst werden kann.

Wichtige Meilensteine:

  • Mitte Januar 2026: Formale Closing-Meldung und Übernahme der Kontrollmehrheit.
  • Ende Februar 2026: Vorlage der Jahres- und Q4-Zahlen; das Management will dann Details zu Integrationskosten, erwarteten Synergien und dem Gewinnbeitrag aus Polen liefern.
  • Dividendenpolitik: Die Auswirkungen der Großakquisition auf die Ausschüttung für 2025 rücken in den Fokus, auch wenn die Kapitalbasis als robust beschrieben wird.

Unterm Strich beendet die Erste Group das Jahr 2025 mit einem klaren strategischen Fortschritt: Die regulatorische Freigabe räumt die letzte Unsicherheit um die Polen-Expansion aus und untermauert eine Aktie, die bereits eine außergewöhnlich starke Jahresperformance vorweisen kann.

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