Energiekontor, Aktie

Energiekontor Aktie: Pipeline stärkt Basis

11.12.2025 - 02:28:31

Trotz aktueller Gewinnwarnung erreicht Energiekontor den Financial Close für einen Windpark in Brandenburg. Über 600 Megawatt befinden sich im Bau, wovon ein Teil den eigenen Bestand ausbaut.

Energiekontor meldet den nächsten Fortschritt in seiner Projektpipeline – und das in einer Phase, in der die Aktie weiter unter den Nachwirkungen der Gewinnwarnung leidet. Der Finanzierungsabschluss für einen neuen Windpark in Brandenburg zeigt, dass das operative Geschäft vorankommt, auch wenn Erträge später fließen als ursprünglich geplant. Entscheidend ist dabei weniger die Größe des Einzelprojekts als das Bild, das sich aus der gesamten Pipeline ergibt.

Neuer Windpark, weiterer Finanzierungsabschluss

In Brandenburg hat Energiekontor für den Windpark Beiersdorf-Freudenberg im Landkreis Märkisch-Oderland den Financial Close erreicht. Das Projekt umfasst eine Gesamtnennkapazität von rund 17 Megawatt und soll aus drei Anlagen des Herstellers Nordex vom Typ N149-5.7 bestehen. Jede dieser Turbinen kommt auf 5,7 Megawatt Leistung, eine Nabenhöhe von 164 Metern und einen Rotordurchmesser von 149 Metern.

Nach aktueller Planung soll der Park 2027 in Betrieb gehen. Mit dem Finanzierungsabschluss sind die wesentlichen Verträge – etwa zu Finanzierung, Bau und Lieferung der Anlagen – unter Dach und Fach. Für die Projektpipeline des Unternehmens ist das ein weiterer Baustein.

Pipeline über 600 Megawatt in Bau

Der heutige Financial Close ist bereits der 13. dieser Art im laufenden Geschäftsjahr 2025. Insgesamt befinden sich damit 20 Projekte mit einer kumulierten Leistung von mehr als 628 Megawatt in der Bauphase. Für einen Entwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks ist das ein stattliches Volumen.

Wichtig ist dabei der strategische Mix: Rund 200 Megawatt dieser Pipeline sind für den eigenen Bestand vorgesehen. Energiekontor baut damit gezielt den sogenannten Eigenpark aus, aus dem fortlaufend Stromerlöse generiert werden. Das erhöht den Anteil wiederkehrender Einnahmen und verringert langfristig die Abhängigkeit vom reinen Projektverkauf.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Projekt: Windpark Beiersdorf-Freudenberg (Brandenburg)
  • Status: Financial Close erreicht (10. Dezember 2025)
  • Leistung: 17 MW (3 Nordex-Anlagen N149-5.7)
  • Pipeline: 20 Projekte im Bau mit über 628 MW Gesamtleistung
  • Eigener Bestand: Rund 200 MW der Pipeline für Eigenpark vorgesehen
  • Inbetriebnahme des Projekts: Geplant für 2027

Gewinnwarnung lastet weiter auf der Aktie

An der Börse bleibt das Umfeld für die Energiekontor Aktie dennoch angespannt. Der Kurs hat sich zwar kurzfristig etwas erholt und notiert heute bei rund 34,45 Euro, auf Jahressicht liegt der Verlust jedoch deutlich im zweistelligen Prozentbereich. Seit Jahresanfang ergibt sich ein Rückgang von über 30 Prozent; vom 52-Wochen-Hoch bei 61,80 Euro ist der Titel aktuell um mehr als 40 Prozent entfernt.

Belastend wirkt weiterhin die Gewinnwarnung aus dem Oktober. Damals musste der Vorstand das Ziel für das Ergebnis vor Steuern (EBT) für 2025 halbieren. Hauptgrund waren Verzögerungen beim Abschluss von Projektverkäufen – ausgelöst durch bürokratische Hürden in Deutschland und Netzreformen in Großbritannien.

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Diese Verschiebungen betreffen jedoch in erster Linie den Zeitpunkt der Ergebnisrealisierung. Die Projekte an sich gelten nicht als gescheitert, sondern benötigen mehr Zeit bis zum Abschluss. Der jetzt gemeldete Financial Close in Brandenburg unterstreicht, dass die operative Umsetzung grundsätzlich funktioniert, auch wenn externe Faktoren den Zeitplan strecken.

Charttechnisch spiegelt sich die Verunsicherung der vergangenen Monate noch immer wider. Die Aktie notiert merklich unter dem 200-Tage-Durchschnitt, während der kurzfristige 50-Tage-Durchschnitt in Reichweite liegt. Der niedrige RSI-Wert deutet zudem auf eine überverkaufte Situation hin, was zu einzelnen Erholungstagen führen kann – am grundlegenden Druck durch die gekappte Prognose ändert das aber zunächst nichts.

Fundamentale Basis versus Zeitverzug

Der heutige Finanzierungsabschluss liefert der Energiekontor Aktie eine argumentativ klare Stütze: Die Pipeline ist groß, diversifiziert und zu einem Teil auf den eigenen Bestand ausgerichtet. Das stärkt die mittel- bis langfristige Ertragsbasis. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass kurzfristige Ergebnisziele durch externe Verzögerungen deutlich verfehlt wurden.

Damit stehen sich zwei Aspekte gegenüber:
Kurzfristig: Gewinnverschiebungen und eine Prognose, die nur noch die Hälfte des früheren EBT-Ziels vorsieht.
Mittel- bis langfristig: Eine wachsende Baupipeline von über 600 Megawatt, von der ein substantieller Teil stabile Erträge aus dem Eigenpark liefern soll.

Im Kern läuft es darauf hinaus, ob das Management die hohe Anzahl an Projekten in den kommenden Jahren planmäßig in Cashflow überführen kann. Die Kombination aus erneutem Financial Close, großer Pipeline und ausgebautem Eigenbestand zeigt, dass die Substanz vorhanden ist – die Umsetzung im anspruchsvollen regulatorischen Umfeld bleibt der zentrale Prüfstein.

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