EON, Aktie

E.ON Aktie: Nebelbänke voraus?

12.11.2025 - 15:32:23

E.ON erzielt 7,4 Milliarden Euro EBITDA mit 10 Prozent Wachstum, doch der Aktienkurs reagiert verhalten aufgrund schwachen Endkundengeschäfts und steigender Verschuldung.

Die Zahlen sind beeindruckend: 7,4 Milliarden Euro bereinigtes EBITDA in den ersten neun Monaten 2025 – ein satter Zuwachs von zehn Prozent. 5,1 Milliarden Euro Investitionen, davon 4,1 Milliarden allein ins Netzgeschäft. Doch die Reaktion der Börse am Mittwoch? Verhalten bis enttäuscht. Der Kurs schwankte unentschlossen, sackte zeitweise um fast zwei Prozent ab und notierte im XETRA-Handel bei 15,76 Euro – ein Minus von 1,75 Prozent.

Was steckt hinter dieser Diskrepanz zwischen operativer Stärke und Marktreaktion? Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart Licht und Schatten.

Das Netzgeschäft läuft – aber nicht überall

Der Bereich Energy Networks ist der klare Gewinner: Die Sparte steigerte ihr bereinigtes EBITDA um 18 Prozent auf 5,63 Milliarden Euro. Externe Umsätze kletterten um 14 Prozent auf 16,71 Milliarden Euro, getrieben durch eine wachsende regulierte Anlagenbasis und Tarifanpassungen in Deutschland und Schweden. Auch Energy Infrastructure Solutions zeigte Stärke mit einem Plus von 15 Prozent auf 399 Millionen Euro.

Doch dann kommt der Wermutstropfen: Das Endkundengeschäft Energy Retail brach um 18 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro ein. Rückläufige Absatzmengen in Großbritannien und Deutschland lasten schwer. Zudem schlug eine nicht liquiditätswirksame Sonderbelastung von rund 400 Millionen Euro aus der Entkonsolidierung der NEW AG zu Buche – der Nettogewinn stürzte um 57 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro ab.

Investitionsoffensive mit Konsequenzen

E.ON bleibt seiner Linie treu: Zwischen 2024 und 2028 sollen 43 Milliarden Euro in den Netzausbau fließen, davon 26 Milliarden in Deutschland. Für 2025 plant der Konzern Investitionen von rund 8,6 Milliarden Euro. Finanzchefin Nadia Jakobi betont: “Unsere Strategie, massiv in die Modernisierung und Digitalisierung der Energieinfrastruktur zu investieren, zahlt sich aus.”

Doch diese Offensive hat ihren Preis: Die wirtschaftliche Nettoverschuldung kletterte bis zum 30. September um sechs Prozent auf 43,41 Milliarden Euro – getrieben durch Investitionen und Dividendenzahlungen. Der operative Cashflow legte zwar um 28 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro zu, doch die Refinanzierungsaktivitäten laufen auf Hochtouren. E.ON platzierte Anleihen im Volumen von 2,95 Milliarden Euro, darunter grüne Bonds über 900 und 500 Millionen Euro mit Laufzeiten bis 2040 und 2031. Eine neue Kreditfazilität über 4,7 Milliarden Euro ersetzt eine auslaufende Linie über 3,5 Milliarden Euro.

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Portfoliobereinigung und Steuerentlastung

Parallel treibt der Konzern den Verkauf von Randaktivitäten voran. Im Dezember 2024 vereinbarte E.ON den Verkauf seiner rumänischen Beteiligungen an die ungarische MVM Group – Abschluss erwartet für Ende 2025. Im September folgte der Deal zum Verkauf des tschechischen Gasverteilnetzbetreibers Gas Distribution an die ČEZ-Tochter GasNet, voraussichtlicher Vollzug 2026.

Ein Lichtblick kommt aus Berlin: Ein im Juli verabschiedetes Gesetz senkt die Körperschaftsteuer zwischen 2028 und 2032 von 15 auf zehn Prozent. Das beschert E.ON zusätzliche Steuererträge von 18 Millionen Euro im Berichtszeitraum.

Ausblick bleibt unverändert

Trotz der gemischten Signale hält E.ON an seiner Prognose fest: Das bereinigte EBITDA soll 2025 zwischen 9,6 und 9,8 Milliarden Euro landen, der bereinigte Konzernüberschuss zwischen 2,85 und 3,05 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie für die ersten neun Monate lag bei 0,88 Euro, verglichen mit 0,84 Euro im Vorjahr.

Die Börse scheint dennoch skeptisch zu bleiben – offenbar reicht die operative Verbesserung nicht aus, um die Belastungen durch das schwächelnde Endkundengeschäft und die hohe Verschuldung zu kompensieren.

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